Neue transeuropäische Datenbank zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen

Symbolbild: Eine Laborantin steht mit dem Rücken zur Kamera an einer Arbeitsstation.
Logo der European Platform for Neurodegenerative Diseases

Die Mitglieder der European Platform for Neurodegenerative Diseases (EPND) wollen in den kommenden Jahren eine kollaborative Plattform für einen effizienten Proben- und Datenaustausch etablieren. Dies soll über europäische Grenzen hinweg die Erforschung von Biomarkern für neurodegenerative Erkrankungen sowie die Entwicklung von Therapeutika gegen Krankheiten wie Alzheimer beschleunigen.

Einen wichtigen Baustein auf dem Gebiet der Früherkennung von demenziellen Erkrankungen bilden Biomarker, anhand derer man Alzheimer und weitere neurodegenerative Erkrankungen erkennen kann. Um diese zu ermitteln, benötigen Forscherinnen und Forscher hochwertige klinische Proben und Datensammlungen. Für beides wollen Mitglieder der EPND in den kommenden fünf Jahren eine Infrastruktur auf europäischer Ebene schaffen, die den Zugang zu biologischen Proben und Daten erleichtert. So soll die Entdeckung und Validierung von Biomarkern sowie die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung neurodegenerativer Krankheiten beschleunigt werden.


Dafür will die EPND 29 Partnerinnen und Partner aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor zusammenbringen und bestehende europäische Forschungsinfrastrukturen nutzen und verknüpfen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern würden so Daten von mehr als 120.000 Forschungsteilnehmenden in Partnerschaft mit über 60 europäischen Kohorten zugängig gemacht werden.


Bisher gibt es trotz intensiver Bemühungen zur Beschleunigung der Biomarker-Entdeckung nur wenige sichere und zugängliche Möglichkeiten, klinische Proben und Daten externer Institute zu nutzen und eigene Daten innerhalb der Forschungsgemeinschaft neurodegenerativer Erkrankungen zu teilen. Um große Datenbestände auch im Bereich der Demenzforschung zu nutzen, soll die sichere Plattform über die bereits bestehenden Strukturen der AD Workbench   der Alzheimer’s Disease Data Initiative (ADDI) gestartet werden. Projektkoordinator Anthony Brookes von der University of Leicester erhofft sich, so: "schnell neues Wissen zu generieren und neue Erkenntnisse auszutauschen".


Aus Deutschland beteiligt sich das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) an dieser europäischen Kooperation. Auch in der Nationalen Demenzstrategie wirkt das DZNE im Rahmen der Maßnahme 4.1.3 an der Vernetzung und dem Aufbau von Biodatenbanken mit. Die Vernetzung deutscher Daten mit denen weiterer europäischer Forschungseinrichtungen erweitert diese Maßnahme und fördert so eine exzellente Forschung zu Demenz.

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