Auf- und Ausbau von Lokalen Allianzen

Das Logo der Lokalen Allianzen

150 neue Allianzen für Menschen mit Demenz! 500 Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz bestehen bereits. Nun werden weitere folgen. Im Rahmen der Maßnahme 1.3.2 der Nationalen Demenzstrategie starten neue Förderwellen, damit lokale Netzwerke sich bundesweit etablieren.

Was sind Lokale Allianzen?

Im Rahmen des Bundesprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“, welches 2012 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartet wurde, sind bereits 500 Lokale Allianzen bis 2018 gefördert worden. Lokale Allianzen sind regionale Netzwerke, die sich entsprechend den Bedarfen vor Ort für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen engagieren:

  • Sie liefern bedarfsgerechte Informationen,
  • helfen bei der Suche nach lokalen Angeboten,
  • entwickeln neue und innovative Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen,
  • bieten Schulungen für Angehörige, aber auch für interessierte Ehrenamtliche an,
  • vernetzen relevante Akteure der Versorgung von Menschen mit Demenz miteinander und
  • bauen ein regionales Netzwerk unter aktiver Einbindung der Kommune auf und aus.

Welches Ziel haben Lokale Allianzen?

Die Etablierung Lokaler Allianzen soll Menschen mit Demenz mehr Teilhabe ermöglichen und ihre Angehörigen vor Ort unterstützen. Ziel der Netzwerke ist es außerdem, die Bündelung und Vernetzung zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheitswesen zu fördern. Die Vernetzung all dieser Akteure vor Ort soll zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz beitragen.

Wie geht es weiter?

Am 1. Oktober 2020 ist ein neues Förderprogramm für den Aufbau weiterer Lokaler Allianzen gestartet. In der ersten Förderrunde haben 23 neue lokale Hilfenetzwerke ihre Arbeit aufgenommen. Für die zweite Förderrunde ab 1. Januar 2021 konnten weitere 29 neue Lokale Allianzen ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert werden.

Bis zum Jahr 2026 werden insgesamt fünf Förderwellen aufgelegt. In diesen Förderphasen können sich Netzwerke aus Landkreisen und kreisfreien Städten bewerben, in denen es noch an Strukturen zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen fehlt oder in denen aufgrund der demografischen Entwicklungen besondere Herausforderungen zu bewältigen sind.

Umsetzung der Erkenntnisse aus dem ersten Bundesprogramm

Aus dem ersten Bundesprogramm konnten bereits wichtige Erkenntnisse in der Nationalen Demenzstrategie umgesetzt werden. Eine durchgeführte Wirkungsanalyse zu den Lokalen Allianzen zeigte, dass mehr als die Hälfte der Lokalen Allianzen auch nach Auslaufen des ersten Bundesprogramms weiterhin bestehen und sich für Menschen mit Demenz engagieren. Eine gesicherte Finanzierung ist die Grundlage für den Fortbestand einer Allianz. Auch nach Auslaufen der finanziellen Unterstützung durch das Bundesprogramm können Netzwerke der Lokalen Allianzen über die Pflegeversicherung Fördermittel beantragen (§ 45c SGB XI). Grundlage hierfür ist das elfte Sozialgesetzbuch: Die Pflegeversicherung hält für Netzwerke dieser Art eine Fördersumme von 10 Millionen Euro jährlich bereit. Im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie plant das Bundesministerium für Gesundheit, die bereitgestellten Mittel der Pflegeversicherung zu erhöhen (Maßnahme 1.3.5). Außerdem soll das Antragsverfahren für die Förderung von regionalen Demenznetzwerken im Rahmen des SGB XI vereinfacht werden (Maßnahme 1.3.4).

Zudem konnte anhand der Wirkungsanalyse die Relevanz von hauptamtlichen Ehrenamtskoordinatoren für Lokale Allianzen bekräftig werden. Dies wurde bei der Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie berücksichtigt. Die Länder und die kommunalen Spitzenverbände werden sich in den kommenden Jahren dafür einsetzen, dass eine hauptamtliche Koordination von Ehrenamtlichen auf kommunaler Ebene eingerichtet wird (Maßnahme 1.4.2).

Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“

Um die Netzwerke bei ihrer Arbeit und Weiterentwicklung zu unterstützen und fachlich zu beraten, wurde 2018 eine Netzwerkstelle bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen eingerichtet. Sie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Netzwerkstelle organisiert unter anderem bundesweite Fachtagungen und Workshops sowie Möglichkeiten zum fachlichen Austausch. Beratungen für Förderprojekte des Bundesprogramms werden ebenfalls angeboten. Über ihre Website www.netzwerkstelle-demenz.de stellt sie außerdem nützliche Informationen und Materialien zur Verfügung.

Umfassende Informationen über den Aufbau, die Finanzierung oder die Sicherung von Netzwerken finden Sie auch auf der Webseite Demenznetzwerke.de.

Mehr über das Programm erfahren:

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