Newsletter zur Nationalen Demenzstrategie

4. Ausgabe 2025

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Liebe Leser*innen,

der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD steht. Wir freuen uns, dass die voraussichtlichen zukünftigen Regierungsparteien die Situation von Menschen mit Demenz aufgreifen und ankündigen: "Die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen wollen wir verbessern. Hierzu werden wir die gesetzlichen Regelungen anpassen und die Nationale Demenzstrategie fortführen.“ Wir werten dies als klares Signal, unser stetig wachsendes Netzwerk weiterhin aktiv zu unterstützen und gemeinsam an der Weiterentwicklung der Strategie mitzuwirken.

Wie wichtig und dringlich dieses Vorhaben ist, zeigen auch die aktuellen Entwicklungen in der Demenzarbeit: von neuen Leitlinien und Präventionsinstrumenten bis hin zu innovativen Forschungsansätzen – sichtbar in dieser Ausgabe des Newsletters. Damit wissenschaftliche Erkenntnisse wirksam werden können, bedarf es eines gezielten Transfers in die Praxis und eines strukturierten Austauschs zwischen Forschung, Versorgung und Politik.

Viele Grüße
Ihr Team der Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie

Fragen, Anregungen, Kritik? Zögern Sie nicht uns zu schreiben: über unser Geschäftsstellenpostfach nds@dza.de oder in den sozialen Netzwerken LinkedIn und Bluesky.

Inhalt

Sensibilisierung & Aufklärung

Aktualisierung der S3-Leitlinie Demenzen: Neue Empfehlungen zu Biomarkern, Therapie und palliativer Versorgung

40 Fachgesellschaften, darunter die DGN und die DGPPN, haben die S3-Leitlinie Demenzen überarbeitet. Sechs Empfehlungen wurden neu aufgenommen, darunter erstmals der Einsatz blutbasierter Biomarker zur Alzheimer-Diagnostik – aktuell allerdings nur ergänzend zu etablierten Verfahren und durch ausgewiesene Expert*innen. Im Bereich der psychosozialen Therapie werden kognitive Verhaltenstherapie (bei Depressionen und leichten kognitiven Störungen) und Musiktherapie empfohlen. Darüber hinaus enthält die Leitlinie erstmals Empfehlungen zur palliativen Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.
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Neues Präventionsangebot: "Geistig fit bleiben – mit 10 Maßnahmen Demenz vorbeugen"

Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit und die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) haben ein neues Informationspaket für Fachkräfte entwickelt, das aufzeigt, wie ein gesunder Lebensstil das Demenzrisiko senken kann. Es besteht aus einer Präsentation und einem Manual zur Durchführung von Präventionsveranstaltungen – inklusive Sprecher*innentexten, Durchführungshinweisen und Materialien zur Bewerbung. Im Zentrum stehen zehn wissenschaftlich fundierte Maßnahmen wie Bewegung, Ernährung und soziale Aktivität. Das Angebot ist Teil der Nationalen Demenzstrategie und kann kostenlos bei der DAlzG angefordert werden.
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Demenz Meet München 2025 stärkt Austausch und Zusammenhalt

Das dritte Demenz Meet München bot einen bewegenden und zugleich ermutigenden Rahmen für den Austausch zwischen Menschen mit Demenz, ihren Angehörigen und Fachleuten. Humorvoll und nachdenklich zugleich führte der Cartoonist Peter Gaymann durch die Welt seiner "Demensch"-Cartoons und betonte die Bedeutung von Leichtigkeit im Umgang mit Demenz. Berührend waren die persönlichen Einblicke von Anna Asenkerschbaumer, die ihre Mutter seit sechs Jahren begleitet, und Lea-Sophie König, deren Mutter früh an Alzheimer erkrankte. Ihre Geschichten zeigten eindrucksvoll, wie wichtig Zusammenhalt, Offenheit und Unterstützung sind.
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Neues Online-Tool zur Demenzprävention von digiDEM Bayern

Mit dem digiDEM Bayern Präventionscoach® steht Fachkräften und Interessierten ab sofort ein kostenloses digitales Angebot zur Verfügung, das evidenzbasierte Informationen zur Reduzierung des Demenzrisikos vermittelt. Im Mittelpunkt stehen die 14 beeinflussbaren Risikofaktoren für Demenz – darunter Diabetes, Bluthochdruck, Depression oder Schwerhörigkeit – gegliedert nach Lebensphasen. Der Coach bietet alltagsnahe Tipps, Hintergrundwissen in verständlicher Sprache und ein Wissensquiz zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. Grundlage ist die aktualisierte Liste der Lancet-Kommission von 2024.
Direkt zum Präventionscoach

Politik für Menschen mit Demenz

Gemeinsame europäische Strategie für Gehirngesundheit gefordert

Der European Brain Council setzt sich mit Unterstützung vieler nationaler Organisationen, darunter die DGPPN, für einen EU-weiten Koordinierungsplan zur Förderung der Gehirngesundheit ein. Ziel ist es, Ressourcen zu bündeln, Doppelstrukturen zu vermeiden und die Versorgung und Erforschung neurologischer Erkrankungen zu verbessern. Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bietet ein solcher Plan die Aussicht auf koordinierte und nachhaltige Fortschritte in Prävention, Diagnostik und Therapie.
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Demografischer Wandel braucht vernetzte Prävention

Das aktuelle Diskussionspapier "Demografischen Wandel und Altern gestalten – Interdisziplinäre Impulse für einen ressortübergreifenden Ansatz" der Leopoldina Akademie der Wissenschaften fordert einen ressortübergreifenden, interdisziplinären Umgang mit dem demografischen Wandel. Besonders hervorgehoben wird der gruppenspezifische Ansatz in Prävention und Pflege. Von innovativen Maßnahmen, die soziale Ungleichheiten abbauen, die regionale Versorgung stärken und die individuelle und gemeinschaftliche Lebensqualität im Alter fördern, könnten auch Menschen mit Demenz profitieren.
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Pflegeversorgung neu denken: wir pflegen e.V. fordert Paradigmenwechsel

Der Bundesverband pflegender Angehöriger verlangt eine grundlegende Neugestaltung der häuslichen Pflege. Im Fokus stehen Entbürokratisierung, eine Pflegevollversicherung und stärkere Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Diese Vorschläge könnten für Familien mit Menschen mit Demenz zu spürbaren Entlastungen führen – sowohl finanziell als auch organisatorisch – und Pflege besser mit Erwerbstätigkeit vereinbar machen.
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Wissenschaftlicher Beirat zur Demenzversorgung in Mecklenburg-Vorpommern gegründet

Mecklenburg-Vorpommern hat einen wissenschaftlichen Beirat zum Umgang mit der steigenden Zahl von Demenzerkrankungen eingerichtet. Dem Beirat gehören Experten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen, der Alzheimer Gesellschaft, von Universitätskliniken und Hochschulen an. Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern und Maßnahmen im Rahmen eines landesspezifischen Demenzplans zu entwickeln.
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Mitmachen: Ausschreibungen, Förderungen, Wettbewerbe

Hans und Ilse Breuer-Stiftung – Publikationspreise 2025 zum Thema Demenz

Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung schreibt 2025 erneut den Publikationspreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Demenz aus. Die Preisträger*innen erhalten zwischen 5.000 Euro (1. Platz) und 1.000 Euro (5. Platz). Bewerben können sich Wissenschaftler*innen, die an einem der zehn Standorte des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) tätig sind und deren Arbeiten zwischen dem 1. April 2024 und dem 31. März 2025 veröffentlicht werden. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2025, weitere Informationen erhalten Interessierte direkt bei der Hans und Ilse Breuer-Stiftung.
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"machen!2025": Förderung für Projekte aus den ostdeutschen Bundesländern

Bis zum 15. Mai 2025 können gemeinnützige Organisationen aus den ostdeutschen Bundesländern (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) ihre Ideen für ein gutes Miteinander im Wettbewerb "machen!2025" einreichen. Besonders relevant für Menschen mit Demenz sind Projekte aus der Kategorie "Engagement für mehr Lebensqualität und ein gutes Miteinander", die auch das Zusammenleben von Menschen mit Demenz und anderen Quartiersbewohner*innen verbessern könnten. Es werden 200 Projekte mit Preisgeldern zwischen 2.500 und 10.000 Euro ausgezeichnet. Das Preisgeld dient der Umsetzung der eingereichten Ideen.
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Pflegende Angehörige

Pflege von Angehörigen: Neuer Sammelband zu Belastungen und Entlastungsansätzen

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und die Deutsche Alzheimer Gesellschaft haben gemeinsam den Sammelband „Angehörige von Menschen mit Demenz: Forschungsergebnisse und Perspektiven“ herausgegeben. Der Band bietet wissenschaftlich fundierte Einblicke in die Lebenssituation von Angehörigen und stellt evidenzbasierte Unterstützungsansätze vor. Die Publikation enthält zudem konkrete Empfehlungen für Forschung, Praxis und Politik zur Verbesserung der Unterstützung von Angehörigen. Am abschließenden Kapitel mit Handlungsempfehlungen hat auch eine Mitarbeiterin der Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie mitgewirkt. Das Buch ist im Beltz Juventa Verlag als gedrucktes Buch und als E-Book erschienen. Die E-Book-Version kann kostenlos heruntergeladen werden.
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Positionspapier zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege – Ein Thema für professionell Pflegende

Das Positionspapier des Servicezentrums für Vereinbarkeit von Beruf und Pflege hebt hervor, dass professionell Pflegende, die auch in der Familie pflegen, Unterstützung bei der Vereinbarkeit benötigen. Pflegefachpersonen werden als Expert*innen angesehen, doch ihre Kompetenzen können durch die emotionale Bindung und dadurch informelle Pflegerolle sowie überhöhte Erwartungen an die Belastbarkeit der Pflegenden beeinträchtigt werden. Ein sensibler Umgang in der Pflegebranche ist daher wichtig, zumal eine Pflegeausbildung bzw. ein Pflegestudium die Wahrscheinlichkeit erhöht, informelle Pflege zu übernehmen.
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iDEM-Support stärkt pflegende Zugehörige digital

Das Projekt iDEM-Support unter der Leitung der Ruhr-Universität Bochum zielt darauf ab, pflegende An- und Zugehörige von Menschen mit Demenz zu entlasten und zu stärken. Grundlage ist das WHO-Programm iSupport, das nun erstmals an den deutschen Kontext angepasst und um Module zur digitalen Gesundheitskompetenz und zum Peer-Austausch ergänzt wird. Ziel ist es, psychische Belastungen zu reduzieren, Wissen rund um die Pflege von Menschen mit Demenz zu fördern und die häusliche Pflege langfristig zu sichern. Derzeit werden pflegende An- und Zugehörige für Interviews und die Testphase des digitalen Angebots gesucht. Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt mit rund 1,4 Millionen Euro für drei Jahre.
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Forschung zu Demenz und Hirngesundheit

Demenzerkrankungen in Deutschland: Prävalenz, Trends und regionale Verteilung

Eine neue RKI-Auswertung von Krankenkassenroutinedaten von AOK-Versicherten der Jahre 2017 bis 2022 zeigt: Die Prävalenz von Demenzerkrankungen liegt in Deutschland bei 2,8 % der Bevölkerung ab 40 Jahren, steigt mit zunehmendem Alter und ist bei Frauen höher als bei Männern. Über den Zeitraum von 2017 bis 2022 lässt sich ein leichter Rückgang erkennen. Höhere Raten treten vor allem in Ostdeutschland und dem Osten Bayerns auf. Demenz bleibt eine bedeutende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, die mit dem demografischen Wandel steigen wird. Präventionsstrategien in der mittleren Lebensphase gewinnen daher an Bedeutung.
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Digitale Gedächtnistests zur Früherkennung von Demenz

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen untersucht aktuell in einer Studie, ob digitale Gedächtnistests auf Smartphones zur frühzeitigen Erkennung von leichteren kognitiven Beeinträchtigungen (MCI), einem Vorboten von Demenz, beitragen können. Dazu werden in Kooperation mit rund 30 Facharztpraxen die wöchentlichen, interaktiven Gedächtnistests der App "neotivCare" auf Smartphones durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie sollen den Ärzt*innen dabei helfen, Verdachtsfälle schneller zu erkennen und gegebenenfalls eine Diagnose zu stellen. Die Studie wird voraussichtlich 2027 fertiggestellt und mit einer Fördersumme von 1,3 Millionen Euro von der Lilly Deutschland GmbH unterstützt. Ziel ist es, den digitalen Ansatz für die Regelversorgung zu prüfen.
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Psychosoziale Interventionen in der Demenzversorgung Europas

Eine Studie untersuchte, ob und in welchem Rahmen europäische Demenzversorgungsrichtlinien psychosoziale Interventionen empfehlen und ob sie dabei individuelle Merkmale wie Sex/Gender, Sexualität oder Religion berücksichtigen. Die Analyse von 47 Richtlinien aus 12 europäischen Ländern ergab: 74 % empfehlen spezifische Interventionen. Etwa die Hälfte adressiert soziale Gesundheit und die Intersektionalität sozialer Positionen. Ungleichheiten in der Versorgung werden jedoch nur teilweise thematisiert. Zudem sagen die Richtlinien wenig darüber aus, welche Interventionen für wen besonders wirksam sind. Die Studie wurde im Rahmen des EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research (JPND)-Projekts durchgeführt, das auch im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie gefördert wird.
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Über den Tellerrand

Handreichung zur Gesundheitsförderung im Sozialraum

Die Diakonie Deutschland hat eine praxisorientierte Handreichung zur soziallagenbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung herausgegeben. Sie richtet sich an Fachkräfte und Träger in Stadtteilen, Dörfern und Quartieren und legt einen besonderen Schwerpunkt auf Teilhabe und Gesundheitschancen – auch für ältere Menschen. Im Mittelpunkt stehen der Setting-Ansatz, die Beteiligung der Bevölkerung und die generationengerechte Gestaltung der Lebenswelten. Darüber hinaus gibt die Broschüre Hinweise zu rechtlichen Grundlagen, Fördermöglichkeiten und Qualitätsentwicklung.
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Bundesweiter Aktionstag für digitale Teilhabe im Juni

Der bundesweite Digitaltag findet am 27. Juni 2025 unter dem Motto "Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken." Statt. Ziel ist es, die digitale Teilhabe für alle zu fördern – Zielgruppe können auch Menschen mit Demenz sein. Niedrigschwellige und barrierearme Angebote können ihre Selbstständigkeit stärken, gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und Isolation vorbeugen. Aktionen zum Digitaltag können ab sofort angemeldet werden – auch für den erweiterten Aktionszeitraum vom 20. bis 29. Juni 2025. Zwei Online-Informationsveranstaltungen beantworten Fragen rund um die Aktionsanmeldung.
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Innovativer Pflegeansatz im Village Landais Alzheimer

Das Demenzdorf im südfranzösischen Dax zeigt, wie heilende Architektur die Lebensqualität von Menschen mit Demenz verbessern kann. Das architektonisch und landschaftlich durchdachte "Village Landais Alzheimer" integriert Alltagsstrukturen wie Geschäfte, Restaurants oder Kulturzentren in eine sichere Umgebung. Die Bewohner*innen bewegen sich frei, nehmen an Aktivitäten teil und erleben Naturräume - auch Bewegungsdrang und zielloses Wandern werden hier sinnvoll eingebettet. Das Dorf ist zugleich Forschungsstandort und eröffnet neue Perspektiven für eine personenzentrierte, milieutherapeutisch orientierte Pflege.
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Internationale Meldungen

  • Neues Medikament gegen Alzheimer von EU-Kommission zugelassen
    Die EU-Kommission hat den Wirkstoff Lecanemab zugelassen. Er behandelt ursächliche Prozesse der Alzheimer-Krankheit: Amyloid-Ablagerungen im Gehirn. Das Medikament kommt jedoch nur für etwa zehn Prozent der an Alzheimer erkrankten Patient*innen im frühen Krankheitsstadium in Frage. In Deutschland wären dies etwa 20.000 Patient*innen, schätzen Expert*innen des DZNE. Diese zu identifizieren, stellt hohe Anforderungen an die Frühdiagnostik und die Hausarztpraxen. Der Nutzen (ca. 6 Monate Progressionsverzögerung) ist überschaubar, Nebenwirkungen (Schwellungen und Blutungen im Gehirn) sind wahrscheinlich. Frauen, die zwei Drittel der Betroffenen ausmachen, zeigen einen geringeren Behandlungseffekt bei gleichzeitig erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen. Positiv ist, dass die Zulassung des Medikaments die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit lenkt, die Frühdiagnostik und die fachärztlichen Kapazitäten auszubauen sowie Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die ersten Anzeichen der Erkrankung durchzuführen.
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  • Gemeinschaftliches Engagement für mehr Sichtbarkeit und Unterstützung in Irland
    Am 1. Mai 2025 lädt die Alzheimer's Society of Ireland (ASI) wieder zum landesweiten Tea Day ein - einem Aktionstag, an dem irische Gemeinden mit Teeparties Geld für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sammeln. Der offizielle Start der Kampagne fand am 21. März in Dublin statt, mit prominenter Unterstützung und erfreulicher Medienaufmerksamkeit. Die Einnahmen fließen in wichtige Dienste der ASI und sollen insbesondere Betroffene und Familien im Alltag entlasten. Der Tea Day gilt als wichtiges Symbol der Solidarität - mit der Einladung an alle, sich aktiv für Menschen mit Demenz einzusetzen.
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  • Wales zieht Bilanz: Fortschritte und Herausforderungen im Demenz-Aktionsplan 2018–2022
    Die walisische Regierung hat eine Evaluierung ihres Demenz-Aktionsplans veröffentlicht. Ziel des Plans war unter anderem, das Wissen über Risikominderung, Frühdiagnose und ein selbstbestimmtes Leben mit Demenz zu fördern. Dem Bericht zufolge wurden wichtige Fortschritte bei der interdisziplinären Versorgung, der Prävention und der Sensibilisierung erzielt. Gleichzeitig bestehen Defizite unter anderem bei der Datenerhebung, der verspäteten Diagnosestellung und dem ungleichen Zugang zu Unterstützung. Besonders hervorgehoben werden die Notwendigkeit verbesserter Diagnosewege, zentraler Ansprechpersonen/Kontakte zur Beratung und Weiterleitung nach Diagnosestellung und langfristiger Finanzierungsmodelle. Die Analyse zeigt: Der Plan hat die Demenzpolitik in Wales entscheidend vorangebracht - für eine nachhaltige Wirkung wäre eine Nachfolgestrategie erforderlich.
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  • Alzheimer Europe
    Neues Fortbildungsprogramm "Alz-PRO" stärkt Fachkräfte in der Demenzversorgung in der Türkei
    Die Türkische Alzheimer-Gesellschaft hat das Programm "Alz-PRO" ins Leben gerufen, das die Fachkompetenz in der Betreuung von Menschen mit Alzheimer verbessern soll. Die zweitägige Fortbildung wird in fünf türkischen Städten für Pflegefachkräfte, Pflegeheimpersonal, Gesundheitsverantwortliche auf Leitungsebene sowie regionale Schulungskoordinator*innen durchgeführt. Themenschwerpunkte sind Pathologie und Diagnostik, moderne Therapieansätze, psychosoziale Unterstützung, Rechte von Betroffenen und Pflegenden sowie evidenzbasierte Pflegepraxis. Bereits die Auftaktveranstaltung in Istanbul übertraf mit 172 Teilnehmenden die Erwartungen. Das Programm zielt auf die Erhöhung der Pflegequalität sowie die langfristige Stärkung des Bewusstseins für Alzheimer innerhalb des Gesundheitssystems.
    Neues EU-Projekt zur Alzheimer-Früherkennung
    Im Rahmen des EU-finanzierten Forschungsprojekts FluiDx-AD (Laufzeit: 3,5 Jahre, Budget: rund 7,7 Millionen Euro) soll die frühzeitige und präzisere Diagnose von Alzheimer-Demenz mithilfe von Speichel- und Bluttests verbessert werden. Unter der Leitung von Dr. Erik Christensen (Pre Diagnostics AS) und koordiniert vom Oslo University Hospital arbeiten zehn europäische Partnerinstitutionen zusammen. Entwickelt werden drei Tests, die sowohl für das Screening als auch für die Diagnostik und Therapiebegleitung eingesetzt werden sollen. Ziel ist es, den Zugang zu einer frühzeitigen Diagnose zu erleichtern und so die Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Alzheimer zu verbessern.

Publikationen

Risiken von Demenzerkrankungen reduzieren

  • Early-Life Adversity Predicts Markers of Aging-Related Neuroinflammation, Neurodegeneration, and Cognitive Impairment in Women
    (Fleck et. al., 2025)
    Eine in den USA durchgeführte Studie an 179 Frauen zeigt, dass frühkindlicher Stress (early-life stress, ELS) langfristige Spuren im Gehirn hinterlassen kann. Anhand von Blutwerten/Entzündungsmarkern, MRI-Aufnahmen und neuropsychologischen Tests konnte gezeigt werden, dass ELS zu kognitiven Einbußen und einer beschleunigten Alterung des Gehirns führt. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Prävention und Intervention bei psychosozial belasteten Kindern. Ob Frauen mit frühkindlichem Stress dabei stärker berücksichtigt werden sollten, weil sie gefährdeter sind als Männer, bleibt zu beweisen.
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  • Prescription medication use in the 10 years prior to diagnosis of young onset Alzheimer’s disease: a nationwide nested case-control study
    (Damsgaard et. al., 2025)
    In einer registerbasierten Fall-Kontroll-Studie in Dänemark wurde der Medikamentengebrauch von 1.745 Personen mit Alzheimer im Frühstadium (im Vergleich zu 5.235 gesunden Kontrollpersonen) über einen Zeitraum von zehn Jahren analysiert. Auffällig war ein deutlich erhöhter Gebrauch von Medikamenten zur Behandlung des Nervensystems – insbesondere Antidepressiva und Antipsychotika – bereits Jahre vor der Diagnose. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass psychische Symptome im mittleren Lebensalter mögliche Frühwarnzeichen für eine beginnende Alzheimer-Erkrankung sein könnten.
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  • Objectively measured environmental features and their association with cognition and dementia: A systematic review and meta-analysis
    (Da et. al., 2025)
    Eine systematische Übersichtsarbeit eines internationalen Forscherteams (u. a. Universität Exeter, Großbritannien) untersuchte den Zusammenhang zwischen objektiv gemessenen Umweltfaktoren und dem Risiko für kognitive Beeinträchtigung und Demenz. Die Meta-Analyse basiert auf Studien aus mehreren Ländern, die Daten zu Luftverschmutzung, Grünflächen und Stadtstruktur enthalten. Die Ergebnisse zeigen, dass Luftverschmutzung – insbesondere Feinstaub und Stickoxide – das Demenzrisiko erhöht, während der Zugang zu Parks, Grün- und Wasserflächen sowie eine gut vernetzte und fußgängerfreundliche Straßengestaltung mit einem geringeren Risiko für Demenz und kognitiven Abbau einhergeht.
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  • Brain iron load and neuroaxonal vulnerability in adult attention-deficit hyperactivity disorder
    (Berberat et. al., 2025)
    Eine in Deutschland durchgeführte Studie mit 61 Teilnehmenden liefert Hinweise darauf, dass Erwachsene mit ADHS vermehrt Eisen im Gehirn ablagern, insbesondere im motorischen Kortex. Die betroffenen Hirnareale wiesen zudem eine erhöhte Konzentration von Nfl (Neurofilament-Leichtketten-Protein) auf, einem Blutmarker für neuronale Schäden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ADHS im Erwachsenenalter mit einem erhöhten Risiko für spätere neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz verbunden sein könnte.
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  • Measures of retinal health successfully capture risk for Alzheimer's disease and related dementias at midlife
    (Barrett-Young et. al., 2025)
    Im Rahmen der neuseeländischen Dunedin-Studie wurden 938 Personen im Alter von 45 Jahren augenärztlich untersucht, um Zusammenhänge zwischen der Netzhautgesundheit und dem Risiko für Alzheimer und verwandte Demenzerkrankungen zu erfassen. Insbesondere mikrovaskuläre Veränderungen (verengte Arteriolen, erweiterte Venolen) erwiesen sich als starke Indikatoren für ein erhöhtes Demenzrisiko nach verschiedenen Risikoskalen. Die Studie legt nahe, dass Retina-Scans ein kostengünstiges und leicht zugängliches Mittel zur Früherkennung von Demenzrisiken im mittleren Lebensalter sein könnten.
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Demenzsensible Gestaltung und Organisation vollstationärer Pflegeeinrichtungen fördern

  • "Festgenagelt sein“ Der Prozess des Bettlägerigwerdens
    (Zegelin, 2025)
    Die Pflegewissenschaftlerin Angelika Zegelin hat das Phänomen der Bettlägerigkeit in Deutschland mittels qualitativer Forschung (Grounded Theory) untersucht. Die Studie beleuchtet Ursachen, Formen und Umgang mit zunehmender Immobilität (Mobilitätsverlust) und zeigt präventive Maßnahmen für die Pflegepraxis auf. In der dritten, erweiterten Auflage werden Mobilitätsförderung, Intensivpflege, Demenzprävention und ein Schulungskonzept zur Prävention thematisiert. Das Fachbuch richtet sich an Pflegefachpersonen, Pflegeforscher*innen, Pflegewissenschaftler*innen sowie Pflegepädagog*innen und ist ab Ende April 2025 erhältlich.
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  • Improving Collaboration Between Staff, Family Members, and Artists in Long-Term Dementia Care: A Participatory Action Research Project Into Health Care Clowning
    (de Kock et. al., 2025)
    In einer internationalen Studie wurde untersucht, wie Clownbesuche im Pflegekontext effektiv in die Langzeitpflege von Menschen mit Demenz integriert werden können. Grundlage waren qualitative Daten aus vier europäischen Pflegeeinrichtungen und drei Clownorganisationen. Die Ergebnisse zeigen, dass für den Erfolg von kunstbasierten Maßnahmen nicht nur die Interventionen selbst, sondern auch eine enge und gut strukturierte Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften, Angehörigen und Künstler*innen entscheidend ist. Methoden wie offene Dialoge und kreative Forschungsformate unterstützen die Umsetzung.
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Forschung zu Prävention und Therapie der Demenz fördern

  • Awareness of national dementia guidelines and management of oldest-old and frail people living with dementia: a European survey of geriatricians
    (De Bondt et. al., 2025)
    Eine europaweite Online-Umfrage aus dem Jahr 2023 unter geriatrischen Fachpersonen zeigt: Obwohl viele die nationale Demenzleitlinien kennen, werden Medikamente bei Hochaltrigen und gebrechlichen Personen oft unterschiedslos wie bei jüngeren Patient*innen eingesetzt. Off-Label-Verordnungen (Einsatz ohne Zulassung für diese Indikation) sind häufig, was auf fehlende evidenzbasierte Empfehlungen für diese Gruppe hinweist. Die Autor*innen fordern eine europaweite Leitlinie.
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  • Antidepressant use and cognitive decline in patients with dementia: a national cohort study
    (Mo et. al, 2025)
    Eine nationale Kohortenstudie aus Schweden auf Basis des SveDem-Registers (2007-2018) mit 18.740 Teilnehmenden untersuchte den Einfluss von Antidepressiva auf den kognitiven Abbau bei Demenz. Die Analyse zeigte, dass insbesondere der Einsatz von SSRIs (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) wie Citalopram, Escitalopram oder Sertralin mit einem beschleunigten kognitiven Abbau, einem erhöhten Risiko für schwere Demenz, Knochenbrüche und Sterblichkeit verbunden war. Die Autor*innen betonen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiken beim Einsatz dieser Medikamente in der Demenzbehandlung.
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Veranstaltungen

  • 29. April 2025
    Nationale Demenzkonferenz: "Zukunft Demenz: Neue Horizonte, neue Hoffnung?"
    Alzheimer Schweiz, Bern/hybrid mit Live-Stream
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  • 29. und 30. April sowie 1. und 2. Mai 2025
    Geistige Aktivierung von Menschen mit Demenz - Weiterqualifizierung für Gedächtnistrainer*innen
    Bundesverband Gedächtnistraining e.V., Mosbach-Neckarelz (BW)
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  • 14. Mai 2025 von 09:00 bis 15:00 Uhr
    2. Fachtag der Landesfachstelle Demenz Mecklenburg-Vorpommern
    Landesfachstelle Demenz Mecklenburg-Vorpommern, Parchim
    Direkt zur Anmeldung

  • 20. Mai 2025, 10:00 bis 14:30 Uhr
    Bayernweiter Online-Fachtag "Angebote zur Unterstützung im Alltag"
    Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern, online (Zoom)
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  • 26. Mai 2025,10:00 bis 12:30 Uhr
    Abschlussveranstaltung zur Demenzstrategie Rheinland-Pfalz
    Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz
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  • 2. bis 3 Juni 2025
    3. Hauswirtschaftskongress "Hauswirtschaft – Zukunft – Transformation"
    Deutscher Hauswirtschaftsrat, Köln
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  • 25. bis 27. Juni 2025
    Gerontopsychiatrie 2025 – Neue Wege in der Gerontopsychiatrie
    Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP), Düsseldorf
    Anmeldefrist für Poster 15. Mai 2025
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  • 25. bis 27. Juni 2025
    HSK - Hauptstadtkongress
    WISO S.E., Berlin
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  • 16. bis 18. September 2025
    Deutscher Fürsorgetag
    Deutscher Vereine, Erfurt
    Frühbucherpreise bis 30. April
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  • 18. bis 20. September 2025
    37. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) – "Geriatrie – gefragt, gereift, gestärkt!"
    DGG, Weimar
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  • 22. September 2025, 14:00 bis 14:45 Uhr
    Webinar "Wechseljahre und kognitive Gesundheit"
    digiDEM Bayern, online
    Zur Veranstaltungs-Website

  • 24. bis 26. September 2025
    21. Kongress der European Geriatric Medicine Society (EuGMS)
    EuGMS, Reykjavík/Island, hybrid
    Zur Veranstaltungs-Website

  • 26. September 2025
    Musik und Alter – Fachtagung "Musik in der Seniorenarbeit"
    Landesmusikakademie Berlin, Berlin
    Zur Veranstaltungs-Website

  • 6. bis 8. Oktober 2025
    35th Alzheimer Europe Conference: "Connecting science and communities: The future of dementia care"
    Alzheimer Europe, Bologna
    Zur Veranstaltungs-Website
    Abstract einreichen bis zum 30. April 2025

  • 28. bis 29. Oktober 2025
    DVfR-Kongress 2025
    Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), Berlin
    Zur Veranstaltungs-Website

  • Jederzeit
    Demenz Partner - Webtraining
    Zur Anmeldung

 

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