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Newsletter zur Nationalen Demenzstrategie
6. Ausgabe 2024Wird der Newsletter nicht richtig angezeigt? Newsletter im Browser öffnen!
Liebe Leser*innen, ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir blicken zurück auf viele Workshops, interessante Fachveranstaltungen und unsere Netzwerktagung im September. Viele von Ihnen haben wir auf der ein oder anderen Veranstaltung gesehen, was uns sehr freut. Das Netzwerk Nationale Demenzstrategie wächst stetig und wir hoffen auch im nächsten Jahr auf frischen Wind und neue Ideen unserer Mitglieder und Akteure – für noch mehr Neues aus dem Netzwerk. Zum Jahresausklang planen wir „traditionell“ das Monitoring der diesjährig beendeten Maßnahmen. 2024 ist noch einmal ein echter Meilenstein, in dem sich unsere Akteure vorgenommen haben, etliche Maßnahmen zu beenden. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und werden natürlich zu entsprechender Zeit berichten! 2025 bringt deshalb auch von unserer Seite eine Neuerung mit sich: Der Newsletter wird künftig häufiger erscheinen. Die letzten Ausgaben waren prall gefüllt. Wir wollen aktuell bleiben und gleichzeitig die Vielfalt des Netzwerks und der Aktivitäten für Menschen mit Demenz abbilden, ohne unsere Leser*innen mit Informationen zu „erschlagen“. Deshalb werden wir uns schon im Januar zurückmelden. Ihr Team der Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie
IGES entwickelt Versorgungspfad für Menschen mit Alzheimer-Demenz
Das IGES Institut wird zusammen mit dem Arbeitsbereich Altersmedizin der Goethe-Universität Frankfurt a. M. einen Versorgungspfad für Menschen mit Alzheimer-Demenz im ambulanten Versorgungssetting entwickeln (Maßnahme 3.5.3). Bis zum Projektende 2027 werden dafür unter anderem Literaturrecherchen, Interviews mit Expert*innen und Paper-Pencil-Befragung mit Betroffenen durchgeführt. Weiterlesen
Partizipativer Workshop zum Forschungsprojekt "RAUM!Erleben"
Das Forschungsprojekt "RAUM!Erleben" am DZNE Witten untersucht, wie Menschen mit Demenz ihre Lebenswelt wahrnehmen und sich räumlich orientieren. Im November 2024 fand zudem ein Austausch zwischen Menschen mit Demenz, Angehörigen, Ehrenamtlichen und den Forscher*innen statt. Ziel war es, basierend auf ersten Ergebnissen des Projekts Handlungsempfehlungen für die Praxis zu formulieren. Diese sollen im Frühjahr 2025 veröffentlicht werden. Weiterlesen
Neues von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
Swen Staack ist neuer Vorsitzender der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Swen Staack wurde auf der Delegiertenversammlung am 16. November 2024 in Kassel ohne Gegenstimme zum neuen 1. Vorsitzenden der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) gewählt. Er ist seit 2009 in verschiedenen Funktionen im Vorstand der Gesellschaft tätig und zudem in der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein aktiv. Drei Stipendien für Demenz-Forschung vergeben Die DAlzG fördert 2024 drei Projekte mit insgesamt 270.000 Euro. Ein Projekt beschäftigt sich mit der "Förderung von sportlichen Aktivitäten" von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Quartier, ein weiteres mit der "Vereinfachte[n] Bestimmung von Behandlungsrisiken". Im dritten Projekt wollen Forscher*innen den "Einfluss von Ernährung auf das individuelle Demenzrisiko" analysieren.
Arbeitsgruppe Demenz und Delir der DGG lädt zum Mitgestalten ein!
Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sucht Mitstreiter*innen für Fachgruppen zu verschiedensten Themen, unter anderem auch Demenz und Delir. Hier sollen die Arbeitsschwerpunkte Demenz und Delir im Krankenhaus sowie körperliches Training bei Menschen mit Demenz sein. Es ist jedoch auch möglich, sich zu Forschungsvorhaben auszutauschen oder neue Ideen in Therapie oder Diagnose zu diskutieren. Interessierte können sich per E-Mail bei der Gruppenleitung melden. Weiterlesen
Neues von der Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Die "Burden of Disease"-Daten des RKI für Deutschland wurden in diesem Jahr um neue Visualisierungen ergänzt, unter anderem zum Bereich "Alzheimer- und andere Demenzerkrankungen". Die Daten zeigen, wie viele Menschen in welchen Regionen Deutschlands an bestimmten Krankheiten leiden. Dabei wird auch betrachtet, wie stark die jeweilige Region von sozioökonomischer Deprivation betroffen ist. Aktuell liegen Daten aus dem Jahr 2017 vor. Im nächsten Jahr werden Datenupdates für die Jahre 2017 bis 2022/2023 erscheinen. Weiterlesen
OnAir: Angehörige von Menschen mit Down-Syndrom und Demenz im Gespräch
Menschen mit Down-Syndrom haben ein höheres Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Angehörige von Menschen mit Down-Syndrom und Demenz stehen daher vor vielfältigen Herausforderungen. In der neuen Online-Selbsthilfegruppe können sich Angehörige oder gesetzliche Vertreter*innen von Menschen mit Down-Syndrom und Demenz austauschen und vernetzen. Interessierte melden sich per E-Mail bei den Veranstalterinnen an, die kommenden Termine finden sich im Online-Flyer. Weiterlesen
Netzwerke als Begegnungsorte
Rund 100 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland kamen zur Fachtagung der "Netzwerkstelle Lokale Allianzen" im November zusammen, die in diesem Jahr unter dem Motto "Lokal. Sozial. Aktiv. Mit Netzwerken Orte der Begegnung gestalten" stand. Zwei Tage ermöglichten intensiven Austausch in Keynotes, vielfältigen Workshops und einer Podiumsdiskussion. Themen waren unter anderem "Demenz in Familie und Schule" oder "Lokale Kooperationen zur Verstetigung". Einen Überblick über alle aktuell geförderten Lokalen Allianzen in Deutschland gibt ein Poster-Flyer des BMFSFJ. Weiterlesen
Bayerischer Leitfaden zur Förderung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag
Das Bayerische Landesamt für Pflege stellt auf seiner Website wichtige Informationen zur Anerkennung, Registrierung und Förderung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag für Pflegebedürftige bereit. Insbesondere pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz können durch derartige Unterstützung Überlastungen vorbeugen. Interessierte erhalten Informationen darüber, wer wie Förderung beantragen kann (beispielsweise selbstständig oder ehrenamtlich tätige Einzelpersonen, die Pflegebedürftige im Alltag unterstützen), welche Unterlagen einzureichen sind und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten. Weiterlesen
Zum Hören – Podcast des Deutschen Musikrats zu den Potenzialen von "Musik und Demenz"
Musikalische Angebote sind hervorragend für die gesellschaftliche Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen geeignet und unterstützen sie bei der Gestaltung des Alltags. In einer neuen Podcast-Folge spricht Experte Prof. Dr. Jan Sonntag über die positiven Aspekte von Musik für Menschen mit Demenz, wissenschaftliche Erkenntnisse dazu und welchen Handlungsbedarf er in der Politik sieht. Weiterlesen
Prall gefülltes Jahresprogramm des Kompetenzzentrums Demenz Schleswig-Holstein
Von der Kunsttherapie für Menschen mit Demenz bis hin zur demenzgerechten Palliativpflege können Interessierte in Schleswig-Holstein ein breites Fortbildungsangebot nutzen – sowohl in Präsenzveranstaltungen als auch online. Das umfangreiche Jahresprogramm 2025 des Kompetenzzentrums Demenz Schleswig-Holstein ist online verfügbar. Darüber hinaus bietet das Kompetenzzentrum bei Bedarf auch Inhouse-Schulungen, Beratungsangebote oder Prozessbegleitung an. Weiterlesen
Pflege und Beruf durch betriebliche Pflegelotsende besser vereinbaren – neuer Leitfaden für Unternehmen
Angesichts der steigenden Zahl pflegender Beschäftigter wird es für Unternehmen immer wichtiger, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern. Helfen können betriebliche Pflegelotsende, die Beschäftigte bei Vereinbarkeitsfragen unterstützen. Das BMFSFJ hat dazu einen Leitfaden veröffentlicht, der auch die Herausforderungen der Pflege von Menschen mit Demenz berücksichtigt. Weiterlesen
8.000 von 400.000 neuen Demenz-Fällen pro Jahr sind auf Diabetes zurückzuführen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Hirnstiftung machten am Weltdiabetestag auf das erhöhte Demenzrisiko von Menschen mit Diabetes aufmerksam – allein 2% aller Demenzerkrankungen lassen sich auf Diabetes mellitus zurückführen. Diabetes Typ 2-Prävention ist daher auch aktive Demenzprävention. Ein gesunder Lebensstil beeinflusst nicht nur das Diabetesrisiko, sondern auch andere Demenzrisikofaktoren wie Cholesterin oder Bluthochdruck. Der additive Effekt für die Hirngesundheit ist daher deutlich höher als "nur" 2%. Weiterlesen
Aktualisierung des Expertenstandards "Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz" - Aufruf zur ehrenamtlichen Mitwirkung
Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) plant die Aktualisierung des Expertenstandards "Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz" und sucht Mitstreiter*innen. Die Arbeitsgruppe wird mit bis zu 15 Expert*innen aus Pflegewissenschaft und -praxis besetzt. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich (anfallende Reisekosten werden erstattet). Voraussetzung für die Teilnahme in der Arbeitsgruppe ist eine ausgewiesene Fachexpertise zum Thema. Weiterlesen
Frühe Diagnostik und neue Therapien der Alzheimer-Krankheit
Wie steht es aktuell um die Diagnosemöglichkeiten von Alzheimer, was erwarten Expert*innen diesbezüglich in der (nahen) Zukunft und was bedeutet das für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich Expert*innen auf der Fachveranstaltung "Frühe Diagnostik und neue Therapien der Alzheimer-Krankheit". Weiterlesen
BMG legt Achten Pflegebericht vor
Im November veröffentlichte das Bundesministerium für Gesundheit den achten Pflegebericht, der auf Daten der Pflegeversicherung zwischen 2020 und 2023 basiert und daraus Erkenntnisse ableitet. Auch die Nationale Demenzstrategie und ihre Maßnahmen für Menschen mit Demenz – hier im Hinblick auf den Ausbau der Versorgung – sind im Bericht enthalten. Darüber hinaus werden die besonderen Herausforderungen dieser Jahre erörtert, darunter die COVID-19-Pandemie, die Versorgung von pflegebedürftigen Geflüchteten und der Klimawandel. Zum Bericht
Pflegende Angehörige als Partner anerkennen
Zum „Europäischen Tag der Pflegenden“ betonte der Deutsche Pflegerat die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit aller Beteiligten, um die Pflege im 21. Jahrhundert zu sichern. Präsidentin Christine Vogler machte außerdem deutlich, dass für informell Pflegende mehr als die Anerkennung als gleichberechtigte Partner in der Pflege erforderlich ist: „Wir müssen handeln und Rahmenbedingungen schaffen, die alle Pflegenden entlasten und stärken.“ Weiterlesen auf der abschließenden Seite des DPR-Newsletters
Lisa Paus fordert gemeinsame Reform der Familienpflegezeit
In Ihrer Rede anlässlich des 50. Jubiläums des Deutschen Zentrums für Altersfragen hat Bundesseniorenministerin Lisa Paus eine gemeinsame Kraftanstrengung aller demokratischen Kräfte gefordert, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf signifikant zu verbessern. Sie warb für eine umfassende Reform der Familienpflegezeit, die auch vor dem Hintergrund der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen spürbare Flexibilisierungen der Freistellungen und finanzielle Verbesserungen für pflegende Erwerbstätige beinhalten müsse. Weiterlesen
Aus Deutschland Demenz-Simulator – jetzt in sechs Sprachen übersetzt Der Demenz-Simulator "Hands-on Dementia" vermittelt anhand von 13 alltäglichen Situationen ein Gefühl für die Symptome einer Demenz. Die Anleitungshefte des Demenz-Simulators sind neben Deutsch nun in sechs weiteren Sprachen verfügbar: Italienisch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch und Türkisch. Der Demenz-Simulator kann von Personen, Gruppen, Vereinen oder Initiativen, die sich für Menschen mit Demenz engagieren, erworben oder ausgeliehen werden. Weiterlesen Neue Organisation richtet Aufmerksamkeit auf Menschen mit frontotemporaler Demenz Wer jung an Demenz erkrankt, hat meist unbekanntere Symptome und fällt so häufig aus dem Raster für Demenzversorgung. Die Deutsche Gesellschaft für Frontotemporale Degeneration (DGFTD) wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen mit frontotemporaler Demenz (FTD) und ihren Angehörigen mehr Sichtbarkeit und umfassendere Unterstützung zu bieten sowie Forschungsprojekte zu frontotemporaler Demenz zu fördern und zu unterstützen. Weiterlesen Desideria verleiht Preis für Fotografie Die Preisträger*innen des "Desideria Preis für Fotografie – Demenz neu sehen" haben auch in diesem Jahr einfühlsame Serien mit Menschen mit Demenz fotografiert. Prämiert wurde unter anderem eine Fotoreihe mit der 16-Jährigen Sarah, die an Kinderdemenz (NCL) erkrankt ist. Die Jury wählte die Gewinner*innen aus über 570 Fotografien von 78 Fotograf*innen in den Kategorien "Profi", "Nachwuchs" sowie "Amateur". Alle Fotoserien sowie Kontakte zu den Fotograf*innen sind auf der Desideria-Website zu finden. Weiterlesen Türen öffnen für Menschen mit Demenz Die Initiative "mittendrin statt nicht dabei" hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Demenz zurück in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Im Alltag wird die Kluft zwischen der "Gesellschaft der Gesunden" und der "Gesellschaft der Kranken" immer größer. Diesem Trend will die neu gegründete Initiative entgegenwirken und einen Beitrag zu einer Veränderung sowie zu einem gesellschaftlichen Umdenken leisten. Dabei wollen die Gründerinnen insbesondere Kultureinrichtungen, Gastronomie und Veranstaltungshäuser dafür gewinnen, ihre Türen für Menschen mit Demenz zu öffnen. Weiterlesen
Internationale Meldungen Malaysia veröffentlicht neuen Demenzplan Das Gesundheitsministerium von Malaysia hat im November seinen neuen "Dementia Action Plan" vorgestellt, dessen Maßnahmen bis 2030 umgesetzt sein sollen. Unter anderem ist vorgesehen, die Gesellschaft für Demenz zu sensibilisieren, Krankenhäuser demenzsensibler zu gestalten sowie Krankenhauspersonal im Umgang mit Demenz zu schulen und Forschung zu Demenz voranzutreiben und zu vernetzen. Weiterlesen Lancet Countdown: Klimawandel beeinflusst Gesundheit zunehmend Wetterextreme und vermehrte Hitze beeinflussen die Gesundheit der Menschen weltweit. Auch Risikofaktoren für Demenz werden durch Hitze verstärkt. Insbesondere die Schlafqualität leidet bei hohen Temperaturen. Chronischer Schlafmangel erhöht das Risiko für Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese drei Krankheiten wiederum erhöhen das Risiko für Demenz. Vulnerable Gruppen leiden dabei am meisten unter den Folgen der Erderwärmung. Die zitierten Forscherinnen und Forscher fordern die Politik zum Handeln auf, beispielsweise durch die Förderung erneuerbarer Energien. Weiterlesen Zur Zulassung des Alzheimer-Medikaments Lecanemab durch die EMA Leqembi zur Behandlung der frühen Alzheimer-Krankheit empfohlen Die Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency - EMA) hat nach erneuter Prüfung ihres ursprünglichen Gutachtens empfohlen, die Zulassung von Leqembi (Lecanemab) zur Behandlung von leichten kognitiven Beeinträchtigungen (Gedächtnis- und Denkstörungen) oder leichter Demenz infolge der Alzheimer-Krankheit zu erteilen. Das Medikament kann von Patientinnen genutzt werden, die nur eine oder keine Kopie von ApoE4, einer bestimmten Form des Gens für das Protein Apolipoprotein E, haben. Bei ihnen überwiegt der Nutzen das Risiko von Nebenwirkungen. Lecanemab langfristig besser verträglich Die Behandlung mit dem Antikörper Lecanemab, die in den ersten Monaten sichtbare Ödeme (ARIA E) und Blutungen (ARIA H) im MRT zeigte, scheint auf lange Sicht besser verträglich zu sein. Auch die Wirksamkeit hält offenbar an: Laut Herstellerangaben konnten Alzheimer-Patienten mit niedriger Amyloid-Last ihren kognitiven Zustand über drei Jahre hinweg stabil halten oder sogar verbessern. EADC fordert gleichberechtigten Zugang zu Lecanemab Das European Alzheimer Disease Consortium (EACD) schätzt, dass in den EU-Ländern ca. 5,4 Millionen Menschen für eine medikamentöse Therapie mit Lecanemab in Frage kämen. Gleichzeitig wird eine Preispolitik gefordert, die allen EU-Bürger*innen gleichberechtigten Zugang zu Lecanemab ermöglicht. Bei einer Preisgestaltung ähnlich wie in den USA würden sich die Kosten auf über 133 Mrd. Euro belaufen, was mehr als der Hälfte der gesamten Arzneimittelausgaben in der EU entspräche. Dadurch wäre es nicht allen EU-Ländern in gleichem Maße möglich, das Medikament anzubieten. Sport als Präventionsmaßnahme - WHO veröffentlicht Physical Activity Factsheets Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nationale Empfehlungen zu körperlicher Aktivität, unter anderem in Deutschland, untersucht und in einem Factsheet zusammengetragen. Zudem wird die Nationale Demenzstrategie verlinkt, zusammen mit dem Projekt "Sport bewegt Menschen mit Demenz". Beide Projekte werden als Beispiele nationaler Pläne der Politik für Bewegungsförderung aufgegriffen. Insgesamt wurden Factsheets zu 27 europäischen Ländern veröffentlicht, die unter anderem einen Vergleich der unterschiedlichen Maßnahmen zur Bewegungsförderung ermöglichen. Zum Factsheet Alzheimer Europe Neue Kriterien für Alzheimer-Diagnose vorgestellt Ein internationales Forscher*innen-Team hat auf der Clinical Trials on Alzheimer’s Disease (CTAD) Conference in Madrid überarbeitete Diagnosekriterien für die Alzheimer-Krankheit veröffentlicht. Sie empfehlen unter anderem, Alzheimer als klinisch-biologische Einheit zu definieren und die Diagnose sowohl unter Berücksichtigung einer klinischen Störung als auch positiver Amyloid- und Tau-Biomarker zu stellen. Personen mit nachgewiesenen Amyloid-Biomarkern sollen als "asymptomatisch mit Alzheimer-Risiko" eingestuft werden, da sie ein erhöhtes Lebenszeitrisiko für die Entwicklung einer symptomatischen Alzheimer-Krankheit aufweisen. Partizipation kann gelingen Die Einbeziehung von Patienten und Öffentlichkeit (Patient and Public Involvement – PPI) stellt einen wichtigen Bestandteil der Demenzforschung und der Interessenvertretung dar. Forschende haben ermittelt, welche Faktoren Menschen dazu motivieren, an partizipativen Prozessen teilzunehmen. Dazu gehört, dass sie von anderen lernen, ihre Erfahrungen teilen und gemeinsam für ihre Interessen eintreten können. Durch die Einbeziehung pflegender Angehöriger in Forschung und Entscheidungsfindung kann PPI dazu beitragen, relevantere und wirksamere Maßnahmen zu entwickeln sowie ein integrativeres und mitfühlenderes Gesundheitssystem zu fördern. The Future of Dementia in Africa Im September fand in Nairobi die erste "Nature Conference" statt, auf der führende Vertreter*innen verschiedener Fachrichtungen Pläne vorstellten, wie afrikanische Länder schneller auf die Herausforderungen der Gehirngesundheit reagieren können. Ziel der Konferenz war es, aktuelle Forschungslücken und -möglichkeiten zu bewerten, dringende Bedürfnisse im Bereich der Gehirngesundheit anzusprechen und Feedback zu sammeln, um einen strategischen Fünfjahresplan zu erstellen. Reinschauen
Risiken von Demenzerkrankungen reduzieren
The impact of maternal smoking during pregnancy and the age of smoking initiation on incident dementia: A prospective cohort study (J. Liu et al., 2024) Anhand von Daten der UK Biobank wurden die Zusammenhänge zwischen mütterlichem Rauchen während der Schwangerschaft (MSDP) und dem Alter des Rauchbeginns (ASI) und dem Zeitpunkt des Auftretens von Demenz ermittelt. MSDP und Rauchen in der Adoleszenz veränderten viele Hirnregionen, einschließlich des Hippocampus. Genetische Analysen zeigten einen genetischen und kausalen Zusammenhang zwischen MSDP und Alzheimer, wobei das Alzheimer-Risiko umso höher war, je jünger die Schwangeren mit dem Rauchen begonnen hatten. Frühes Rauchen beschleunigte das Auftreten von Demenz und war genetisch mit Alzheimer verbunden. Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung über das Rauchen in jungen Jahren und macht deutlich, dass die Prävention von Demenz möglicherweise früher ansetzen muss. Weiterlesen Prevention of dementia using mobile phone applications (PRODEMOS): a multinational, randomised, controlled effectiveness-implementation trial (E. Moll van Charante et al., 2024) Im Rahmen dieser Studie wurde der Nutzen von mobilen Gesundheitsanwendungen (mHealth) zur Senkung des Demenzrisikos untersucht. Der Fokus der Studie lag auf Menschen im Alter zwischen 55 und 75 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Demenz aufweisen. Im Rahmen der Studie wurde eine benutzerfreundliche Gesundheits-App entwickelt. Ziel der Anwendung war es, Nutzer*innen dabei zu unterstützen, die Demenzrisikofaktoren selbst zu managen und auf diese Weise das eigene Demenzrisiko zu senken. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die App eine moderate Wirksamkeit aufweist und bei den Teilnehmenden auf eine gute Akzeptanz und Durchführbarkeit stößt. Weiterlesen The views and experiences of older adults regarding digital mental health interventions: a systematic review of qualitative studies (Ruoyu Yin et al., 2024) Das Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit bestand in der Zusammenfassung qualitativer Erkenntnisse über die Ansichten und Erfahrungen älterer Erwachsener bei der Nutzung digitaler psychosozialer Interventionen (DMHI) zur Prävention oder zum Selbstmanagement psychischer Störungen. Die Auswertung der Daten zeigt, dass digitale Angebote sich an den Bedürfnissen älterer Menschen orientieren, leichter zugänglich sein und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Vertraulichkeit ausräumen sollten. Grafiken veranschaulichen die verschiedenen Faktoren, die ältere Menschen beim Nutzen dieser digitalen Hilfsmittel beeinflussen. Weiterlesen Risk of Dementia Diagnosis After Injurious Falls in Older Adults (M. Jarman et al., 2024) In dieser Kohortenstudie mit 2.453.655 älteren Erwachsenen ab 66 Jahren, die eine Verletzung erlitten hatten, wurde bei 10,6 % der Patienten, die einen Sturz erlitten hatten, innerhalb eines Jahres eine Demenz diagnostiziert. Im Vergleich zu anderen Verletzungsarten zeigte sich, dass ein Sturz mit einem um 21 % erhöhten Risiko für eine spätere Demenzdiagnose verbunden war. Nach der Kontrolle möglicher Störfaktoren deutet dies darauf hin, dass bei älteren Erwachsenen, die einen Sturz erlitten haben, der zu einem Besuch der Notaufnahme oder einer Krankenhauseinweisung führte, ein kognitives Screening in Betracht gezogen werden könnte. Weiterlesen
Forschung zu Prävention und Therapie der Demenz fördern
Increased risk of neurodegenerative dementia in women with migraines - A nested case-control study using a national sample cohort (Lee et al., 2024) Eine Studie, die auf den Inhalten einer großen koreanischen Gesundheitsdatenbank basiert, zeigt, dass Frauen mit Migräne ein leicht erhöhtes Risiko für neurodegenerative Demenz haben. Die Analyse von über 57.000 Personen ergab, dass Migräne bei Frauen signifikant häufiger mit Demenz assoziiert ist, während bei Männern kein Zusammenhang festgestellt wurde. Es konnte jedoch kein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden neurologischen Erkrankungen gefunden werden. Die Ergebnisse unterstreichen trotz allem die Bedeutung, Migräne als potenziellen Risikofaktor für Demenz insbesondere bei Frauen zu berücksichtigen. Weiterlesen 18F-FDG PET can effectively rule out conversion to dementia and the presence of CSF biomarker of neurodegeneration: a real-world data analysis (S. Heyer et al., 2024) Im Rahmen der Studie wurden Längsschnittdaten des französischen Nationalen Gesundheitsdatensystems (NHDS), der Nationalen Alzheimer-Datenbank (NAB) sowie Liquor-Biomarkerdaten durch die Forschenden in Frankreich abgeglichen. Die Daten belegen, dass ein unauffälliger PET-Scan mit hoher Zuverlässigkeit die Entwicklung von Demenz sowie neurodegenerative Biomarker im Liquor innerhalb von drei Jahren ausschließen kann. Die Daten von 403 Patient*innen wurden analysiert. Dabei zeigte sich ein negativer Vorhersagewert für Demenz von 85 % sowie für Liquor-Biomarker von 95 %. Dies unterstreicht den Wert von PET-Scans für die frühzeitige Anpassung der Patientenbehandlung. Weiterlesen Prediction of Alzheimer's disease progression within 6 years using speech: A novel approach leveraging language models Für diese Studie analysierten Forschende neuropsychologische Interviews von 166 Teilnehmenden, darunter 90 Fälle von progressiver leichter kognitiver Beeinträchtigung (mild cognitive impairment – MCI) und 76 stabile MCI-Fälle. Die Forschungsgruppe konnte nachweisen, dass Sprachaufzeichnungen aus neuropsychologischen Tests in Kombination mit Basisdemografien eine verlässliche Vorhersage der Alzheimer-Progression aus leichter kognitiver Beeinträchtigung ermöglichen. Mithilfe von KI-Methoden wurde ein automatisierter Ansatz entwickelt, der mit einer Genauigkeit von 78,5 % und einer Sensitivität von 81,1 % überzeugt. Dieser Ansatz könnte als kostengünstiges und leicht zugängliches Screening-Tool für die Fernbewertung und Früherkennung von Alzheimer dienen. Weiterlesen
17. bis 18. März 2025 30. Kongress Armut und Gesundheit - Gesundheit fördern, heißt Demokratie fördern Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., Berlin Zur Veranstaltungs-Website 27. bis 28. März 2025 Altenhilfeplanung als Teil der integrierten Sozialplanung – Digitale Fachveranstaltung Deutscher Verein, online Zur Veranstaltungs-Website 29. März 2025 Demenz Meet München Desideria Care e.V., München Zur Veranstaltungs-Website 2. bis 4. April 2025 14. Deutscher Seniorentag BAGSO, Mannheim Neben vielen Akteuren der Nationalen Demenzstrategie wird auch die Geschäftsstelle mit einem Programmpunkt vertreten sein Zur Veranstaltungs-Website 8. bis 10. April 2025 Altenpflege 2025 – Die Leitmesse der Pflegebranche Altenpflege, Nürnberg Zur Veranstaltungs-Website Jederzeit Demenz Partner - Webtraining Zur Anmeldung
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