Newsletter zur Nationalen Demenzstrategie

5. Ausgabe 2025

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Liebe Leser*innen,

pflegende Angehörige rücken aktuell in den Fokus der neuen Regierung. Akteure des Netzwerks Nationale Demenzstrategie weisen bereits lange darauf hin, dass die Leistung der Angehörigen, insbesondere auch derer, die Menschen mit Demenz pflegen, anerkannt werden muss. Auch in diesem Newsletter haben wir im Abschnitt "Pflegende Angehörige" spannende Neuigkeiten zu diesem Themenbereich: Neben einer neuen Berechnung der Hochschule Zittau/Görlitz zum ökonomischen Wert der Sorgearbeit pflegender Angehöriger hat die BAGSO Tipps, wie pflegende Angehörige leichter Reha- und Vorsorge-Angebote nutzen können.

Darüber hinaus stellen wir unter anderem Möglichkeiten der Projektförderung, neue internationale Erkenntnisse zu Demenz-Risikofaktoren und Studien zur Wirkung verschiedener Medikamente auf Menschen mit Demenz vor.

Viele Grüße
Ihr Team der Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie

PS: Wir freuen uns über eine Nachricht von Ihnen, per E-Mail über unser Geschäftsstellenpostfach nds@dza.de oder Kommentar über Bluesky und Linkedin – folgen Sie uns hier auch gern, um auf dem Laufenden zu bleiben.

 

Inhalt

Politik für Menschen mit Demenz

Neue Ministerinnen im BMBFSFJ und im BMG

Am 6. Mai wurden die Minister*innen des 21. Bundestags vereidigt. Katrin Prien (CDU) leitet das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend; neue parlamentarische Staatssekretär*innen sind Mareike Wulf und Michael Brand. Prien betont die Ziele ihres Ressorts: gesellschaftlicher Zusammenhalt, Generationengerechtigkeit und die Bekämpfung von Diskriminierung. Das Ministerium will Bildung, Familienpolitik und Teilhabe künftig ganzheitlicher denken, was einen Impuls für die Gestaltung demenzsensibler Strukturen setzen könnte. Einer ihrer ersten Schritte ist die Forderung nach Pflegegeld als Lohnersatz.
Das Bundesgesundheitsministerium leitet ab sofort Nina Warken (CDU), unterstützt von Tino Sorge und Georg Kippels als Parlamentarische Staatssekretäre. Das BMG plant neben weiteren Maßnahmen eine Reform der Pflege, die unter anderem die Leistungsstruktur, pflegende Angehörige und die sektorübergreifende Versorgung in den Fokus rückt. Menschen mit Demenz könnten von klareren Versorgungsstrukturen und verlässlicheren Pflegefinanzierung profitieren.

Sozialräume stärken – Unterstützungsorte schaffen – füreinander sorgen

Um ein selbstbestimmtes Leben im Alter – auch mit Unterstützungsbedarf wie z. B. bei Demenz – zu stärken, hat das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz den Strategieprozess "Sozialräume stärken – Unterstützungsorte schaffen – füreinander sorgen" ins Leben gerufen. Im Dialog mit Fachakteur*innen aus den Bereichen Wohnen, Pflege und sorgende Gemeinschaft wurden Entwicklungsbedarfe, Synergien sowie praxisnahe Maßnahmen identifiziert. Die Ergebnisse und Empfehlungen sind im „lokalen Werkzeugkoffer“ sowie im Abschlussbericht zusammengefasst und sollen als Orientierung für kommunale und landesweite Weiterentwicklungen dienen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Umsetzung auf lokaler Ebene – sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum.
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BAGSO fordert Wandel in Kommunen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen fordert in ihrem Positionspapier "Sorge und Pflege: Neue Strukturen in kommunaler Verantwortung" eine grundlegende Neukonzeption des Pflegesystems. Die Kommunen sollten demnach bedarfsgerechte Angebote für Sorge und Pflege sicherstellen und lokale Akteure vernetzen, um ein gutes Leben im Alter zu gewährleisten. Gleichzeitig betrachtet die BAGSO den gesamten Alterungsprozess und macht sich dafür stark, in einen umfassenden Ansatz auch Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation zu integrieren.
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Einblicke in die Arbeit am Versorgungspfad

Alle Informationen rund um die Erarbeitung des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Modellprojekts "Versorgungspfad für Menschen mit Alzheimer-Demenz" finden sich ab jetzt gebündelt auf der Website www.versorgungspfad-demenz.de. Das ausführende IGES-Institut gibt Einblicke in den Projektverlauf, Kontaktmöglichkeiten zu Projektpartner*innen sowie Informationen zum Hintergrund des Projekts.
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Mitmachen: Ausschreibungen, Förderungen, Wettbewerbe

Sachsen-Anhalt fördert Ideen für altersgerechte Quartiere

Im Rahmen des Aufrufs "Miteinander – für ein lebenswertes Quartier" fördert die Beratungsstelle BEQISA in Sachsen-Anhalt im Jahr 2026 kleinteilige Projekte zur Gestaltung altersgerechter Quartiere, insbesondere im ländlichen Raum. Gefördert werden Maßnahmen zur Verbesserung der Bereiche Wohnen, Versorgung, Gesundheit, Technik/Digitalisierung und soziales Miteinander. Projektanträge bis zu einer Höhe von 20.000 € können bis zum 19. September 2025 eingereicht werden. Ziel ist es, ein gutes Leben im vertrauten Wohnumfeld im Alter zu ermöglichen.
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Führungskräfte-Netzwerk Sciana sucht Profis im Bereich Gesundes Altern

Das europäische Gesundheitsnetzwerk Sciana schreibt ein zweijähriges Leadership-Programm mit dem Schwerpunkt "Systems Leadership for Ageing in Good Health" aus. Gesucht werden Fach- und Führungskräfte aus Gesundheitswesen, Wissenschaft, Politik, Patienten- und Berufsverbänden, Wirtschaft, Medien und anderen Bereichen, die sich mit innovativen Ansätzen für gesundes, selbstbestimmtes Altern befassen. Im Programm werden systemische Herausforderungen wie nichtübertragbare Erkrankungen, soziale Inklusion älterer Menschen sowie der Zugang zu präventiver, integrierter, palliativer und demenzsensibler Versorgung thematisiert. Die Teilnahme umfasst internationale Vernetzung, gemeinsame Projektarbeit und vier mehrtägige Treffen. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2025.
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Drei Wege zur Projektförderung

Modellprojekte für Menschen mit Demenz können unter anderem von der Fernsehlotterie, der Postcode Lotterie oder der Aktion Mensch gefördert werden.
Die Fernsehlotterie unterstützt modellhafte, gemeinnützige Vorhaben, wobei die Höhe der Förderung von den Projektkosten und der Gesamtfinanzierung abhängt. Die eingereichten Konzepte sollten deutlich machen, welchen gesellschaftlichen Herausforderungen das Projekt begegnet und wie es der Zielgruppe hilft.
Die Postcode Lotterie fördert besonders innovative Projekte zu Chancengleichheit, sozialem Zusammenhalt und Altenhilfe mit bis zu 250.000 €. Fördergelder können sowohl für Personal- als auch Verwaltungskosten verwendet werden. Auch hier sind Eigenmittel (mindestens 20 % der Gesamtkosten) Voraussetzung.
Die Aktion Mensch finanziert Barrierefreiheit, Sensibilisierung und Netzwerkarbeit – beispielsweise für ambulante Dienste oder bauliche Maßnahmen – mit bis zu 450.000 €. Geförderte Projekte sollen dazu beitragen, dass Lebensbereiche von Menschen mit und ohne Behinderung ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.

Einsatz von Digitalisierung und KI in der Pflege

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention fördert im Rahmen der HighCare Agenda innovative Projekte zum Einsatz von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz in der Pflege bis 2029 mit rund 31 Millionen Euro. Bis zu zwei Einzel- oder Verbundvorhaben können über drei Jahre unterstützt werden. Ziel ist es, die pflegerische Versorgung – ambulant wie stationär – zukunftsfähig und digital unterstützt zu gestalten. Projektskizzen müssen bis spätestens 10. Juni 2025 digital eingereicht werden. Ein möglicher Projektstart ist ab 1. November 2025 vorgesehen.
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Sensibilisierung & Aufklärung

Mensch sein und bleiben – Welt-Alzheimertag 2025

Menschen mit Demenz sind mit all ihren Stärken und Gefühlen Teil der Gesellschaft und sollten nicht auf ihre Krankheit reduziert werden! Um dies deutlich zu machen, steht der diesjährige Welt-Alzheimertag unter dem Motto „Demenz – Mensch sein und bleiben”. Die Materialien sind über die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. (DAlzG) erhältlich. Auf der Seite zum Aktionstag finden sich zudem ein Veranstaltungskalender mit Karte und Suchfunktion sowie in Kürze auch Bildmaterial für die sozialen Netzwerke.
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Intergenerationelle Begegnungen: Kinder und Jugendliche für Demenz sensibilisieren

Der Praxisimpuls "Demenz begreifen – Begegnungen zwischen den Generationen ermöglichen" der Netzwerkstelle "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zeigt, wie wichtig intergenerationelle Begegnungen sind, um jungen Menschen ein besseres Verständnis für Demenz zu vermitteln und Vorurteile abzubauen. Vorgestellt werden unter anderem Möglichkeiten der Wissensvermittlung in Schulen, Bibliotheken oder Theatergruppen oder Ideen für Austauschtreffen zwischen den Generationen beispielweise in Senioreneinrichtungen. Ergänzt wird der Praxisimpuls von einer kurzen Checkliste mit Fragen, die bei der Umsetzung neuer Angebote helfen sollen.
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Mit Freude essen – Unterstützung bei Mahlzeiten für Menschen mit Demenz

Für Menschen mit Demenz kann Essen zur Herausforderung werden. Das Infoblatt der Alzheimer Schweiz gibt Angehörigen praktische Tipps, um beim Essen zu unterstützen, Autonomie zu fördern und Risiken wie Mangelernährung oder Dehydrierung zu vermeiden. Ziel ist es, Mahlzeiten trotz Krankheit würdevoll und genussvoll zu gestalten.
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Wandern mit Demenz – Teilhabe durch Bewegung

Bewegung steigert die Lebensqualität von Menschen mit Demenz – deshalb wurde das Projekt "Was geht! Sport, Bewegung und Demenz" ins Leben gerufen. In der neuen Praxisfibel "Wandern" werden praktische Ansätze und Erfahrungen aus dem Projekt zusammengefasst. Sie zeigt, wie Wanderangebote für Menschen mit Demenz gestaltet werden können, die Teilhabe, Mobilität und gemeinschaftliche Erlebnisse fördern. Das Projekt wurde durch die Robert Bosch Stiftung, das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Gradmann-Stiftung gefördert.
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Die Nationale Demenzstrategie bei der Langen Nacht der Wissenschaften

Unter dem Titel "Ein gutes Leben mit Demenz: Möglichkeiten für Betroffene und Angehörige" wirft Geschäftsstellen-Leiterin Astrid Lärm auf der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften am 28. Juni 2025 in Berlin einen Blick auf Entlastungsangebote und Aktivitäten, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen nach einer Diagnose helfen können. Als Teil des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) ist die Nationale Demenzstrategie auch in diesem Jahr wieder in der Humboldt Universität zu finden. Weitere Programmhighlights aus der Alternsforschung des DZA sind beispielsweise ein Science Slam und die Leseecke zu "Altersbilder[n] in Bilder- und Kinderbüchern".
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Kurzfortbildungen für Ehrenamtliche: Videos zu Demenz und Pflege

Die Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern bietet auf ihrer Website eine Reihe von Kurzfortbildungsvideos für ehrenamtlich tätige Einzelpersonen an. Diese Videos decken verschiedene Themen ab, darunter die Unterstützung von Familien mit pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen, den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz sowie die Begleitung von Menschen mit Hörbehinderung. Die Inhalte werden von Fachkräften vermittelt, dienen der fachlichen Weiterbildung und sind speziell für die Anforderungen ehrenamtlicher Tätigkeiten konzipiert.
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Kulturelle Teilhabe im Alter: Erfolgreiche Kooperationen gestalten

Der Leitfaden "Gemeinsam für kulturelle Teilhabe im Alter! Ein Leitfaden zur gelingenden Kooperation von Altenhilfe und Kulturgeragogik" bietet praxisnahe Handlungsempfehlungen. Ziel ist es, älteren Menschen, insbesondere in Pflegeeinrichtungen oder ländlichen Regionen, besseren Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen. Der Leitfaden wurde von den Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz NRW in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur (kubia) sowie dem Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik e. V. entwickelt. Er umfasst vier zentrale Ziele: Förderung kultureller Teilhabe, Vernetzung und politische Integration, Entwicklung gemeinsamer Qualitätsstandards sowie Evaluation und Weiterentwicklung.
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Demenzsensible Kunstvermittlung in Museen

Mit dem Projekt "Erinnerungs_reich" wurden Schulungen für Kunstvermittler*innen entwickelt, um Museen für Menschen mit Demenz zugänglicher zu machen und ihre soziale Teilhabe zu stärken. Im Frühjahr und Sommer 2023 nahmen 51 Mitarbeitende aus 33 sächsischen Museen an vier praxisnahen Schulungen teil. 74 % von ihnen zeigten sich sehr zufrieden. Auf Basis des Feedbacks wurden Austauschformate und praktische Übungen weiterentwickelt, wodurch sich Akzeptanz und Wirksamkeit nochmals steigerten. Durch das Train-the-Trainer-Konzept wird sichergestellt, dass das Wissen langfristig im Kulturbereich verankert wird – ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Museumslandschaft.
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Wegweiser für Demenzsensibilität in Kirche und Nachbarschaft

Die Tool-Box "Leben in einer demenzsensiblen Gemeinde gestalten" unterstützt Kirchengemeinden, so genannte pastorale Räume, Organisationen und engagierte Einzelpersonen dabei, das Thema Demenz in ihre Arbeit und ihr Miteinander zu integrieren. Sie besteht aus einem informativen Begleitheft und einem Kartenset mit 20 Themenkarten, die praxisnahe Anregungen, Veranstaltungsformate und Ideen für inklusive Gemeindearbeit liefern. Das Ziel besteht darin, kreative Zugänge zu fördern, Berührungsängste abzubauen und die Teilhabe von Menschen mit und ohne Demenz in kirchlichen und gesellschaftlichen Kontexten zu stärken.
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Demenzsensible Musikpraxis: Interdisziplinärer Kongress 2026 in Karlsruhe

Der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) veranstaltet am 25. und 26. April 2026 in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe den Kongress "Musizieren für und mit Menschen mit Demenz – Perspektiven für Chöre und Instrumentalensembles". Ziel ist es, Impulse für inklusive musikalische Arbeit in Chören, Orchestern und Ensembles zu setzen und die Ressource Musik für Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu stärken. Die Veranstaltung richtet sich an Ensembleleitungen, Musizierende, Pflegeeinrichtungen, Musiktherapeut*innen und Interessierte. Im Rahmen des BMCO-Förderprogramms "Länger fit durch Musik!", das Teil der Nationalen Demenzstrategie ist, bündelt der Kongress Erfahrungen aus dem Praxis- und Forschungsfeld und fördert den Austausch zu demenzsensibler Musikpraxis in der Amateurmusik.
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Pflegende Angehörige

Neue Unterstützung für pflegende Angehörige: Reha und Vorsorge leichter zugänglich

Bevor pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz Vorsorge- und Rehamaßnahmen in Anspruch nehmen, stehen meist viele Fragen: Welche Maßnahmen können sie in Anspruch nehmen? Wer kümmert sich währenddessen um die pflegebedürftige Person? Wie läuft das Antrags- und Genehmigungsverfahren ab? Antworten auf diese und viele weitere Fragen hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) für ihr neues Informationsblatt übersichtlich zusammengetragen.
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Pflegearbeit mit Milliardenwert: Angehörige als Rückgrat des Pflegesystems

Laut eines Working Paper des Instituts für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik (GAT) der Hochschule Zittau/Görlitz beträgt der Wert informeller Pflegeleistungen in Deutschland jährlich über 200 Milliarden Euro. Aktuell werden etwa 86 % der 5,7 Mio. Pflegebedürftigen zu Hause betreut, meist von Angehörigen ohne finanzielle Entlohnung. Diese unbezahlte Pflegearbeit ist volkswirtschaftlich bedeutend, wird jedoch in der Pflegepolitik bislang kaum berücksichtigt. Die Autor*innen der Studie fordern daher eine stärkere Anerkennung und Unterstützung informeller Pflege.
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Medizinische Versorgung und Pflege

Herausforderung Hochaltrigkeit – Wie Kliniken auf den demografischen Wandel reagieren müssen

Kliniken in Deutschland sind aktuell schlecht auf die wachsende Zahl hochaltriger Patient*innen vorbereitet. Zudem herrscht akuter Personalmangel. Die Autor*innen des "Krankenhaus-Berichts 2025" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) warnen deshalb vor Überlastung. Insbesondere auf den besonders hohen medizinischen und pflegerischen Bedarf, den beispielsweise Patient*innen mit Demenz bedeuten können, sind Kliniken schlecht vorbereitet. Gleichzeitig könnten laut Bericht rund 1,4 Millionen Krankenhausaufenthalte durch bessere ambulante und nachstationäre Versorgung vermieden werden. Reformen und Lernen von europäischen Ländern sind nötig, um Kosten zu senken und die Versorgung zu verbessern.
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Qualitätsgesichert handeln bei Demenz: Das digitale Alzheimer-Handbuch

Das Alzheimer-Qualitätshandbuch dient Fachkräften bei der frühen Diagnose und Therapie der Alzheimer-Krankheit als digitales Werkzeug. Es wurde von den Berufsverbänden für Neurologie (BDN), Psychiatrie (BVDP) und Nervenheilkunde (BVDN) auf Grundlage der S3-Leitlinie Demenzen entwickelt und vereint wissenschaftliche Evidenz mit praxisnaher Anwendung. Nutzer*innen profitieren von klar strukturierten Informationen, interaktiven Entscheidungshilfen, Checklisten und anschaulichem Aufklärungsmaterial für die Kommunikation mit den Patient*innen. Das Online-Handbuch wird regelmäßig aktualisiert, um eine leitliniengerechte und patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten.
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Patientenbeteiligung als Standard in der Gesundheitsforschung

Das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) initiierte Forum Gesundheitsforschung regt einen Kulturwandel an: Patient*innen sollen als gleichberechtigte Partner*innen in alle Phasen der Gesundheitsforschung einbezogen werden – von der Planung bis zur Umsetzung. Das Ziel besteht darin, die Forschung stärker an den Bedürfnissen der Betroffenen auszurichten und somit ihre Relevanz zu erhöhen. Die Erklärung des Forums setzt sich dafür ein, die aktive Patientenbeteiligung künftig als Standard in der patientenorientierten Gesundheitsforschung zu etablieren.
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Alltagsunterstützung für Pflegebedürftige wirkungsvoll gestalten

Die Handlungshilfe "Angebote zur Unterstützung im Alltag in Niedersachsen“ bietet Kommunen umfassende Informationen und praxisnahe Empfehlungen zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung im häuslichen Umfeld. Sie wurde im Rahmen des Projekts Komm.Care entwickelt und basiert auf einer fundierten Analyse der aktuellen Versorgungssituation. Im Mittelpunkt stehen die sogenannten Angebote zur Unterstützung im Alltag (AZUA-Leistungen (§45a SGB XI)), die pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige durch alltagsnahe Hilfe wie Haushaltshilfe, Einzel- und Gruppenbetreuung oder soziale Begleitung entlasten sollen. Neben der Beschreibung der Leistungen und Anbieterformen (professionelle, selbstständige und ehrenamtliche Anbieter*innen) werden Fördermöglichkeiten und erfolgreiche kommunale Praxisbeispiele vorgestellt. Die Handlungshilfe richtet sich an alle Akteur*innen in der Pflegeplanung und soll zur bedarfsgerechten, flächendeckenden Weiterentwicklung von AZUA beitragen.
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Jahresbericht 2024 des Fachausschusses Altenhilfe: Fachpolitische Impulse für eine zukunftssichere Pflege

Der Fachausschuss Altenhilfe der BAGFW befasste sich 2024 schwerpunktmäßig mit Versorgungssicherheit, Personalmangel, wirtschaftlichen Problemen sowie Digitalisierung in der Pflege. Es wurde auf strukturelle Reformen gedrängt, z. B. zur Personalbemessung und Refinanzierung digitaler Infrastruktur. Weitere Schwerpunkte waren Krisenvorsorge, die Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung sowie die Nationale Demenzstrategie.
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Forschung zu Demenz und Hirngesundheit

Blutmarker zeigt Demenzrisiko bereits 11 Jahre im Voraus an

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), der Universitätsmedizin Halle und des Universitätsklinikums Ulm hat gezeigt, dass das Protein Beta-Synuclein bei genetisch vorbelasteten Personen bereits bis zu elf Jahre vor dem erwarteten Auftreten von Demenzsymptomen im Blut erhöht ist. Der Marker weist auf frühe synaptische Schäden hin und könnte somit zur Früherkennung von Alzheimer beitragen. Die Forschenden sehen perspektivisch auch Einsatzmöglichkeiten bei der sporadischen (nichterblichen) Form sowie zur Therapiekontrolle. Die Ergebnisse basieren auf Daten des internationalen DIAN-Studienverbunds zur familiären Alzheimer-Erkrankung.
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DFG-Schwerpunktprogramm untersucht Geschlechtsunterschiede im Gehirn

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein neues Schwerpunktprogramm, das sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden im Aufbau des menschlichen Gehirns beschäftigt. Im Projekt wird untersucht, wie Gliazellen – Zellen, die Nervenzellen unterstützen – durch hormonelle Einflüsse unterschiedlich auf neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz, Autismus oder Depressionen reagieren. Das interdisziplinäre Projekt erhält in der ersten Förderrunde rund sieben Millionen Euro und soll dazu beitragen, die Ursachen für geschlechtsspezifische Krankheitsverläufe besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
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Sehen, Hören, Lesen

Podcast zum Tabuthema Gewalt in der Pflege

In zwei Folgen (Folge 72 & 73) beleuchten die Hosts des Demenz-Podcasts das Thema Gewalt in der Pflege von Menschen mit Demenz. Was gilt als Gewalt in der Pflege? Wie kommt es – sowohl im privaten als auch im professionellen Bereich – dazu? Und, am Wichtigsten, wie kann ihr vorgebeugt werden? Fünf Interviewpartner*innen geben vielfältige Einblicke in ihren Pflegealltag, ihre berufliche Praxis oder in Präventionsangebote.
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Podium zu Demenz und Digitalisierung auf der re:publica

Digitale Tools und KI-Anwendungen können Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen entlasten und ihre gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Anknüpfend an ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) zum Aufbau eines digitalen Informationsangebots für Kinder und Jugendliche zum Thema Demenz sollen Chancen und Potenziale der Digitalisierung für Menschen mit Demenz erörtert werden. Dazu diskutierten auf der Messe für die digitale Gesellschaft re:publica 25 Saskia Weiß (Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.), Michael Zeiler (FAU Nürnberg) und Sven Paul (BMBFSFJ). Die halbstündige Aufzeichnung ist auf YouTube zu finden.
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Über den Tellerrand

Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum

Das Jahrbuch Sucht 2025 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) nehmen Expert*innen Süchte nach Alkohol, Nikotin, Cannabis, illegalen Drogen aber auch Glücksspiel im Internet unter die Lupe. Im Zusammenhang mit Demenz sind dabei besonders die Erkenntnisse zum Thema Alkoholabhängigkeit und Nikotinkonsum interessant, denn beide gelten als Risikofaktoren. Die Autor*innen betonen, dass aktuelle Forschungen seit einigen Jahren davon ausgehen, dass es keinen risikofreien (oder gar gesundheitsförderlichen) Alkoholkonsum gibt. Insbesondere die unzureichende Preispolitik für Alkohol wird bemängelt – in keinem anderen europäischen Land ist Alkohol so günstig wie in Deutschland.
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Personalbemessung in der stationären Pflege: Vielfalt statt Einheitslösung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zeigt auf, wie die neue Personalbemessung nach § 113c SGB XI in stationären Pflegeeinrichtungen praxistauglich umgesetzt werden kann. Mit vielfältigen Projekten aus ihren Verbänden demonstriert sie, dass gute Pflege mehr als starre Vorgaben braucht – nämlich angepasste Konzepte, mehr Personal und strukturelle Weiterentwicklung. Die BAGFW versteht die Reform als Chance zur Verbesserung der Pflegequalität und Arbeitsbedingungen.
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Weichen stellen für die Pflege: DKG fordert Veränderungen

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) präsentierte zum Tag der Pflege am 12. Mai ein Positionspapier mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Qualifizierung von Pflegefachpersonen. Zentrale Forderungen sind die Einführung einer bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenzausbildung, die gesetzliche Verankerung heilkundlicher Kompetenzen für Pflegekräfte sowie die vollständige Finanzierung von Weiterbildungen und Studiengängen. Zudem setzt sich die DKG für Bürokratieabbau, die Begrenzung von Leiharbeit und die Förderung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Internationale Pflegekräfte sollen durch ein digitales Anerkennungsverfahren und gezielte Sprachförderung schneller integriert werden. Mit diesen Maßnahmen will die DKG Pflegeberufe attraktiver gestalten und langfristig Versorgung sichern.
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CHN-Modellprojekt CoSta stärkt ambulante Pflege in der Stadt

Das Projekt "Community Health Nursing in der Stadt – Schließung einer Versorgungslücke" (CoSta) zeigt, wie Pflegefachpersonen mit Masterabschluss als sogenannte Community Health Nurses (CHN) gezielt zur Verbesserung der ambulanten Versorgung in sozial benachteiligten Stadtteilen beitragen können. Von 2020 bis 2023 wurde das Konzept im Hamburger Stadtteil Veddel praktisch erprobt. Chronisch erkrankte Menschen erhielten Pflegesprechstunden, Hausbesuche und Schulungen – bedarfsgerecht und patientenorientiert. Entwickelt wurde das Projekt von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg, in Kooperation mit der Poliklinik Veddel und gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).
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Pflege trifft KI – Leitplanken für einen verantwortungsvollen Technologieeinsatz in der Langzeitpflege

Das Diskussionspapier der BAGFW formuliert pflegefachliche Grundsätze für den Einsatz KI-gestützter Anwendungen in der Langzeitpflege. Es fordert, dass KI-Systeme die Vorbehaltsaufgaben von Pflegefachpersonen nicht ersetzen, sondern sinnvoll unterstützen sollten. Zudem muss das pflegewissenschaftlich fundierte Verständnis von Pflege – als personenzentriert, beziehungsorientiert und ressourcenfördernd – auch in der KI abgebildet sein. Besonders hervorgehoben wird die Rolle der Pflegedokumentation nach dem Strukturmodell EinSTEP, das Reflexion, Fallverstehen und entbürokratisierte Prozesse unterstützt. Das Papier lädt Entwickler*innen, Politik und Praxis zum Dialog über ethische und fachlich tragfähige Standards ein.
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Internationale Meldungen

  • Hörverlust ist wahrscheinlich häufiger als bisher angenommen Ursache von Demenzen
    Ein Forschungsteam der Bloomberg School of Public Health hat in einer Studie gezeigt, dass altersbedingter Hörverlust das Demenzrisiko erhöht. Die Ergebnisse der ARIC-Langzeitstudie zeigen, dass 32 % der Demenzfälle auf den Hörverlust zurückzuführen sind. Das Ergebnis basiert auf der Verwendung audiometrischer Messungen statt Selbstauskünften. Die Daten legen nahe, dass die Prävention oder Behandlung von Hörverlust ein relevanter Hebel in der Demenzprävention sein könnte.
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  • Slowenien schafft viele neue demenzsensible Orte
    Die Organisation Spominčica – Alzheimer Slovenia erweitert ihr Netzwerk "Demenzfreundliche Orte" (Demenci prijazne točke) im Jahr 2025. In den ersten vier Monaten wurden bereits elf neue Standorte eröffnet, darunter in Bibliotheken, Apotheken und Kulturzentren. Die Initiative zielt darauf ab, alltagsnahe Anlaufstellen mit geschultem Personal zu schaffen, die Informationen, Unterstützung und soziale Teilhabe für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bieten. Das Projekt steht für ein wachsendes Bewusstsein in Slowenien, Demenz als gesellschaftliche Verantwortung zu begreifen und lokal verankerte Hilfestrukturen aufzubauen.
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  • Medikament mindert Agitation bei Demenz
    Auf dem "Annual Meeting" der American Academy of Neurology in San Diego stellte ein Forschungsteam die Ergebnisse der Phase-3-Studie ACCORD-2 zum Kombinationspräparat AXS-05 (Dextromethorphan + Bupropion) vor. An der multizentrischen, doppelblinden und placebokontrollierten Studie nahmen 295 Personen mit Alzheimer-assoziierter Unruhe teil. AXS-05 führte in der Entzugsphase im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Reduktion von Agitationsrückfällen sowie zu einer Verzögerung des Wiederauftretens von Symptomen.
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  • Ältere Cannabiskonsument*innen haben erhöhtes Demenz-Risiko
    Auf Grundlage von Routinedaten aus Ontario zeigen Forscher des Institute for Clinical Evaluative Sciences und des Bruyère Health Research Institute (Ottawa), dass ältere Erwachsene nach Krankenhausaufenthalten wegen THC-Intoxikationen ein deutlich erhöhtes Demenzrisiko aufweisen. Selbst nach Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie Alter, Vorerkrankungen und sozialem Status blieb das Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um 72 % erhöht. Der starke Anstieg solcher Notfälle bei über 65-Jährigen seit der Cannabislegalisierung in Kanada weist auf ein wachsendes Public-Health-Risiko hin.
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  • Nutzung digitaler Geräte verbessert kognitive Leistungen im Alter
    Ein Forschungsteam der Universität Austin (Texas) hat in einer umfassenden Metaanalyse von 57 Studien mit über 411.000 Teilnehmenden gezeigt, dass die langfristige Nutzung digitaler Technologien mit einem signifikant niedrigeren Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Abbau im Alter einhergeht (Nature Human Behaviour, 2025). Die positive Wirkung zeigte sich dabei unabhängig vom Gerätetyp, war jedoch besonders stark bei gemischter Nutzung ausgeprägt. Die Analyse widerlegt die These der "digitalen Demenz" und legt nahe, dass Technologien kognitiv aktivierende Verhaltensweisen fördern könnten. In weiteren Studien soll nun geklärt werden, welche Arten und Zeitpunkte der Nutzung besonders förderlich sind.
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Publikationen

Risiken von Demenzerkrankungen reduzieren

  • Association of Diet and Waist-to-Hip Ratio With Brain Connectivity and Memory in Aging
    (Daria E. A. Jensen, Klaus P. Ebmeier, Tasnime Akbaraly, et al., 2025)
    In dieser Kohortenstudie wurde untersucht, wie Ernährung und Bauchfett (gemessen am Taillen-Hüft-Verhältnis, WHR) mit Gehirnvernetzung und kognitivem Abbau in Verbindung stehen. Bessere Ernährung (ermittelt anhand des Alternative Healthy Eating Index–2010 (AHEI-2010)) in der mittleren Lebensphase war mit einer besseren funktionellen Hippocampus-Verbindung und weißer Substanzintegrität assoziiert, während ein höherer WHR in der mittleren Lebensphase mit einem schlechteren Arbeitsgedächtnis und schlechteren exekutiven Funktionen (geistige Fähigkeiten wie Planen, Problemlösen, Handlungssteuerung) einherging. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Interventionen zur Verbesserung der Ernährung und Reduzierung von Bauchfett besonders in mittlerem bis höheren Alter wichtig für die Prävention von Demenz sein könnten.
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  • Risk factors for Alzheimer’s disease and cognitive function before middle age in a U.S. representative population-based study
    (Allison E. Aiello, Jennifer Momkus et al., 2025)
    Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob bekannte Risikofaktoren und Blut-Biomarker für Alzheimer bereits vor dem mittleren Lebensalter mit kognitiven Leistungen zusammenhängen. Dazu wurden Daten aus der US-amerikanischen Add Health-Studie analysiert, in der Jugendliche ab 1994 über Jahrzehnte begleitet wurden. Die Ergebnisse zeigen: ein höherer CAIDE-Score (Risikomaß für Demenz basierend auf Faktoren wie Blutdruck, BMI, Bildung und körperlicher Aktivität) schon bei jungen Erwachsenen (zwischen 24 und 34 Jahre) mit schlechteren kognitiven Leistungen verbunden ist. Auch bestimmte Entzündungsmarker (z. B. hsCRP (hoch-sensitives C-reaktives Protein)) sowie das Alzheimer-bezogene Protein Tau zeigten Zusammenhänge mit schwächeren Gedächtnisleistungen. Alzheimer-Risikofaktoren wirken sich laut dieser Studie bereits im jungen Erwachsenenalter negativ auf die Kognition aus. Das unterstreicht die Bedeutung früher Prävention, lange bevor erste Demenzsymptome auftreten.
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  • Resistance training protects the hippocampus and precuneus against atrophy and benefits white matter integrity in older adults with mild cognitive impairment
    (Ribeiro, I.C., Teixeira, C.V.L., de Resende, T.J.R. et al., 2025)
    Untersucht wurde die Wirkung von Krafttraining (Resistance Training (RT)) auf die kognitive Leistung und Gehirnstruktur bei älteren Menschen ab 55 Jahren mit leichter kognitiver Beeinträchtigung. 44 Teilnehmende wurden über 24 Wochen beobachtet – eine Hälfte absolvierte ein Krafttraining, die andere diente als Kontrollgruppe. Nach der Intervention zeigte die Trainingsgruppe eine verbesserte verbale Gedächtnisleistung. Zudem wies sie keine Abnahme des Volumens im rechten Hippocampus und Precuneus auf, Regionen, die bei der Kontrollgruppe schrumpften. In der weißen Hirnsubstanz zeigten sich bei der Trainingsgruppe Verbesserungen in der strukturellen Integrität.
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Präventive und rehabilitative Angebote für Menschen mit Demenz stärken

  • Combined mind–body physical exercise, cognitive training, and nurse-led risk factor modification to enhance cognition among older adults with mild cognitive impairment in primary care: a three-arm randomised controlled trial
    (Zijun Xu, Dexing Zhang et al., 2025)
    In dieser randomisierten, kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit einer interventionellen Maßnahme zur Veränderung beeinflussbarer Demenzrisiken (Risikofaktormodifikation (RFM)) bei älteren Erwachsenen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) untersucht. Die Teilnehmer*innen wurden in drei Gruppen eingeteilt: (1) eine multidimensionale Intervention bestehend aus kognitivem Training, Tai Chi und RFM (CPR), (2) nur RFM und (3) allgemeine Gesundheitsberatung. Nach 15 Monaten gab es keine signifikanten Unterschiede in der kognitiven Leistung zwischen den Gruppen, gemessen anhand des ADAS-Cog-Scores (Alzheimer’s Disease Assessment Scale – Cognitive Subscale, Instrument zur Beurteilung kognitiver Funktionen bei Alzheimer-Patient*innen; berücksichtigt u. a. Gedächtnis, Sprachverständnis und Orientierungsfähigkeit). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die untersuchten Interventionen, trotz ihrer verschiedenen Ansätze, keine signifikante Verbesserung der kognitiven Funktion im Vergleich zu allgemeiner Gesundheitsberatung bewirken konnten.
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Forschung zu Prävention und Therapie der Demenz fördern

  • Long-Term Exposure to Non-Steroidal Anti-Inflammatory Medication in Relation to Dementia Risk
    (Ilse vom Hofe, Bruno H. Stricker et al., 2025)
    Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAIDs) und dem Demenzrisiko. Anhand von Daten von fast 12.000 Teilnehmenden ohne Demenz wurde über 14 Jahre verfolgt, wie sich die Dauer und Dosierung der NSAID-Nutzung auf das Demenzrisiko auswirkt. Es zeigte sich, dass eine langfristige NSAID-Anwendung (über 24 Monate) mit einem geringeren Demenzrisiko verbunden war, während kurzfristige und mittelfristige Nutzung das Risiko leicht erhöhte. Die Dosis hatte keinen Einfluss auf das Risiko. Der schützende Effekt war bei NSAIDs ohne bekannte Amyloid-senkende Wirkung stärker. Insgesamt deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass eine langfristige Einnahme von NSAIDs zur Demenzprävention beitragen könnte.
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  • Blood-based biomarkers of Alzheimer’s disease and incident dementia in the community
    (Giulia Grande, Martina Valletta et al., 2025)
    Inwieweit können bestimmte Blut-Biomarker dazu beitragen, Alzheimer-Demenz und andere Demenzformen frühzeitig in der Allgemeinbevölkerung zu erkennen? Diese Frage stand im Fokus einer schwedischen Langzeitstudie mit über 2.000 demenzfreien älteren Menschen. Proband*innen mit erhöhten Werten von vier Biomarkern – p-tau181, p-tau217, NfL und GFAP – zeigten ein deutlich erhöhtes Risiko für spätere Demenz. Diese vier Marker lieferten eine gute Vorhersagekraft, insbesondere zum Ausschluss einer Demenz (negative Vorhersagewerte über 90 %), jedoch war die Vorhersage eines tatsächlichen Krankheitsausbruchs (positive Vorhersagewerte) gering. Eine Kombination der Marker, vor allem p-tau217 mit NfL oder GFAP, verbesserte die Vorhersage etwas. Die Biomarker sind vielversprechend zur Früherkennung, insbesondere zum Ausschluss von Demenz, könnten aber in der Praxis weitere klinische oder biologische Informationen benötigen.
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  • Influence of Ibuprofen on glycerophospholipids and sphingolipids in context of Alzheimer´s Disease
    (Radermacher, J., Erhardt, V. K. J., Walzer, O., et al., 2025)
    Das Medikament Ibuprofen, bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften, verändert im Gehirn die Konzentration bestimmter Lipide: Es erhöht Phosphatidylcholin und Sphingomyelin, die bei Alzheimer-Patient*innen typischerweise vermindert sind und eine wichtige Rolle für die neuronale Funktion und Kommunikation spielen. Gleichzeitig sinken die Spiegel von Plasmalogenen, die als schützende Antioxidantien gelten und bei Alzheimer ebenfalls abnehmen. Darüber hinaus führt Ibuprofen zu einem Anstieg von Triacylglyceriden, die mit der Bildung von Lipidtröpfchen einhergehen, welche entzündliche Prozesse im Gehirn fördern können. Diese gemischten Effekte auf die Lipid-Homöostase könnten erklären, warum Studien zu Ibuprofen bei Alzheimer bisher uneinheitliche Ergebnisse zeigen. Die Ergebnisse der Studie sollen helfen, den potenziellen Nutzen oder Schaden von Ibuprofen bei der Prävention oder Behandlung von Demenz besser einschätzen zu können.
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Veranstaltungen

  • 25. Juni 2025, 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr
    Symposium 2025 „Reformen in der Pflege – Was erwartet und braucht die Selbsthilfe?“
    Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW, Düsseldorf
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  • 25. bis 27. Juni 2025
    Gerontopsychiatrie 2025 – Neue Wege in der Gerontopsychiatrie
    Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP), Düsseldorf
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  • 25. bis 27. Juni 2025
    HSK - Hauptstadtkongress
    WISO S.E., Berlin
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  • 17. Juli, 13:00 bis 17:30 Uhr
    Fachtag "SelbstverständlICH: vom ersten Symptom bis zum Ende des Lebens – Schön wär’s!"
    Alzheimer Gesellschaft Berlin, Berlin

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  • 16. bis 18. September 2025
    Deutscher Fürsorgetag
    Deutscher Vereine, Erfurt
    Frühbucherpreise bis 30. April
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  • Save the Date – 17. September 2025
    Jahrestagung des DZNE Witten: Forschen. Vernetzen. Umsetzen. Die Rolle der Wissenschaft in der Nationalen Demenzstrategie
    DZNE, Witten
    Programm und Anmeldemöglichkeit folgen

  • 18. bis 20. September 2025
    37. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) – "Geriatrie – gefragt, gereift, gestärkt!"
    DGG, Weimar
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  • 22. September 2025, 14:00 bis 14:45 Uhr
    Webinar "Wechseljahre und kognitive Gesundheit"
    digiDEM Bayern, online
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  • 24. bis 26. September 2025
    21. Kongress der European Geriatric Medicine Society (EuGMS)
    EuGMS, Reykjavík/Island, hybrid
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  • 26. September 2025
    Musik und Alter – Fachtagung "Musik in der Seniorenarbeit"
    Landesmusikakademie Berlin, Berlin
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  • 6. bis 8. Oktober 2025
    35th Alzheimer Europe Conference: "Connecting science and communities: The future of dementia care"
    Alzheimer Europe, Bologna
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  • 28. bis 29. Oktober 2025
    DVfR-Kongress 2025
    Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), Berlin
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  • Jederzeit
    Demenz Partner - Webtraining
    Zur Anmeldung

 

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