Newsletter zur Nationalen Demenzstrategie

3. Ausgabe 2025

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Liebe Leser*innen,

das Netzwerk der Nationalen Demenzstrategie ist in Bewegung. Während sich eine neue Bundesregierung formiert, werden die Forderungen der Akteure - nach einer aktiven, expliziten Demenzpolitik und umfassenden Reformen im Gesundheits- und Pflegebereich, die auch Menschen mit Demenz zugutekommen – immer lauter. Auch die Veranstaltungssaison ist in den Startlöchern, mit dem Deutschen Seniorentag der BAGSO, dem Podium Altenhilfe des Deutschen Vereins und vielen, vielen weiteren Fachtagungen, Konferenzen und Austauschveranstaltungen in den nächsten Monaten.

Auch international rückt Demenz in den Fokus: Ein neues Projekt der Europäischen Union setzt Demenzprävention und Früherkennung auf die Agenda, die Weltgesundheitsorganisation WHO nimmt Europas Demenzpolitik in den Blick und fordert zudem die Verlängerung des global dementia plan. Wir sind gespannt auf die Entwicklungen!

Viele Grüße
Ihr Team der Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie

Fragen, Anregungen, Kritik? Zögern Sie nicht uns zu schreiben: über unser Geschäftsstellenpostfach nds@dza.de oder in den sozialen Netzwerken LinkedIn und Bluesky.

Inhalt

Sensibilisierung & Aufklärung

Projektstart – Webtraining Demenz und Down-Syndrom

Demenz Support Stuttgart entwickelt in Kooperation mit dem Deutschen Down-Syndrom InfoCenter und mit Unterstützung der Dieter von Holtzbrinck Stiftung GmbH ein Webtraining für Angehörige von Menschen mit Down-Syndrom und Demenz. Das speziell entwickelte Webinar soll Wissenslücken zu den Zusammenhängen von Down-Syndrom und Demenz sowie zum Umgang mit Menschen mit Demenz schließen und Angehörige sowie Mitarbeitende in der Behindertenhilfe unterstützen. Das Angebot ist kostenlos.
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Demenz und Erwachsenenbildung

Das Projekt "DeBiT: Demenz - Bildung durch Teilhabe" hat gezeigt, dass es gelingen kann, Menschen mit Demenz die Teilnahme an Veranstaltungen der Erwachsenenbildung zu ermöglichen und damit sowohl ihre gesellschaftliche Teilhabe und Lebensqualität zu fördern als auch Demenz als Thema in Bildungsveranstaltungen stärker zu platzieren. Die Katholische Erwachsenenbildung Hessen e.V. hat in Kooperation mit Pflegeeinrichtungen und Bildungsträgern dazu innovative Formate entwickelt: Träger der Erwachsenenbildung wurden sensibilisiert und neue Kooperationsmodelle mit der Langzeitpflege erprobt. Eine Broschüre fasst die Ergebnisse zusammen und gibt Impulse für weitere Initiativen.
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Neurodegenerative Forschung und Awareness: NCL-Stiftung mit Aktionen zum Rare Disease Day

Am 28. Februar, dem Tag der Seltenen Krankheiten, machte die NCL-Stiftung mit einer Spendenaktion in den sozialen Medien auf Kinderdemenz aufmerksam. Außerdem hat die Stiftung den zweiten Neurodegeneration Research Award vergeben - er geht an eine internationale Gruppe Forschender, die die Rolle von Lyosomen bei der Entstehung verschiedener Demenzformen untersucht.
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Neues und neu aufgelegtes Info-Material aus dem Netzwerk

  • Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft (DAlzG) hat mit fachlicher Unterstützung von Prof. Dr. Johannes Levin (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen /LMU Klinikum München) ihr Informationsblatt "Die neurobiologischen Grundlagen der Alzheimer-Krankheit" aktualisiert. Es beschreibt die Amyloid-Kaskade als zentralen Krankheitsmechanismus und informiert über die bevorstehende Zulassung eines ersten krankheits-modifizierenden Medikaments in Europa.
  • Die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) hat die Broschüre "Demenz und Ehrenamt in der Arbeit mit älteren Menschen" herausgegeben, die Impulse für den Auf- und Ausbau ehrenamtlicher Angebote für Menschen mit Demenz gibt. Sie enthält praxisnahe Anregungen zur Gestaltung geeigneter Angebote sowie Tipps zur Gewinnung und Begleitung ehrenamtlich Engagierter. Darüber hinaus bietet der Leitfaden hilfreiche Informationen zu Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierungsmöglichkeiten.

Politik für Menschen mit Demenz

Bundestagspetition "Aktionsplan Delir"

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ruft dazu auf, bis zum 20. März 2025 die Bundestagspetition zur Entwicklung eines nationalen „Aktionsplans zur Vorbeugung und Behandlung von Delir“ zu unterschreiben. Jährlich entwickeln in Deutschland hunderttausende Menschen – darunter auch viele Patient*innen mit Demenz – ein Delir. Unbehandelte Delirien führen zu schweren kognitiven Einschränkungen, erhöhter Pflegebedürftigkeit und hohen Kosten. Die Petition fordert das Gesundheitsministerium auf, gemeinsam mit Fachleuten und Betroffenen Maßnahmen für eine bessere Prävention und Versorgung in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und in der ambulanten Pflege zu entwickeln.
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Nach der Wahl – Akteure setzen sich für Weiterentwicklung von Demenzpolitik ein

Nach den Wahlen Ende Februar werden Forderungen nach einer aktiven Demenzpolitik an die neu gewählten Regierungsvertreter*innen gerichtet:

  • "Eine demenzsensible Gesellschaft darf kein abstraktes Ziel bleiben - sie muss Realität werden".Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) sieht in vielen Bereichen noch großen Handlungsbedarf. Die Versorgung von Menschen mit Demenz muss verbessert, professionelle Unterstützungsangebote ausgebaut, die Gesellschaft sensibilisiert, Maßnahmen zur Demenzprävention gefördert, und nicht zuletzt Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Demenz ermöglicht werden.
  • Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) erwartet, dass die amtierende Bundesregierung die Nationale Demenzstrategie auch nach ihrem Auslaufen 2026 fortsetzt und eine Weiterentwicklung vorantreibt. Insbesondere Prävention und Gesundheitsförderung sollten dabei im Fokus stehen.
  • Nach der Bundestagswahl fordern zentrale Akteure des Gesundheitswesens konsequente Reformen im Gesundheits- und Pflegebereich. Der GKV-Spitzenverband, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mahnen tragfähige Finanzierungs- und Strukturreformen an, während der AOK-Bundesverband und der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) insbesondere die Fachkräftesicherung und den Bürokratieabbau betonen. Der Deutsche Pflegerat, der Sozialverband VdK, die Lebenshilfe und die Pharmaverbände fordern eine soziale, inklusive und innovationsfreundliche Gesundheitspolitik, die Versorgungssicherheit und Teilhabe für alle stärkt. Dies sind breite Forderungen, von denen auch Menschen mit Demenz profitieren würden. Eine verlässliche Gesundheitsversorgung und gut ausgestattete Pflegeeinrichtungen sind Voraussetzung für ihre gesellschaftliche Teilhabe und eine menschenwürdige Pflege. 

Das BZgA wird zum Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) – DGG appelliert, Unterstützung älterer Menschen in den Fokus zu rücken

Mit der Gründung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), das aus der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervorgegangen ist, soll die Prävention in Deutschland gestärkt werden, um Volkskrankheiten wie Demenz und Herzerkrankungen frühzeitig entgegenzuwirken. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) begrüßt diesen Schritt, fordert jedoch, dass neben der Primärprävention auch Maßnahmen zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit stärker berücksichtigt werden. Eine umfassende Präventionsstrategie müsse alle Phasen des Alterns einbeziehen, um Selbstständigkeit zu erhalten und gezielte Unterstützung nach gesundheitlichen Einschnitten zu ermöglichen.

Mitmachen: Ausschreibungen, Förderungen, Wettbewerbe

Öffentliche Ausschreibung: Juristische Expertise zur Weiterentwicklung der Nationalen Demenzstrategie

Die Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie sucht für eine Expertise Jurist*innen. Die Expertise soll unter anderem konkrete Empfehlungen enthalten, welche Mittel der Rechtssetzung, inklusive der Änderung bestehender Gesetze, im Rahmen einer Weiterentwicklung der Nationalen Demenzstrategie aufgegriffen und von den Akteuren der Strategie verfolgt werden sollten, um die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen in Deutschland zu verbessern. Dabei sind auch bestehende Gesetze und deren Wirkung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zu berücksichtigen. Angebote können bis zum 11. April 2025 eingereicht werden.
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Ausschreibung Gradmann-Förderpreis 2025

Die Gradmann-Stiftung schreibt den Gradmann-Förderpreis 2025 aus, der innovative Abschlussarbeiten zum Thema "Digitalisierung und Demenz" auszeichnet. Bewerben können sich Absolvent*innen, deren Master- oder Promotionsarbeiten relevante Fragestellungen aus Bereichen wie Sozial-, Verhaltens- oder Pflegewissenschaften behandeln. Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und wird auf drei prämierte Arbeiten aufgeteilt. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2025.
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GAP-Projekt unterstützt professionell Pflegende weiterhin

Das GAP-Projekt ("Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf") der Bundesregierung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege wird bis 2026 verlängert. Angesichts des Fachkräftemangels unterstützt es Pflegeeinrichtungen dabei, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, um Personal zu halten und zu gewinnen. Die Evaluation zeigt: Bessere Arbeitsbedingungen erhöhen die Zufriedenheit der Pflegekräfte - ein entscheidender Faktor auch für die qualifizierte Betreuung von Menschen mit Demenz. Bewerbungen sind noch möglich, die Teilnahme wird mit 35 % der Kosten pauschal bezuschusst.
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Pflegende Angehörige

Neues Online-Angebot für junge pflegende Angehörige

Am 5. Februar 2025 startete mit "Young Adult Carers Connect" ein digitaler Austausch für junge Menschen (18 bis 35 Jahre), die Angehörige pflegen. Jeden ersten Mittwoch im Monat bietet der Verein wir pflegen e.V. über Zoom einen geschützten Raum für gegenseitigen Austausch, Unterstützung und Expertenwissen. Ziel ist es, junge Pflegende zu vernetzen und ihnen praktische Hilfestellung zu geben. Die Teilnahme ist kostenlos. Die nächsten Termine finden am 2. April, 7. Mai und 4. Juni statt.
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Neuer Leitfaden für Vorsorge-Bevollmächtigte

Eine neue Broschüre bietet praktische Unterstützung für Menschen, die eine Vorsorgevollmacht erteilen oder selbst als Bevollmächtigte handeln. Sie hilft, rechtzeitig Vorkehrungen für den Fall zu treffen, dass Entscheidungen nicht mehr selbst getroffen werden können. Gerade für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz ist eine Vorsorgevollmacht unerlässlich, denn sie ermöglicht es, rechtzeitig eine Person des Vertrauens als gesetzlichen Vertreter zu benennen. Ohne eine solche Vollmacht würde im Ernstfall ein Gericht einen Betreuer bestellen, der nicht aus dem familiären Umfeld stammen muss. Gleichzeitig erhalten Bevollmächtigte wichtige Informationen über ihre Rechte und Pflichten, damit sie ihre Aufgabe sicher und verantwortungsvoll wahrnehmen können. Der Leitfaden richtet sich sowohl an Vollmachtgeber als auch an Bevollmächtigte.
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Sehen, Hören, Lesen

Reinhören – Wenn Eltern ins Pflegeheim ziehen

In der aktuellen Folge des Podcasts "Leben. Lieben. Pflegen - Der Desideria-Podcast zu Demenz und Familie" beleuchten Peggy Elfmann und Anja Kälin das Thema Pflegeheim aus der Sicht von Töchtern und Söhnen. Die Moderatorinnen berichten aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, die Entscheidung für einen Umzug in ein Pflegeheim zu treffen, wenn ein Elternteil an Demenz erkrankt. Die Episode zeigt Wege, wie in dieser Situation Schuldgefühle oder die "filiale Krise" bewältigt werden können.
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Videoformat zur Sturzprävention für ältere Menschen

Stürze sind häufig die Ursache für die Aufnahme älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen. Die Rummelsberger Diakonie hat deshalb das Kraft- und Balancetraining "ProfiL80+" entwickelt. Das Team hat Videos mit Tipps und Übungen für die Umsetzung im Alltag erstellt. Themen sind: Sturzprävention, feinmotorische Übungen, Koordinationsübungen, Ernährung im Alter und der Erhalt alltagspraktischer Fähigkeiten. Das Angebot entstand im Rahmen des Programms "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz".
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Aufzeichnung der Gesprächsreihe "Mittwochs um 5" verfügbar

Die Online-Gesprächsreihe "Mittwochs um 5" der Bundesinitiative "Musik und Demenz" startete mit dem Thema "Musiktherapie im ambulanten Bereich, in Senioreneinrichtungen und Demenz-WGs". Mit über einhundert Gästen und engagierten Referent*innen wurde der Auftakt zum Erfolg. Die Aufzeichnung des Gesprächs ist online verfügbar. Auch die nächsten Termine (beispielsweise am 26. März) werden zukünftig auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Musikrates zu finden sein.
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Über den Tellerrand

Einheitliche Stimme der Pflege für stärkere Vernetzung

Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat eine Satzungsänderung beschlossen, um die Pflege auf Landes- und Bundesebene besser zu vernetzen. Künftig können Landespflegekammern und Landespflegeräte als fördernde Mitglieder eingebunden werden, begleitet von einem regelmäßigen Austausch zwischen Bund und Ländern. DPR-Präsidentin Christine Vogler sieht darin einen wichtigen Schritt, um die Pflege politisch zu stärken und zukunftsfähig zu vertreten. Ziel bleibe die bundesweite Einrichtung von Landespflegekammern. Dieser Schritt in Richtung transparenter und nachhaltiger, flächendeckender Verbesserung der Versorgung käme auch Menschen mit Demenz zugute.
Weiterlesen (auf S.62)

Internationale Meldungen

  • WHO empfiehlt Verlängerung des Weltplans Demenz
    Die Exekutivversammlung der WHO hat am 10. Februar empfohlen, den Globalen Demenzplan (Global action plan on the public health response to dementia 2017–2025) bis 2031 zu verlängern. Keines der Ziele konnte bisher erreicht zu werden, gleichzeitig bleibt die Relevanz des Themas angesichts der alternden Bevölkerung hoch. Die endgültige Entscheidung wird auf der Weltgesundheitsversammlung im Mai 2025 getroffen. Im Laufe der Umsetzung sollen zwei Fortschrittsberichte über den Stand der Umsetzung des Globalen Aktionsplans vorgelegt (2027 und 2029) werden.
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  • Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Diagnose und Behandlung von Demenz
    Frauen sind häufiger von Demenz betroffen, aber die Diagnosemethoden sind oft nicht ausreichend auf geschlechtsspezifische Unterschiede abgestimmt. Dies führt zu einer Fehleinschätzung der Symptome, da Frauen bei herkömmlichen Tests oft besser abschneiden. Zudem sind Frauen häufiger von Depressionen und sozialer Isolation betroffen, was das Demenzrisiko zusätzlich erhöht. Die Nationale Plattform Demenz Schweiz will bis 2025 geschlechtsspezifische Aspekte in Diagnose, Behandlung und Langzeitpflege gezielt berücksichtigen.
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  • DSDC startet Online-Schulung zu LGBTQ+-Inklusion im Alter und bei Demenz
    Das schottische Dementia Services Development Centre (DSDC) bietet ein neues Training zu LGBTQ+-Inklusion im Alter und bei Demenz an. Vor dem Hintergrund historischer Diskriminierung und unbewusster Vorurteile gegenüber der LGBTQ+-Gemeinschaft sind speziell zugeschnittene Schulungsangebote dringend erforderlich, um die Versorgung in Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Die Fortbildung richtet sich an Pflegefachkräfte und soll sie dazu befähigen, Menschen authentisch und respektvoll zu unterstützen. Der Launch des Trainings findet im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 24. März statt.
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  • Europäischer Gesundheitsbericht 2024 beleuchtet Demenz
    Die WHO Europa hat am 24. Februar den Europäischen Gesundheitsbericht 2024 veröffentlicht. Der alle drei Jahre erscheinende Bericht enthält in diesem Jahr auch ein Kapitel zu Demenzerkrankungen, die in der WHO-Region Europa immer häufiger auftreten: Rund 14 Mio. Menschen mit Demenz leben in der Region. Diese Zahl wird sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln. Der Bericht unterstreicht den dringenden Bedarf an integrierter Langzeitpflege und verweist auch auf die Ziele des Globalen Demenzplans zur Verbesserung von Diagnose, Behandlung und Prävention.
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  • Start der Gemeinsamen Aktion Demenz und Gesundheit (JADE Health)
    Im Februar startete die Joint Action on Dementia and Health (JADE Health), ein dreijähriges EU-Projekt unter spanischer Leitung, an dem 15 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und die Ukraine beteiligt sind. Die mit 4,5 Millionen Euro aus dem EU4Health-Programm geförderte Initiative zielt darauf ab, die gesellschaftliche sowie individuelle Belastungen durch Demenz und andere neurologische Erkrankungen zu verringern. Der Schwerpunkt liegt auf Prävention, Früherkennung, Aufklärung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige der Gesundheitsberufe.
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  • Rückblick auf die 34. Alzheimer Europe-Konferenz in Genf
    Die 34. Alzheimer Europe-Konferenz fand vom 8. bis 10. Oktober 2024 in Genf statt und behandelte aktuelle Themen der Demenzforschung und -pflege. Besonders hervorzuheben ist die Plenarsitzung "Zwei Stimmen, eine Geschichte", die von Betroffenen organisiert wurde. Zu den weiteren Highlights gehörten Symposien zu neuen Alzheimer-Behandlungen und der "Rolling for Dementia"-Kampagne, die auf die Bedeutung von Vielfalt in der Demenzforschung hinwies. Noch mehr Einblicke liefert die Sonderausgabe des Alzheimer Europe Magazins "34AEC".
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Neue wissenschaftliche Publikationen

Risiken von Demenzerkrankungen reduzieren

  • Modifiable risk factors and symptom progression in dementia over up to 8 years Results of the DelpHi-MV trial
    (Blotenberg et al.,2025)
    Eine deutsche Langzeitstudie mit 353 Demenzpatient*innen zeigt, dass depressive Symptome und Sehstörungen mit einem schnelleren kognitiven Abbau einhergehen. Menschen mit Demenz und höherer Bildung starteten mit besseren kognitiven Leistungen, zeigten aber einen schnelleren Abbau. Die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes könnte sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Die Ergebnisse stammen aus der DelpHi-MV-Studie, für die die Forscher*innen bis zu acht Jahre lang Daten sammelten.
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  • Late-life social activity and subsequent risk of dementia and mild cognitive impairment
    (Chen et al., 2024)
    Eine Studie mit 1.923 älteren Menschen (im Durchschnitt 80 Jahre alt) in den USA zeigt, dass Menschen mit einem aktiven Sozialleben durchschnittlich fünf Jahre später an Demenz oder einer leichten kognitiven Beeinträchtigung erkranken als Menschen, die weniger sozial aktiv sind. Die Ergebnisse basieren auf Daten des Rush Memory and Aging Project und unterstreichen die Bedeutung sozialer Interaktion als mögliche Maßnahme zur Demenzprävention auf gesellschaftlicher Ebene.
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  • Association of Year-to-Year Lipid Variability With Risk of Cognitive Decline and Dementia in Community-Dwelling Older Adults
    (Zhou et al., 2025)
    Starke Schwankungen der Cholesterinwerte über mehrere Jahre erhöhen das Risiko für Demenz und kognitiven Abbau. Dies ergab eine Studie mit fast 10.000 älteren Menschen in Australien und den USA. Besonders betroffen waren Personen mit instabilen LDL- und Gesamtcholesterinwerten. Die Ergebnisse stammen aus der ASPREE-Studie, die die Teilnehmer über bis zu 11 Jahre beobachtete. Sie legen nahe, dass regelmäßige Kontrollen der Werte helfen könnten, Demenzrisiken frühzeitig zu erkennen.
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Angebote zur Prävention und Rehabilitation für Angehörige von Menschen mit Demenz aus- und aufbauen

  • Correlates of self-perceptions of aging in dementia caregivers: findings from the German Aging Survey
    (Sabatini et al., 2025)
    Eine Analyse mit Daten des Deutschen Alterssurveys von 190 pflegenden Angehörigen in Deutschland ergab, dass ältere, stärker belastete und weniger gebildete Personen ihr eigenes Altern negativer einschätzen. Insbesondere starke Belastungen im Pflegealltag führten zu einer schlechteren Selbstwahrnehmung. Da negative Altersbilder mit einem schlechteren Gesundheitszustand einhergehen, könnten Betroffene von gezielten Unterstützungsmaßnahmen profitieren.
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Medizinische Versorgung von Menschen mit Demenz verbessern

  • Acceptance of Unsupervised App-Based Cognitive Assessment in Outpatient Care: An Implementation Study
    (Blotenberg et al., 2025)
    Eine deutsche Studie mit 15 Hausarztpraxen untersuchte die Akzeptanz einer App zur digitalen Alzheimer-Früherkennung und zeigte hohe Zustimmung: 84 % der Ärzt*innen fühlten sich durch die App sicherer in ihrer Diagnose. 76 % der Patient*innen empfanden die Tests als umfassend, doch trotz der langen Testdauer von 12 Wochen hielten 72 % konsequent durch. Die hohe Akzeptanz legt nahe, solche digitalen Tests in die Routineversorgung zu integrieren.
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Forschung zu Prävention und Therapie der Demenz fördern

  • Plasma proteomic evidence for increased β-amyloid pathology after SARS-CoV-2 infection
    (Duff et al., 2025)
    Eine Untersuchung von Blutwerten in der UK Biobank vor und nach einer SARS-CoV-2-Infektion ergab, dass sich bei den Betroffenen Biomarker für eine verstärkte Alzheimer-Pathologie veränderten. Besonders betroffen waren Personen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder einem schweren COVID-19-Verlauf. Die Studie liefert erste Hinweise darauf, dass das Alzheimer-Risiko infolge einer COVID-19-Infektion erhöht sein könnte.
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  • Assessing the clinical meaningfulness of slowing CDR-SB progression with disease-modifying therapies for Alzheimer's disease
    (Hartz et al., 2025)
    Eine US-Studie zeigte, wie krankheitsmodifizierende Alzheimer-Therapien die Selbständigkeit der Patient*innen verlängern können. 282 Personen mit sehr leichter oder leichter Alzheimer-Demenz wurden durchschnittlich 2,9 Jahre lang beobachtet. Der Verlust der Unabhängigkeit bei alltäglichen Aufgaben (z.B. Rechnungen bezahlen, Medikamente einnehmen) trat typischerweise bei einem CDR-SB-Wert (Maß zwischen 0 und 18 für den Schweregrad der Demenz) von über 4,5 auf, während grundlegende Aktivitäten (z.B. Körperpflege) erst bei einem Wert von über 11,5 beeinträchtigt waren. Die Behandlung mit Lecanemab verlängerte die Selbständigkeit in alltagsrelevanten Aktivitäten um durchschnittlich 10 Monate, während Donanemab in bestimmten Patientengruppen sogar eine Verlängerung um 13 Monate bewirkte. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Therapien nicht nur den Krankheitsverlauf verlangsamen, sondern auch die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen verbessern können.
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  • Association of rapid eye movement sleep latency with multimodal biomarkers of Alzheimer's disease
    (Jin et al., 2025)
    Eine in China durchgeführte Studie mit 128 Teilnehmer*innen zeigte, dass eine verlängerte REM-Schlaflatenz mit einer erhöhten Amyloid-β-Belastung, höheren Tau-181-Werten (verändertes Protein, das Nervenzellen schädigt) und niedrigerem BDNF-Wachstumsfaktor (Brain-Derived Neurotrophic Factor) assoziiert war. Dies deutet darauf hin, dass die REM-Latenz ein potenzieller Marker für die Alzheimer-Krankheit sein könnte. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um präventive oder therapeutische Ansätze zu prüfen.
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  • Impact of APOE, Klotho, and sex on cognitive decline with aging
    Eine britische Studie mit 320.861 Teilnehmerinnen untersuchte den Einfluss der Gene APOE und Klotho (Protein mit möglicher Schutzfunktion für das Gehirn) auf den kognitiven Abbau. Bei Trägerinnen von zwei Kopien des APOE-ε4-Allels beschleunigte sich die kognitive Verschlechterung, allerdings hatten jüngere Frauen (40–50 Jahre) mit diesem Gen anfangs bessere kognitive Leistungen. Das Klotho-Gen hatte entgegen der Annahme keinen Einfluss auf Kognition oder Gehirnstruktur, was neue Ansätze für die genetische Risikoabschätzung und Therapieplanung ermöglicht.
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Veranstaltungen

 

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