Die Nationale Demenzstrategie

Vorgeschichte: Worauf die Nationale Demenzstrategie aufbauen kann

Bereits vor dem Start der Nationalen Demenzstrategie haben viele Akteure Initiativen gestartet, um die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Diese waren für die Entwicklung der Strategie wegweisend. Im September 2018 haben die damalige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Bericht zur Umsetzung der Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz“ vorgestellt. Damit wurde der Startschuss für die Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie gegeben.

Ziel der Nationalen Demenzstrategie

Die Weltgesundheitsorganisation und Alzheimer’s Disease International erklärten 2012 Demenz zu einem weltweiten Gesundheitsproblem. Um den Herausforderungen zu begegnen, hat die Weltgesundheitsorganisation 2017 den „Global action plan on the public health response to dementia 2017-2025“ veröffentlicht. Dieser beinhaltet Handlungsempfehlungen, die in die Entwicklung der Demenzstrategie für Deutschland eingeflossen sind.

Allein in Deutschland sind derzeit 1,8 Millionen Menschen von einer Demenz betroffen. Jährlich steigt die Zahl der Erkrankten, sodass dringender Handlungsbedarf besteht.

Menschen mit Demenz sollen mit ihren Bedürfnissen und Bedarfen wahrgenommen werden und einen Platz in der Mitte der Gesellschaft haben. Dafür muss die Gesellschaft für die Belange von Menschen mit Demenz und die ihrer Angehörigen sensibilisiert werden. Denn Demenz kann jede und jeden treffen.

Es gibt bereits zahlreiche Initiativen, Programme und Organisationen, die sich dem Thema widmen – eine nationale Initiative bündelt das Wissen vieler Spezialistinnen und Spezialisten. Alle und ganz besonders die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen profitieren vom stetigen Austausch und einer besseren Vernetzung der Akteure.

Das gemeinsame Ziel der Partnerinnen und Partner der Nationalen Demenzstrategie ist die Verbesserung der Versorgung und der Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.

Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie

Bereits im Rahmen der „Allianz für Menschen mit Demenz“ haben sich viele Akteure aktiv am Prozess beteiligt und zahlreiche eigene Projekte und Initiativen umgesetzt. Dieses Vorgehen wurde nach den positiven Erfahrungen der Allianz für die Nationale Demenzstrategie übernommen. Gemeinsam mit den Ländern, den Kommunen und weiteren Akteuren und Nichtregierungsorganisationen haben die federführenden Ministerien im Januar 2019 mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin die Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie begonnen. Es folgten intensive Arbeitsgruppensitzungen zu den vier Handlungsfeldern der Strategie. Innerhalb der Handlungsfelder wurden 27 Ziele vereinbart, die mit insgesamt 162 Maßnahmen hinterlegt wurden.

Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie

Am 1. Juli 2020 wurde die Nationale Demenzstrategie von der Bundesregierung beschlossen. Mit einer Fachveranstaltung in der Woche der Demenz im September 2020 wurde der Umsetzungsprozess gestartet. Die Akteure setzen seitdem die vereinbarten Maßnahmen um.

Begleitend führt die Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie ein Monitoring durch. Dies beinhaltet eine Abfrage zum Umsetzungsstand der Maßnahmen und die Erstellung eines Berichts zum Fortschritt der Nationalen Demenzstrategie.

Zudem wurde ein „Netzwerk Nationale Demenzstrategie“ aufgebaut, das die weitere Zusammenarbeit der Akteure sowie die Umsetzung der Strategie fördern soll. 2026 soll über die Weiterentwicklung entschieden werden.