Wirkung Lokaler Allianzen bestätigt

Die von 2012 bis 2018 im Rahmen des Bundesprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf- und ausgebauten 500 Lokalen Allianzen unterstützen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen vor Ort nachhaltig. Dies zeigen die Ergebnisse der Wirkungsanalyse, zu denen im Juni 2021 ein zweiter Bericht vorgelegt wurde.

Im Zeitraum von 2012 bis 2018 wurden im ersten Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ 500 regionale Netzwerke vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Eine vom BMFSFJ beauftragte und von Univation - Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH von Dezember 2017 bis März 2021 durchgeführte Wirkungsanalyse zeigt, dass Lokale Allianzen einen wertvollen Beitrag zur Versorgung, Unterstützung und Teilhabeförderung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen vor Ort leisten.

Grundlage des zweiten Berichts sind die Ergebnisse einer Online-Befragung von Landkreisen und kreisfreien Städten mit und ohne Lokale Allianzen. Diese weisen nach, dass Regionen mit Lokalen Allianzen mehr Angebote für Menschen mit Demenz vorhalten. Außerdem sind zentrale Akteure besser miteinander vernetzt als in Regionen, die über keine Lokalen Allianzen verfügen. Ferner führte das Bundesprogramm dazu, dass mehr Angebote für Menschen mit Demenz entstanden sind und bereits bestehende Angebote für Menschen mit Demenz geöffnet wurden.

70 Prozent der 500 Lokalen Allianzen bestehen auch nach Auslaufen der Förderung weiter. Hierbei wurde die wichtige Rolle der Kommunen deutlich – sie unterstützen einen Großteil der Lokalen Allianzen im Anschluss an das Bundesprogramm. Auch die Förderung nach § 45c Abs. 9 SGB XI spielt bei der Anschlussfinanzierung eine Rolle. Jedoch zeigt eine Onlinebefragung des Pflegenetzwerks Deutschland, dass es für diese Fördermöglichkeit mehr Werbung bedarf. Mit der Umsetzung der Maßnahme 1.3.5 der Nationalen Demenzstrategie durch das Bundesministerium für Gesundheit ist geplant, die jährliche Fördersumme für die regionalen Netzwerke im Zuge des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes (GVWG) von 10 auf 20 Millionen Euro zu erhöhen. Dies ermöglicht, mehr Netzwerke je Region zu fördern.

Die positiven Ergebnisse der Wirkungsanalyse unterstreichen den großen Wert von regionalen Netzwerken für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Jedoch bleibt Handlungsbedarf: So bedürfen z. B. ländlich geprägte Kreise mehr Unterstützung bei der Entwicklung von Netzwerk- und Angebotsstrukturen. Diese und weitere Erkenntnisse der Wirkungsanalyse werden im neu aufgelegten Bundesprogramm seit 2020 berücksichtigt. Im zweiten Förderprogramm werden von 2020 bis 2026 weitere 150 Netzwerke gefördert.

Den vollständigen zweiten Bericht zur Online-Befragung von Kreisen und kreisfreien Städten finden Sie hier. Eine Zusammenfassung der zentralen Gesamtergebnisse liegt ebenfalls vor.
Den ersten Bericht zur Wirkung der Lokalen Allianzen finden Sie hier.

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