Online-Fachtagung am 21. Juni widmet sich der Unterstützung von Menschen mit Demenz am Lebensende

Der Übergang von kurativer zu palliativer Versorgung stellt Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen vor Herausforderungen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) widmet diesem Übergang eine Fachtagung, für die noch Anmeldungen möglich sind. Zum Thema fand zudem ein erster Austausch der Akteure des Ziels 2.9 der Nationalen Demenzstrategie statt.

"Welcher Unterstützung bedürfen Menschen mit einer Demenzerkrankung und ihre Angehörigen?" – dieser Frage geht die BAGFW in ihrer Fachtagung am 21. Juni 2022 auf den Grund. Interessierte können sich zur digitalen Tagung unter dem Titel "Förderung von palliativer Entscheidungskompetenz am Lebensende. Welcher Unterstützung bedürfen Menschen mit einer Demenzerkrankung und ihre Angehörigen?" online anmelden.

Auf Fachvorträge am Vormittag folgen Workshops zur palliativen Beratung, Begleitung und Versorgung von Menschen mit Demenz mit Expertinnen und Experten aus der Praxis. Abschließend soll auf einer Podiumsdiskussion das Zusammenwirken regionaler Netzwerke der Palliativ- und Hospizversorgung mit lokalen Netzwerken und Angeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen diskutiert werden.

Das Thema Palliativ- und Hospizversorgung spielte am 17. Mai 2022 auch im Netzwerk Nationale Demenzstrategie eine übergeordnete Rolle. In einem ersten digitalen Austausch haben sich die Akteure des Ziels 2.9 Angehörige von Menschen mit Demenz bei der Sterbebegleitung unterstützen der Nationalen Demenzstrategie zusammengefunden, um gemeinsam über den Umsetzungsstand der vier Maßnahmen sowie Vernetzungsmöglichkeiten zu diskutieren. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG), des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV), der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Bundesärztekammer (BÄK), der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) der Diakonie und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für die BAGFW, den Maltesern, dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und der Arbeitsgemeinschaft "Menschen mit intellektueller und komplexer Beeinträchtigung".

Alle waren sich einig, dass Aufklärung über Palliativ- und Hospizversorgung so früh wie möglich ansetzen müsse. Im besten Fall zu einem Zeitpunkt, an dem Menschen mit Demenz noch kommunikationsfähig sind und ihr Lebensende nach ihren Vorstellungen planen können. Hierfür müssten möglichst alle Beteiligten – vom Menschen mit Demenz über dessen Angehörige, rechtliche Betreuerinnen und Betreuer hin zu Akteuren der Versorgung – eingebunden werden. Ein Fokus liegt deshalb auch auf dem Vernetzen von Arbeitsfeldern. Einigkeit herrschte zudem darüber, dass auch Sensibilisierung zum Thema Demenz so früh wie möglich stattfinden müsse, um der Stigmatisierung von Menschen mit Demenz entgegenzuwirken.

Um die Aufklärung über Palliativ- und Hospizversorgung und die Sensibilisierung zu Demenz breit umzusetzen, sollen unter anderem Beispiele guter Praxis verbreitet werden. Um diese zu fassen, wurde über mögliche Zielgruppen, Themenbereiche und Kriterien bzw. Kategorien diskutiert. In einem weiteren Treffen soll diese Diskussion vertieft werden, um einen Kriterienkatalog für Beispiele guter Praxis zu erarbeiten.

Ein weiterer Austauschpunkt war der aktuelle Stand der Maßnahmen. Zur besseren Beratung und Information zur hospizlichen und palliativen Versorgung (Maßnahme 2.9.1) wurde die Website Wegweiser Demenz vom BMFSFJ um den Bereich Palliativ- und Hospizversorgung erweitert. Hier finden Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Informationen zu den speziellen Herausforderungen der Versorgung am Lebensende, zu Angeboten und weiterführenden Links wie dem Wegweiser Hospiz- und Palliativmedizin Deutschland.
Die BAGFW hat ein Positionspapier zu regionalen Hospiz- und Palliativ-Netzwerken veröffentlicht, welches die Definition, die Ziele, die Aufgaben, mögliche Mitglieder, die Förderung sowie die Fördervoraussetzung von regionalen Hospiz- und Palliativ-Netzwerken umreißt. Die bereits erworbenen Kenntnisse werden bei der Umsetzung der Maßnahme 2.9.3 Auf- und Ausbau von Kooperationsstrukturen in der Hospiz- und Palliativversorgung mit einbezogen.

Alle Maßnahmen sollen bis Ende 2024 umgesetzt werden.

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