Das Monitoring zur Umsetzung der Strategie
Alle Akteure der Nationalen Demenzstrategie setzen gemeinsam die über 160 Maßnahmen der Strategie um. Jede Maßnahme hat dabei einen verbindlichen Bewertungsmaßstab und einen Prüfzeitpunkt. Die letzten Maßnahmen sollen im Jahr 2026 abgeschlossen und umgesetzt sein.
Jedes Jahr wird eine Monitoring-Abfrage durchgeführt. In diesem Rahmen wird der Umsetzungsstand der Maßnahmen abgefragt, ausgewertet und die Ergebnisse in einem jährlichen Bericht für die Steuerungsgruppe zusammengefasst. Falls eine Maßnahme nicht planmäßig umgesetzt werden konnte, soll die Abfrage Aufschluss über die Gründe liefern, gegebenenfalls können die Akteure zudem einen späteren Prüfzeitpunkt angeben. Außerdem können Schlussfolgerungen für die weitere Umsetzung sowie unter Umständen für notwendige Anpassungen oder Weiterentwicklung der Maßnahmen der Nationalen Demenzstrategie abgeleitet werden.
Den aktuellen Stand aller Maßnahmen finden Sie in der Maßnahmenübersicht über die vier Reiter der Handlungsfelder:
- Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen
- Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen
- Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln
- Exzellente Forschung zu Demenz fördern
Hier kann jede Maßnahme einzeln angeklickt und der Stand nach der Monitoring-Abfrage eingesehen werden.
Monitoring-Abfrage 2025
Im Bericht an die Steuerungsgruppe 2025 wird erstmals der Umsetzungsstand der Maßnahmen in drei unterschiedlichen Zeitschienen dargestellt:
- Stand zur Umsetzung der Maßnahmen mit Frist Ende 2024
- Stand aller Maßnahmen mit Frist von 2020 bis Ende 2024
- Gesamtstand aller Maßnahmen 2020 bis 2026
| Umsetzung 2024 | Umsetzung 2020 bis Ende 2024 | Umsetzung 2020 bis 2026 | |
| Abgeschlossen | 39 (60%) | 83 (59%) | 83 (50%) |
| Teilweise abgeschlossen / in Umsetzung | 23 (35%) | 54 (38%) | 54 (32%) |
| Nicht umgesetzt | 1 (2%) | 1 (1%) | 1 (1%) |
| Fehlende Rückmeldung | 2 (3%) | 3 (2%) | 3 (2%) |
| Ausstehend | 0 (0%) | 0 (0%) | 25 (15%) |
| Gesamtzahl der Maßnahmen | 65 (100%) | 141 (100%) | 166 (100%) |
Der Bericht an die Steuerungsgruppe 2025 stellt den Umsetzungsstand der Nationalen Demenzstrategie auf Grundlage des fünften Monitorings dar. Er fasst die Ergebnisse zum Stichtag Ende 2024 zusammen, ordnet Entwicklungen ein und zeigt auf, wie die Strategie über 2026 hinaus fortgeführt werden kann. Darüber hinaus dokumentiert der Bericht, wie das Netzwerk Nationale Demenzstrategie arbeitet und welche Effekte die bisherigen Aktivitäten in Monitoring, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit erzielen.
Im Rahmen des Monitorings wurde unter anderem auch der Stand aller in der Nationalen Demenzstrategie enthaltenen Maßnahmen dargestellt:

Der Bericht erfasst insgesamt 166 Maßnahmen in drei Referenzzeiträumen: den Status bis Ende 2024, die Entwicklung zwischen 2020 und 2024 sowie eine Gesamtbewertung aller Maßnahmen der Strategie, die von 2020 bis 2026 umgesetzt werden. Die Gesamtbetrachtung zeigt: Rund 50 Prozent der Maßnahmen sind abgeschlossen, ein knappes Drittel befindet sich in Umsetzung oder wurde teilweise realisiert, 15 Prozent stehen noch aus. Verzögerungen betreffen unter anderem Ländermaßnahmen mit längeren Planungs- und Umsetzungsprozessen. Die Weiterentwicklung des Monitorings hat die Berichtsprozesse gestrafft und die Datenqualität verbessert, um Fortschritte verlässlicher abzubilden und gleichzeitig die berichtenden Akteure zu entlasten. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Maßnahmen betrachtet, die Ende 2024 fällig sind.
Im Handlungsfeld Teilhabe stehen strukturelle und soziale Rahmenbedingungen im Mittelpunkt, die Menschen mit Demenz ein selbstbestimmtes Leben erleichtern. Dies umfasst lokale Unterstützungsnetzwerke, bürgerschaftliches Engagement, Mobilität, digitale Teilhabe sowie quartiersbezogene Angebote. Von 28 Maßnahmen sind knapp zwei Drittel abgeschlossen (68%), ein weiteres Drittel befindet sich noch in Umsetzung. Hervorzuheben sind der Ausbau von Zugängen zu Bildungs-, Kultur- und Sportangeboten, sowie Fortschritte in der digitalen Teilhabe, u. a. durch das Modellprojekt Digitaler Engel. Gleichzeitig weist der Bericht auf fortbestehende Herausforderungen hin, insbesondere bei der flächendeckenden Verfügbarkeit von Mobilitäts- und Unterstützungsangeboten sowie der konsequenten Verankerung demenzsensibler Planungsprozesse auf kommunaler Ebene. Empfohlen wird, wirksame lokale Strukturen langfristig zu sichern und die interkommunale Zusammenarbeit weiter zu stärken.
Das Handlungsfeld Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen zielt auf niedrigschwellige, kultursensible und rechtlich orientierte Informations- und Unterstützungsangebote ab, die pflegende Angehörige entlasten und Menschen mit Demenz besser erreichen. Auch hier ist rund die Hälfte von 39 Maßnahmen abgeschlossen (59%), ein weiterer signifikanter Anteil befindet sich in Umsetzung (38%). Qualität und Erreichbarkeit der Telefon- und Onlineberatung wurden verbessert, digitale Informationsangebote ausgebaut und Beratungsstandards weiterentwickelt. Zukünftig müssen Angebote stärker zielgruppenspezifisch ausgerichtet werden, insbesondere für erwerbstätige Angehörige und schwer erreichbare Gruppen. Der Bericht empfiehlt, erprobte Versorgungs- und Beratungsformate verbindlich zu verankern und ihre Reichweite systematisch zu erhöhen.
51 Maßnahmen sollen im Bereich Medizin und Pflege eine sektorenübergreifende, demenzsensible Versorgung entlang der gesamten Versorgungskette ermöglichen. Rund die Hälfte der Vorhaben ist abgeschlossen (49%), weitere 47% befinden sich in Umsetzung. Positiv hervorzuheben sind die Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege, die Qualifizierung von Fachpersonal und die vermehrte demenzsensible Gestaltung von Krankenhäusern. Nach wie vor bestehen Herausforderungen bei der flächendeckenden Fachkräfteschulung, der nachhaltigen Finanzierung spezialisierter Angebote sowie der strukturellen Verzahnung zwischen Akutversorgung, Rehabilitation und Langzeitpflege. Der Bericht betont die Notwendigkeit, erfolgreiche Modellansätze systematisch in Regelstrukturen zu überführen.
Das Handlungsfeld Forschung umfasst 23 Maßnahmen zu Forschungsinfrastruktur, Prävention, Therapie und Versorgung. 70% dieser Maßnahmen sind umgesetzt. Besondere Fortschritte zeigen sich beim Aufbau nationaler Forschungsnetzwerke, der Stärkung digitaler Innovationsansätze und der stärkeren Einbindung Betroffener in Forschungsprozesse. Gleichzeitig bestehen strukturelle Herausforderungen, etwa bei der langfristigen Finanzierung von Kohortenstudien und der systematischen Überführung von Forschungserkenntnissen in die Versorgungspraxis. Der Bericht empfiehlt, prioritäre Forschungsschwerpunkte strategisch zu adressieren, Förderlinien planungssicher auszurichten und Schnittstellen zwischen Forschung, Versorgung und Politik weiter auszubauen.

In der Gesamtschau bestätigt der Bericht deutliche Fortschritte in der Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie. Zugleich identifiziert er fortbestehende Entwicklungsbedarfe, insbesondere bei regionalen Versorgungsunterschieden, der flächendeckenden Beratungsverfügbarkeit, mobilitätsbezogenen Unterstützungsangeboten und der nachhaltigen Verknüpfung von Forschung und Versorgung. Die Weiterentwicklung der Nationalen Demenzstrategie über 2026 hinaus bietet die strategische Option, gewonnene Strukturen abzusichern, Skalierung gezielt zu steuern und zentrale Zukunftsthemen – darunter digital gestützte Versorgungskonzepte und langfristige Forschungsstrategien – systematisch weiterzuentwickeln.

Zu Beginn des Jahres 2024 wurde die vierte Monitoring-Abfrage durchgeführt, um den Stand von 46 bis Ende 2023 umzusetzenden Maßnahmen und Maßnahmenteilen* bei den beteiligten Akteuren zu ermitteln. An 36 Maßnahmen waren verschiedenste Akteure - Vertreterinnen und Vertreter der Länder, der Kommunen, der Zivilgesellschaft, der Sozialversicherungsträger, der Trägerverbände der Leistungserbringer im Gesundheitswesen und in der Pflege, der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Fach- und Berufsverbände sowie der Wissenschaft und Forschung - beteiligt. Von diesen 36 Maßnahmen(-teilen) wurden 22 als abgeschlossen bewertet (61 %). Zwölf Maßnahmen(-teile) wurden begonnen und befinden sich in der Umsetzungsphase (33 %). Der Umsetzungsstand einer Maßnahme (3 %) wurde von den beteiligten Akteuren unterschiedlich bewertet. Zu einer Maßnahme gab es keine Rückmeldung (3 %). Die Rücklaufquote für diese 36 Maßnahmen(-teile) beträgt 97 %.
Maßnahmen mit Länderbeteiligung in der Monitoring-Abfrage 2024
Da der Umsetzungsstand in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist, werden zwölf Maßnahmen(-teile), an denen die Länder als Akteur beteiligt sind (in zehn davon sind sie alleiniger Akteur) gesondert betrachtet. Alle zwölf Maßnahmen* wurden bereits im letzten Jahr bei den 16 Bundesländern abgefragt. Daher kann nun die prozentuale Häufigkeit der Länderantworten im Vergleich zum Vorjahr dargestellt werden: 79 % konnten den Kategorien abgeschlossen (54 %) oder bereits begonnen (25 %) zugeordnet werden. Dies entspricht einer Steigerung um 23 %. Die Anteile der Antworten in den Kategorien noch nicht begonnen (11 %) und nicht umgesetzt (5 %) sind konstant geblieben. Die Rücklaufquote der Länderbefragung lag bei 95 Prozent. Im Bericht zeigen Balkendiagramme den Umsetzungsstand der Maßnahmen in den 16 Bundesländern, ergänzt mit ausführlichen Länderantworten. Alles kann im Bericht an die Steuerungsgruppe 2024 eingesehen werden.

*Viele Maßnahmen setzen sich aus mehreren Schritten bzw. Teilen zusammen, teilweise auch mit unterschiedlichen Fälligkeitsdaten (exemplarisch hierfür Maßnahme 3.2.6 Umsetzung des Expertenstandards in der vollstationären pflegerischen Praxis). Dabei werden in der Monitoring-Abfrage alle Teile separat abgefragt.
Am 19. Juni 2024 hat die Steuerungsgruppe der Nationalen Demenzstrategie in Berlin getagt und den vierten Jahresbericht zum Stand der Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie verabschiedet. Der Bericht an die Steuerungsgruppe 2024 kann hier heruntergeladen werden.
Monitoring-Abfrage 2023
Die Akteure der Nationalen Demenzstrategie haben festgehalten, dass bis zum Ende des Jahres 2022 insgesamt 143 Maßnahmen und Maßnahmenteile* umgesetzt werden sollen. Der aktuelle Stand dieser Maßnahmen und Maßnahmenteile wurden in der Monitoring-Abfrage 2023 ermittelt. Demnach wurde ein Großteil der Maßnahmen (72 Prozent) erfolgreich umgesetzt oder die Umsetzung abgestoßen. In absoluten Zahlen bedeutet dies: 57 Maßnahmen und Maßnahmenteile wurden abgeschlossen und 77 gestartet. Bei Letzteren erbaten sich die Akteure teilweise mehr Zeit, es ist davon auszugehen, dass diese im weiteren Prozess der Nationalen Demenzstrategie abgeschlossen werden. Bei vier Maßnahmen und Maßnahmenteilen (entspricht 3 Prozent) wurde die Umsetzung noch nicht begonnen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Umsetzung der Maßnahmen während der Corona-Pandemie begonnen wurde und viele der Beteiligten von den Auswirkungen der Pandemie betroffen waren. Trotz dieser Schwierigkeiten wird intensiv daran gearbeitet, die Ziele der Nationalen Demenzstrategie zu erreichen und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen durch die konsequente Umsetzung der Maßnahmen zu verbessern.
Die Befragung zur Umsetzung der Maßnahmen ergab eine hohe Rücklaufquote, nur zu drei der abgefragten 143 Maßnahmen und Maßnahmenteile gab es keine Rückmeldung.
*Viele Maßnahmen setzen sich aus mehreren Schritten bzw. Teilen zusammen, teilweise auch mit unterschiedlichen Fälligkeitsdaten (exemplarisch hierfür Maßnahme 1.6.3 Strukturen der Alten-/Seniorenseelsorge). Dabei werden in der Monitoring-Abfrage alle Teile separat abgefragt.
Am 13. Juni 2023 hat die Steuerungsgruppe der Nationalen Demenzstrategie in Berlin zusammengefunden und den dritten jährlichen Bericht zum Umsetzungsstand der Nationalen Demenzstrategie abgenommen. Den Bericht für die Steuerungsgruppe 2023 können Sie hier herunterladen.
Monitoring-Abfrage 2022

Am 14. Juni 2022 hat die Steuerungsgruppe der Nationalen Demenzstrategie virtuell getagt und den zweiten jährlichen Bericht zum Umsetzungsstand der Nationalen Demenzstrategie abgenommen. Den Bericht für die Steuerungsgruppe 2022 können Sie hier herunterladen, eine Übersicht über die abgefragten Maßnahmen gibt die folgende Tabelle:
| Maßnahme (**Teilmaßnahme wurde abgefragt) | Akteure | Umsetzungsstand | Weitere Informationen |
BMFSFJ, BMG, DAlzG, ZQP, Deutsche Fernsehlotterie | Abgeschlossen | - | |
1.8.2 Fortschreibung des Pflegehilfsmittelverzeichnisses digitaler Angebote | Abgeschlossen | Die Beschreibung des Ergebnis' der Maßnahme präsentiert der GKV-SV auf seiner Website. | |
Abgeschlossen | Der Koalitionsvertrag zur 20. Legislaturperiode sieht vor, Pflegezeitgesetz und Familienpflegezeitgesetz weiterzuentwickeln. | ||
3.1.8 Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung auf einheitlichen Grundlagen ** | Gestartet | Abschluss der Rahmenverträge konnte nicht erfolgen, da keine Einigung zwischen den Vertragsparteien. Bundesamt für Soziale Sicherung bestimmte Ende 2021 eine Schiedsperson. Das Schiedsverfahren läuft im Jahre 2022. | |
| 2.5.4 Pflegekurse als Weiterbildung oder Bildungsurlaub | Länder | Noch nicht abgeschlossen | - |
Monitoring-Abfrage 2021

Am 15. Juni 2021 hat die Steuerungsgruppe der Nationalen Demenzstrategie virtuell getagt und den ersten jährlichen Bericht zum Umsetzungsstand der Nationalen Demenzstrategie abgenommen. Den Bericht für die Steuerungsgruppe 2021 können Sie hier herunterladen, eine Übersicht über die abgefragten Maßnahmen gibt die folgende Tabelle:
Maßnahme | Akteure | Umsetzungsstand | Weitere Informationen |
| 1.2.3. Parkerleichterung für Menschen mit Demenz | BMFSFJ, BMAS | Abgeschlossen | Ergebnis: Betroffene sowie deren Angehörige und Interessierte können können über den Wegweiser Demenz Informationen zum „orangefarbenen“ und „blauen“ Parkausweis erhalten. |
| 1.5.5 Angebote für Kinder und Jugendliche zum Thema Demenz ** | KMK | Abgeschlossen | Ergebnis: Beschluss der KMK vom 10.12.2015 i.d.F. vom 27.11.2020. Die Handreichung ist aktualisiert und auf der Homepage der KMK abrufbar. |
| 3.1.8 Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung auf einheitlichen Grundlagen ** | GKV-SV, bpa, VDAB, BAGFW | Noch nicht abgeschlossen | Voraussichtliche Umsetzung: 2021 |
Die Berichte zeigen, dass trotz der pandemiebedingten Herausforderungen die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie erfolgreich beginnen konnte. Die vereinbarten Maßnahmen konnten bisher zu großen Teilen wie geplant abgeschlossen oder gestartet und erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden.
Die nächste Monitoring-Abfrage findet planmäßig im Januar und Februar 2024 statt.

