Austausch und Vernetzung zu Pflege und Beruf

Logo des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Logo "Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz"
Logo der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Abgebildet sind die Logos der kooperierenden Partner:innen. Zu ihnen gehören: AWO, Caritas, Parität, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland

Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz ein Spagat. Neben Herausforderungen im Berufsleben fordert auch die Pflege eines Menschen mit Demenz Zeit und spezifisches Wissen. Die DAlzG, die BAGFW und das BMFSFJ fördern mit der Maßnahme 2.6.4 den Austausch und die Vernetzung von Unternehmen zu Fragen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

Sind Arbeitgeber:innen sensibilisiert für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren (pflegenden) Angehörigen, kann dies den Alltag aller Beteiligten entlasten. In der Nationalen Demenzstrategie sind deshalb Maßnahmen vereinbart worden, welche die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf für Frauen und Männer verbessern sollen. Zur Erreichung des Ziels, fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie". Mit Hilfe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) werden Wissen und Umsetzungsmöglichkeiten zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf an die Unternehmen und Personalverantwortlichen vermittelt.

Was ist das Programm "Erfolgsfaktor Familie"?

Mit dem Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie" fördert das BMFSFJ zusammen mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V., Deutsche Industrie- und Handelskammer, Zentralverband des Deutschen Handwerks) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund unter anderem die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Unternehmen können kostenfrei Mitglied im Netzwerk "Erfolgsfaktor Familie" werden und so Teil der größten Wissens- und Austauschplattform zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" werden. Aktuell sind 8.300 Unternehmen Teil des Netzwerks. Mit einer "Blitzumfrage" wurden im Herbst 2022 unter den Mitgliedern des Netzwerks Bedarfe zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf erfragt. Fragen zum Bereich Demenz wurden mit aufgenommen und beantwortet.

Über 100 Mitglieder des Netzwerks "Erfolgsfaktor Familie" nahmen im November 2022 an Workshops teil, in denen der Fokus auf pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz und deren spezifischen Bedürfnissen lag. 2023 und 2024 werden jeweils zwei weitere Workshops folgen.

Welche Inhalte vermitteln die Workshops?

In den interaktiven Online-Workshops erhielten die Teilnehmenden Informationen zu drei Schwerpunkten im Bereich Pflege von Menschen mit Demenz durch Angehörige:

  1. Zum Auftakt stellte das BMFSFJ allgemeine rechtliche Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie Inhalte der Nationalen Demenzstrategie vor.
  2. Die DAlzG ging auf Demenz als besondere Herausforderung für Angehörige und Betroffene ein. Zusätzlich gab sie im zweiten Workshopteil Einblicke in Schulungsmaterialien für einzelne Berufsgruppen, die Menschen mit Demenz als Kund:innen haben (Banken Sparkassen, Einzelhandel, Apotheken etc.).
  3. Das Netzwerkbüro "Erfolgsfaktor Familie" stellte sowohl das Unternehmensnetzwerk als solches als auch Ergebnisse und Interpretationen der "Blitzumfrage" vor. Abschließend wurden spezielle Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf präsentiert, unter anderem die vier Bausteine einer pflegesensiblen Unternehmenskultur.

Wo finden Arbeitgeber:innen weitere Informationen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege?

Die Demenz Partner-Initiative der DAlzG bietet verschiedene Kurse zur Sensibilisierung für Menschen mit Demenz an. Ein Angebot richtet sich direkt an die Arbeitgeber:innen und nimmt Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärker in den Fokus. 2022 wurden die Kursanbietenden diesbezüglich noch einmal durch eine eigene Veranstaltung für den Themenbereich sensibilisiert, ihre Anregungen und Bedarfe wurden in ergänzendem Material aufbereitet.

Die Unternehmensbroschüre "Neue Wege gehen" bezieht verschiedene Aspekte von Menschen mit Demenz im Arbeitskontext ein: vom Umgang mit Kund:innen mit Demenz, beispielsweise in Geschäften und Behörden über Mitarbeitende mit Demenz sowie Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Angehörige.

Über das Pflegetelefon beraten und informieren Expert:innen bundesweit zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, insbesondere zur Familienpflegezeit. Das Pflegetelefon ist derzeit von Montag bis Donnerstag zwischen 9:00 Uhr und 16:00 Uhr unter der Rufnummer 030 20179131 und per E-Mail an info@wege-zur-pflege.de zu erreichen

Zusätzlich finden Arbeitgeber:innen auf dem Wegweiser Demenz sowie der Website www.wege-zur-pflege.de Informationen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

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