Förderbekanntmachung für Versorgungspfad für Menschen mit Demenz veröffentlicht

Eine Pflegerin hilft einem älteren Herrn beim Trinken
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An der Versorgung von Menschen mit Demenz sind zahlreiche Akteure beteiligt. Ein Versorgungspfad kann dazu beitragen, die Zusammenarbeit dieser Akteure zu verbessern und eine individuell angepasste Versorgung für Menschen mit Demenz zu ermöglichen. Hierzu hat das BMG eine Förderbekanntmachung veröffentlicht, zu der bis zum 20. Januar 2022 Projektskizzen eingereicht werden können.

In Maßnahme 3.5.3 der Nationalen Demenzstrategie wurde verabredet, einen Versorgungspfad für Menschen mit Demenz zu entwickeln. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) schreibt daher nun die Förderung eines Modellprojekts zur Konzeption, Implementierung und Evaluation eines solchen Versorgungspfades aus.

Bis zum 20. Januar 2022 können interessierte wissenschaftliche Einrichtungen ihre Vorhabenbeschreibung einreichen. Voraussichtlicher Projektstart soll der 1. Juli 2022 sein. Weiterführende Informationen sowie die gesamte Förderbekanntmachung können online abgerufen werden.

Was ist ein Versorgungspfad für Menschen mit Demenz?

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen kommen im Verlauf der Erkrankung mit zahlreichen Akteuren aus verschiedenen Versorgungsbereichen in Kontakt. Diese stehen vor der Herausforderung, verschiedene Fragestellungen der Betroffenen sektorenübergreifend im Gesundheits- und Sozialsystem zu bearbeiten. Auf Seiten der Betroffenen und ihrer Angehörigen führt dies häufig zu zusätzlichem Stress und kann Krankheitsverläufe negativ beeinflussen, insbesondere nach der ersten Diagnose oder bei ungeplanten Aufenthalten in stationären Einrichtungen. Hier könnte ein Versorgungspfad helfen, die Übergänge zu optimieren und die Zusammenarbeit in der Begleitung, Beratung, Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz zu verbessern. So sollen individuell angepasste Behandlungsprozesse für Menschen mit Demenz systematisch umgesetzt werden können.

Die Vernetzung der Akteure sollte dabei sowohl auf kommunaler und regionaler Ebene als auch interdisziplinär und intersektoral erfolgen. Hierzu gehören neben Haus- und Facharztpraxen und der Versorgung durch Angehörige und/oder ambulante Pflege- und Betreuungsdienste auch Akutkrankenhäuser, voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen und Rehabilitationseinrichtungen sowie zahlreiche Beratungs- und andere Unterstützungsangebote von Seiten der Kranken- und Pflegekassen, der Kommunen und anderer Anbieter. Dabei kann in Deutschland auf bereits existierende Versorgungsnetzwerke wie zum Beispiel regionale Pflege- und Demenznetzwerke oder Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz aufgebaut werden.

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