Die Corona-Pandemie bestimmt seit Anfang des Jahres 2020 das öffentliche Leben. Zum Schutz der Bevölkerung wurden in den unterschiedlichen Phasen der Pandemie verschiedene Maßnahmen zur Kontrolle der Infektionszahlen eingeführt. Für bestimmte Gruppen in der Gesellschaft, unter anderem für Menschen mit Demenz, ist das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 und einer schweren COVID-19 Erkrankung besonders hoch. Die beiden neu veröffentlichten Themenpapiere fassen zusammen, welche Auswirkungen eine COVID-19 Erkrankung auf das Demenzrisiko hat und welche Effekte die Pandemie und ihre Maßnahmen auf Menschen mit Demenz haben.
Demenzrisiko bei einer SARS-CoV-2 Infektion
Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung, Depressivität, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisdefizite hervorrufen. Bei manchen dauern diese Symptome über die akute Krankheitsphase hinaus an und können so den Alltag beeinträchtigen. Unklar ist derzeit, wie sich diese Beeinträchtigungen im Laufe der Zeit entwickeln. Mit dem Themenpapier "Demenzrisiko bei SARS-CoV-2" wurde der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich kognitiver Defizite und SARS-CoV-2 aufgearbeitet und die Frage diskutiert, ob eine COVID-19 Erkrankung ein erhöhtes Risiko für eine demenzielle Erkrankung darstellt.
Einfluss der Pandemie auf Menschen mit Demenz
Welche Auswirkungen die Pandemie und ihre Maßnahmen auf Menschen mit Demenz haben, wird im Themenpapier "Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen" zusammengefasst. Dabei werden neben den Veränderungen des körperlichen und psychischen Gesundheitszustandes auch Auswirkungen der Pandemie auf Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen und auf (pflegende) Angehörige betrachtet. Eingegangen wird beispielsweise auf behördlich angeordnete Besuchsverbote, die zu körperlichem und kognitivem Abbau führten, da sie sozialer Teilhabe und Selbstbestimmung diametral gegenüberstehen. Bei Angehörigen wurden auch positive Aspekte beobachtet. So gaben insbesondere pflegende Angehörige aus ländlichen Regionen an, dass die Zunahme an Online-Angeboten ihre Situation verbesserte.