Ausbau der Telefon- und E-Mail-Beratung

Bis zu 6.000 Menschen nehmen jährlich die Angebote der Telefon- und E-Mail-Beratung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz in Anspruch. Bereits in den ersten Monaten dieses Jahres wurde nun ein neuer Höchststand an Anrufen erreicht.

Was sind das Alzheimer-Telefon und die E-Mail-Beratung?

Seit 2002 bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz durch das Alzheimer-Telefon und per E-Mail eine professionelle Beratung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an. Das multiprofessionelle Team besteht aus 4 Beraterinnen und einem Berater und einer zusätzlichen Mitarbeiterin, die stundenweise türkischsprachige Beratung anbietet. Beraten werden Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich für Menschen mit Demenz engagieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich Zeit und unterstützen individuell und kompetent bei Fragen

  • zu Gedächtnisstörungen, der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzformen,
  • zu Diagnostik, Diagnose und Therapie,
  • zum alltäglichen Umgang mit demenzerkrankten Menschen,
  • zu Möglichkeiten der rechtlichen Vorsorge,
  • zur Pflegeversicherung und
  • zu Unterstützungs- und Entlastungsangeboten.

Auch wenn jemand vor einer wichtigen persönlichen Entscheidung steht oder individuellen Gesprächsbedarf hat, sind die Beraterinnen und Berater da – per Telefon oder per E-Mail. Das Alzheimer-Telefon wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Warum sind das Alzheimer-Telefon und die E-Mail-Beratung so wichtig?

Erkrankungen an Demenz im eigenen Umfeld verändern das Zusammenleben. Nicht nur die erkrankte Person benötigt Hilfe und Pflege, auch für ihre Angehörigen verändert sich der Alltag. Dies kann körperliche, finanzielle und vor allem psychische Belastungen mit sich bringen. Wissen zum Krankheitsbild und zum Umgang und zur Kommunikation mit den Erkrankten helfen, die Belastung zu reduzieren. Auch ist es nicht immer leicht, sich im „Dschungel“ der Angebote zurecht zu finden. Die Beratung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hilft, sich zu orientieren und den nächsten Schritt gehen zu können.

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sind in besonderer Weise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Die Folgen beziehen sich auf alle Lebensbereiche. In der ambulanten Versorgung mussten zum Beispiel in vielen Fällen kurzfristige Alternativen für den temporären Wegfall der gewohnten Unterstützung wie Tagespflegen oder Betreuungsgruppen gefunden werden. Besuche in stationären Pflegeeinrichtungen waren aufgrund des erhöhten Infektions- und Erkrankungsrisikos zeitweise völlig unterbunden oder nur sehr eingeschränkt möglich. Überforderung und große Sorge um die an Demenz erkrankten Personen in den Pflegeeinrichtungen waren daher häufig Thema in der Beratung. Die Beraterinnen und Berater hörten zu, klärten auf und suchten nach möglichen Lösungen.

Wie geht es weiter?

Unter Einbindung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend baut die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz ihre trägerunabhängige, anonyme, psychosoziale und demenzspezifische Telefon- und E-Mail-Beratung aus. So soll bis Ende des Jahres 2024 die Anzahl der Beratungskontakte über Telefon und E-Mail um 10 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 ansteigen.

Bereits in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 haben die Zahlen am Alzheimer-Telefon einen Höchststand von 2.760 Anrufen erreicht. Im Vergleich dazu waren es im letzten Jahr fast 300 Anrufe weniger. Dies zeigt, wie wichtig das Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie kommt dem Alzheimer-Telefon daher eine besondere Bedeutung zu.

Das Alzheimer-Telefon erreichen Sie unter folgender Nummer: 030 - 259 37 95 14

Montags bis donnerstags von 9:00 – 18:00 Uhr
Freitags in der Zeit von 9:00 – 15:00 Uhr
Mittwochs von 10:00 – 12:00 Uhr ist die Beratung in türkischer Sprache möglich.

Weiterführende Informationen zum Alzheimer-Telefon finden Sie hier. Zu Informationen zur E-Mail-Beratung gelangen Sie hier.

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