Früherkennung im Fokus

Aufklärung und Demenz-Prävention, frühe Diagnose und klare Versorgungsstrukturen – diese und weitere Punkte müssten laut Expert*innen in Deutschland angegangen werden. Beim Fachdialog "Früher erkennen, besser begleiten" kamen in Berlin Vertreter*innen aus Forschung, Praxis und Gesundheitspolitik zusammen und diskutierten "Neue Impulse für die Alzheimer-Versorgung".

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und Lilly Deutschland luden am 18. Juni 2025 zum Fachdialog ins Berliner Futurium ein. Dort diskutierten Expert*innen aus Forschung, Praxis und Gesundheitspolitik über zukunftsweisende Strategien in der Alzheimer-Versorgung. Im Fokus standen neue diagnostische Möglichkeiten, insbesondere Blutbiomarker, sowie die Notwendigkeit einer frühzeitigen, leitliniengerechten Diagnose entlang des Krankheitskontinuums.

Prof. Emrah Düzel und Prof. René Thyrian (beide DZNE) betonten die Relevanz früher pathologischer Veränderungen sowie den individuellen Nutzen einer rechtzeitigen Diagnose. Dr. Alexia Zurkuhlen (KDA) unterstrich die gesellschaftliche Verantwortung für Aufklärung und Prävention. Gleichzeitig plädierte Jörg Schaub (Lilly Deutschland) für mehr Offenheit gegenüber therapeutischen Innovationen.

Auch die gesundheitsökonomischen Auswirkungen wurden thematisiert: Amy Lastuka (IHME, University of Washington) zeigte auf, wie frühzeitige Interventionen langfristige Kosten dämpfen können. Dr. Elisabeth Hahnel und Dr. Grit Braeseke (beide IGES Institut) stellten das Projekt zur Erarbeitung eines sektorenübergreifenden Versorgungspfads mit klaren Zuständigkeiten vor (NDS-Maßnahme 3.5.3). Rainer Heydenreich (Beirat „Leben mit Demenz“) und Saskia Weiß (Deutsche Alzheimer Gesellschaft) wiesen gemeinsam auf bestehende Versorgungsbarrieren hin.

Der Fachdialog machte deutlich: Eine verbesserte Alzheimer-Versorgung erfordert frühe Diagnostik, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine strukturierte, realitätsnahe Versorgungspraxis – getragen von gesamtgesellschaftlicher Verantwortung.

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