Seit 1994 wird weltweit am 21. September der Welt-Alzheimertag begangen, um für die Situation von Menschen mit Demenz zu sensibilisieren. Auch in Deutschland ist es ein Anliegen, die Gesellschaft für die Situation der rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu sensibilisieren.
Um dies zu erreichen, sind verschiedene Veranstaltungen geplant, darunter eine Vielzahl von Aktionen wie Filmvorführungen, Lesungen und Vorträge. Viele Akteure der Nationalen Demenzstrategie beteiligen sich im Rahmen der Maßnahme 1.5.1 Etablierung der „Woche der Demenz“.
Auch in diesem Jahr stellt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG) auf ihrer Webseite kostenfreie Informationsmaterialien wie Plakate, Flyer und Bilder zum Download sowie zur Bestellung bereit. Zudem sind lokale Veranstaltungen und Aktionen zum Welt-Alzheimertag und der Woche der Demenz aufgeführt, die von verschiedenen Gruppen organisiert werden. Eine Karte mit Filterfunktionen führt hier schnell zu den gewünschten Aktionen vieler Alzheimer Gesellschaften. Ebenso erhalten Interessierte über den Facebook-Kanal der DAlzG regelmäßige Updates zum Welt-Alzheimertag.
Um Solidarität und Forschung im Bereich Demenz zu fördern, hat das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) für den Monat September die bundesweite Aktion „#bademantelchallenge“ ins Leben gerufen. Mitmachen ist einfach: Man macht ein Foto von sich selbst im Bademantel an einem ungewöhnlichen Ort, veröffentlicht es mit dem #bademantelchallenge in den sozialen Medien und nominiert anschließend drei Personen, ebenfalls an der Challenge teilzunehmen. Der Bademantel wird dabei zum Symbol der Solidarität und setzt ein Zeichen gegen Stigmatisierung.
Des Weiteren lädt das DZNE zum "DZNE Infotag Alzheimer/Demenz" am 23. September in Bonn ein. Die Veranstaltung kann auch im Live-Stream verfolgt werden.
Die Alzheimer Forschung Initiative beteiligt sich mit zwei Aktionen an der Woche der Demenz: Am 21. September ist ein Online-Vortrag zum Thema „Neue Wirkstoffe gegen Alzheimer: Ist Heilung in Sicht?“ geplant, in dem es konkret um den aktuellen Forschungsstand sowie den Zulassungsprozess neuer Medikamente und ihr Wirkpotenzial gehen soll. Den Auftakt machte bereits am 7. September ein Vortragsabend in Hamburg, der unter dem Motto „Therapien gegen das Vergessen – Alzheimer Experten informieren“ standt. Hier teilten renommierte Experten ihr Wissen und gaben wertvolle Einblicke in die aktuellen Therapiemöglichkeiten, ein ausführlicher, bebilderter Nachbericht fasst den Abend zusammen.
Neu in der Reihe der Akteure der Nationalen Demenzstrategie ist in diesem Jahr der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO). Er möchte mit einer Social Media-Themenwoche inspirierende Impulse zum demenzsensiblen Singen und Musizieren liefern und gleichzeitig das Bewusstsein für den Umgang mit Menschen mit Demenz schärfen. Zudem soll über verschiedene Kanäle die Ausschreibung zur ersten Förderrunde im Programm „Länger fit durch Musik“ beworben werden. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung einzelner Projekte, der Sensibilisierung, Weiterbildung und Begleitung von Menschen mit Demenz im Amateurmusizierbereich. Gleichzeitig wird die Umfrage zum Wissensstand über "Musik und Demenz in der Amateurmusik in Deutschland" vorbereitet.
Zu den Erfolgen, die das KfW-Zuschussprogramm „Altersgerecht Umbauen“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zur diesjährigen Woche der Demenz hervorhebt, gehören die neu aufgenommen Maßnahmen, mit denen Menschen mit einer leichten Demenz der Verbleib im eigenen Wohnumfeld ermöglicht werden soll. Diese Maßnahmen umfassen Farbkonzepte für Menschen mit Demenz, visuelle Unterstützung im Badezimmer sowie andere Maßnahmen zur Verbesserung der Orientierung und Kommunikation.
Im Rahmen der Woche der Demenz lädt die WIR! Stiftung pflegender Angehöriger am 15. September zu einer besonderen Kinoveranstaltung ein. Gezeigt wird der Dokumentarfilm "Care ist mehr. Neue Wege im Sorgebereich", der im Jahr 2023 veröffentlicht wurde. Dieser Film eröffnet eine wichtige Debatte über den deutschen Pflegenotstand und lenkt gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf bisher ungehörte Perspektiven und Protagonist:innen. Im anschließenden Filmgespräch können neue Lösungsansätze und Erfahrungen im Pflegebereich zu diskutiert werden.
Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung lädt am 21. September 2023 um 17:00 Uhr zusammen mit dem Demenznetzwerk Offenbach zu einer Austauschveranstaltung im Rathaus-Pavillon in der Offenbacher Innenstadt ein. Neben inspirierenden Impulsen und vielfältigen Informationsmöglichkeiten bietet das Netzwerk auch Hilfsangebote an. Der Fokus liegt dabei auf einem entspannten und unterstützenden Rahmen für Gespräche miteinander.
In Niedersachsen veranstaltet die Evangelisch-Lutherische Stadtkirchenverband Hannover eine Reihe von Gottesdiensten, Literaturlesungen und anderen Angeboten für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und alle Interessierten. Ein besonderes Highlight ist der Demenz-Parcour "hands on dementia", bei dem die Teilnehmer:innen alltägliche kleine Herausforderungen aus der Perspektive von Menschen mit Demenz erleben können. Die zentralen Themen der Veranstaltungen sind Sensibilität im Umgang mit Menschen mit Demenz in den Kirchengemeinden und die Wahrnehmung der Situation derer, die sich um die Betroffenen kümmern.
Die Bayerische Demenzwoche kann in diesem Jahr mit 680 Veranstaltungen aufwarten. Diese finden zwischen dem 15. und 24. September statt und sind bequem über den Veranstaltungskalender der bayerischen Demenzwoche abrufbar. Akteur:innen aus ganz Bayern beteiligen sich mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen und nutzen die Bayerische Demenzwoche als Plattform, um über das Krankheitsbild aufzuklären und Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz zu präsentieren.
So lädt auch die Fachakademie für Heilpädagogik Schönbrunn des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege zum Landesfachgruppentreffen der Heilpädagog:innen in der Arbeit mit alternden Menschen in Bayern ein. Die Veranstaltung findet am 16. September von 09:30 bis 16:00 Uhr statt, bei der verschiedene (heilpädagogische) Methoden in der Arbeit mit alternden Menschen vorgestellt und diskutiert werden. Das Ziel des Treffens ist es, einen regen Austausch unter den Heilpädagog:innen zu ermöglichen und neue Ansätze für die Arbeit mit älteren Menschen zu entdecken.