Für Menschen, die eine Demenzdiagnose erhalten und für ihre Angehörigen bedeutet dies meist, mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert zu werden. Es entsteht eine neue Lebenssituation, die Anpassung erfordert. Um diesen Menschen Unterstützung bieten zu können, ist es wichtig, von denjenigen zu lernen, die direkt von diesen Herausforderungen betroffen sind. Eine zentrale Rolle spielt für sie die Orientierung im Alltag - sowohl bei alltäglichen Situationen als auch im räumlichen Verständnis. Wie finden sich Menschen mit Demenz zum Beispiel im Alltag zurecht? Welche Unterstützung hilft ihnen, wenn sie an ihrem Lebensort unterwegs sind?
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Witten führt unter Leitung von Dr. Saskia Kuliga derzeit eine Studie durch, die sich mit den Lebenswelten von Menschen mit Demenz befasst. Das Projektteam möchte Menschen mit beginnender Demenz in die Forschung einbinden, um auf ihre gelebten Erfahrungen und Bedürfnisse zurückzugreifen und aufmerksam zu machen. Damit dies gelingt, sucht das DZNE nun dringend nach weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Studie.
Der Aufruf zur Studienteilnahme richtet sich an Menschen mit beginnender Demenz oder in einem Frühstadium einer Demenz. Herzlich eingeladen sind auch Personen mit Demenz, die in einem Einpersonenhaushalt wohnen und etwas zu den Perspektiven von Alleinlebenden sagen möchten, sowie Ehrenamtliche, die Angebote für Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort mitgestalten. Das Forschungsteam möchte mit ihnen gemeinsam kreative Ansätze erproben, die Gespräche zwischen Ehrenamtlichen Erstbegleiter:innen und Alleinlebenden Menschen mit beginnender Demenz unterstützen.
Die Teilnehmer:innen erhalten im Rahmen des Projekts neben einer kleinen Aufwandsentschädigung die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung der Forschung zum gesellschaftlichen Leben mit Demenz mitzuwirken. Die Studie basiert auf ca. 60-90-minütigen Gesprächen und Begegnungen am Lebensort, bei denen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen im Alltag teilen können. Teilnehmende können an den verschiedenen Studienphasen einmal oder mehrfach teilnehmen. Im Jahr 2024 findet außerdem ein kreativer Workshop und eine Onlinekonferenz statt.
Das DZNE hofft, mit diesem Forschungsprojekt neue Perspektiven auf das Leben mit beginnender Demenz zu eröffnen, und wird darauf basierend entsprechende Handlungsempfehlungen für die Praxis entwickeln. Das Projekt RAUM!Erleben gehört zur Nationalen Demenzstrategie, Maßnahme 4.3.11 Forschung zur Lebenswelt von Menschen mit Demenz. Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Interessierte können sich direkt an die Projektmitarbeiterin Dr. Daniela Templin wenden. Weitere Informationen und einen Informations-Flyer finden Sie zudem auf der Webseite zum Projekt.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Daniela Templin
E-Mail: raumerlebendznede
Telefon: 0151 1409 2882
Adresse:
DZNE e.V. Witten
z. H. Dr. Saskia Kuliga
Stockumer Str. 12
58453 Witten