Die Versorgung von Menschen mit Demenz wird häufig auf medizinische und pflegerische Aspekte reduziert, während die soziale Perspektive oft zu wenig Beachtung findet. Dabei ist gerade der Verlust gesellschaftlicher Teilhabe eine zentrale Folge der Erkrankung. In diesem Zusammenhang gewinnt die Gestaltung demenzfreundlicher Sozialräume zunehmend an Bedeutung.
Werden Menschen mit Demenz aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen, verlieren sie oft an Autonomie, an Vertrauen in die eigene Umgebung und an sozialer Teilhabe. Gerade letztere vermittelt Zugehörigkeit und hat laut aktueller Forschung spürbare positive Effekte auf den Krankheitsverlauf.
Entsprechend diesen Erkenntnissen zielen die Maßnahmen "1.1.2 Förderung integrierter Quartiers- und Dorfentwicklungskonzepte" sowie "1.1.3 Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Demenz im Planungsverfahren" der Nationalen Demenzstrategie darauf ab, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz in der Planung von Quartieren zu verbessern. Umgesetzt werden diese Vorhaben von den Ländern sowie den kommunalen Spitzenverbänden. Unterstützende Beratung können sie unter anderem durch das KDA erhalten.
Quartiere als Potenzialräume für demenzfreundliche Gestaltung
Quartiere, kleine, an eigene "Städte" erinnernde Sozialräume innerhalb von Großstädten, sowie ländlich geprägte kommunale Räume bieten hierbei großes Potenzial. Das alltägliche Leben ihrer Bewohner*innen spielt sich häufig im unmittelbaren Umfeld ab, das im besten Fall eine gut ausgebaute Infrastruktur bietet.
Besonders wichtig ist die Rolle der Planungsträger (Bund, Bundesland, Landkreis, Stadt) sozialer Räume, insbesondere in der Quartiersentwicklung. Durch eine vorausschauende und demenzfreundliche Gestaltung und Koordination sozialräumlicher Strukturen können sie maßgeblich zur Lebensqualität beitragen. Ziel ist es, allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Nachbarschaft zu ermöglichen.
Quartiersentwicklung für Menschen mit Demenz soll ihnen ermöglichen, möglichst lange in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben. Es soll eine Umgebung geschaffen werden, die für Menschen mit Demenz sowohl gesellschaftliche Teilhabe als auch größtmögliche Selbstständigkeit gewährleistet. Da der Unterstützungsbedarf im Krankheitsverlauf variiert, sind flexible und vernetzte Angebote erforderlich, die auf kommunaler Ebene koordiniert werden. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, sozialen Trägern, Stadtplaner*innen und der Zivilgesellschaft.
Anforderungen an demenzfreundliche Quartiere
Ein demenzfreundliches Quartier zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: Barrierefreiheit, Orientierungshilfen, Sicherheitsmaßnahmen und soziale Treffpunkte bzw. Orte der Begegnung.
Um öffentliche Räume gezielt zu Orten der Begegnung zu machen und auch für Menschen mit Demenz einladend zu gestalten, ist es hilfreich, wenn Mitarbeitende öffentlicher Einrichtungen – wie Bibliotheken, Bürgerämter, Krankenhäuser etc. – im Umgang mit Betroffenen geschult sind.
Wenn Menschen an Demenz erkranken, finden sie sich schwerer in komplexen Umgebungen zurecht, daher helfen klare räumliche Strukturen und Orientierung. Um ihre Eigenständigkeit zu bewahren, brauchen Betroffene ein sicheres Umfeld: Barrierefreie Zugänge, gute Beleuchtung, ruhige Rückzugsorte und verkehrsberuhigte Bereiche erhöhen die Aufenthaltsqualität für alle – besonders aber für Menschen mit Demenz. Sie entscheiden oft auf Grundlage des Sicherheitsgefühls, ob sie den öffentlichen Raum überhaupt nutzen können. Ein schützendes, aber offenes Umfeld stärkt ihr Vertrauen und ihre Selbstständigkeit im Alltag.
Die kommunalen Spitzenverbände haben in den vergangenen Jahren auf unterschiedlichen Ebenen dafür geworben, dass Kommunen ein demenzfreundliches Klima fördern. Dazu zählen der Ausbau zielgerichteter Informations- und Beratungsangebote, Maßnahmen zur sozialen Inklusion – etwa in den Bereichen Kultur, Sport und haushaltsnahe Dienstleistungen – sowie die Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Demenz in Planungs- und Beteiligungsverfahren. Ebenso setzen sie sich dafür ein, dass bei der Gestaltung des Wohnumfeldes auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz Rücksicht genommen wird, etwa durch eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, insbesondere im ländlichen Raum.
Diese übergreifenden Bemühungen der kommunalen Ebene stoßen in mehreren Bundesländern auf gezielte politische und strukturelle Unterstützung durch Landesprogramme. Diese Landesinitiativen bieten strategische Ansätze zur integrierten Planung und quartiersbezogenen Versorgung – auch für Menschen mit Demenz.
Landesweite Strategien zur Quartiersentwicklung
Vielfältige Quartiers-Ideen in Nordrhein-Westfalen
Beispielhaft hat Nordrhein-Westfalen bereits vielfältige Maßnahmen zur Quartiersentwicklung für Menschen mit Demenz umgesetzt. Die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz stellen den Kommunen eine Checkliste zur Planung demenzfreundlicher Wohnumfelder zur Verfügung. Diese befasst sich mit den baulichen Anforderungen des Wohnumfelds und mit den besonderen Anforderungen an die Quartiersbegleitung von Menschen mit Demenz. Sie basiert auf einer Auswertung verschiedener methodischer Ansätze und umfasst unter anderem fachliche Beiträge von Stadtplaner*innen, Erfahrungswerte aus den Demenz-Servicezentren und mündliche Befragungen von Menschen mit Demenz und/oder ihren Angehörigen zur Gestaltung des Wohnumfelds.
Darüber hinaus unterstützt die NRW.BANK kommunale Infrastrukturprojekte, auch im Bereich der sozialen Infrastruktur und Stadtentwicklung. Zusätzlich existieren in Nordrhein-Westfalen Beratungsstellen und Demenzcafés, wie beispielsweise das Café Isolde, welches viermal wöchentlich Betreuung für Menschen mit Demenz anbietet. Hierbei werden mit Singen, Basteln und Kaffeetrinken gezielt Sinne aktiviert, um Erinnerungen zu wecken und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Angehörige gewinnen dabei wertvolle Auszeiten für sich selbst.
Bundesweit Vorreiterin für Quartiere war die Stadt Bielefeld mit ihrer Umsetzungsstrategie – dem Bielefelder Modell – die selbstbestimmtes Leben mit Versorgungssicherheit ohne verpflichtende Betreuungspauschalen vereint. Im Mittelpunkt stehen barrierefreie Wohnungen, ein offenes Wohncafé als sozialer Treffpunkt für alle Nachbar*innen sowie ein sozialer Dienstleister, der rund um die Uhr bei Bedarf Unterstützung bietet. Die Hilfeleistungen können flexibel genutzt und nur im Bedarfsfall bezahlt werden. Das Modell fördert zudem das Miteinander der Generationen und bietet vielfältige Angebote in den Bereichen Freizeit, Kultur und gemeinsames Essen.
Quartier 2030 in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg wird mit der Strategie "Quartier 2030 – Gemeinsam. Gestalten." gezielt an generationengerechten und demenzsensiblen Nachbarschaften gearbeitet. Die ursprünglich bis 2020 angelegte Initiative wurde bis 2030 verlängert und legt ihren Fokus auf nachhaltige Stadtentwicklung, bürgerschaftliches Engagement und inklusive Begegnungsräume.
Sachsen-Anhalt: Für Mobilität, Teilhabe und altersgerechte Stadtplanung
In Sachsen-Anhalt liegt der Fokus der kommunalen Quartiersentwicklung auf der Schaffung öffentlicher Begegnungsräume, der Verbesserung von Mobilitätsdiensten und der digitalen Teilhabe für Menschen mit Demenz. Die Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt ist ein Projekt der Gesellschaft für Prävention im Alter (PiA) e.V. und wird vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Seit Ende 2023 werden mit dem Projekt Technik PiA landesweit Impulse gesetzt, um älteren Menschen digitale Kompetenzen zu vermitteln. Ein zentraler Bestandteil demenzsensibler Quartiersentwicklung ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, da die gesellschaftliche Wahrnehmung und das soziale Miteinander maßgeblich die Teilhabechancen und Lebensqualität von Menschen mit Demenz beeinflussen. Hierbei hat die PiA zu Beginn des Jahres 2023 ihr Sensibilisierungsangebot der Alterssimulation mit einem Demenzparcours erweitert, um Nichtbetroffenen bzw. pflegenden Angehörigen die Wahrnehmungswelt von Menschen mit Demenz näher zu bringen. Des Weiteren hat die BEQISA (Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt) für 2026 einen neuen Förderaufruf "Miteinander für ein lebenswertes Quartier" gestartet. Mit diesem sollen Impulse für die Entwicklung altersgerechter Quartiere, insbesondere in ländlichen Regionen von Sachsen-Anhalt, gesetzt werden. Hierbei geht es auch um die Schaffung von öffentlichen demenzsensiblen Begegnungs- und Verweilräumen und um die Förderung des Ausbaus von Mobilitätsdiensten für Menschen mit Demenz.
Sichtbarkeit erhöhen und therapeutische Arbeit mit Tieren in Bayern
Der Bayerische Demenzfonds, ein zentraler Bestandteil der Bayerischen Demenzstrategie, fördert seit 2020 Projekte zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz, etwa durch kulturelle, musische oder sportliche Angebote. Zu den geförderten Projekten gehört zum Beispiel "Gemeinsames erinnern mit Bauernhoftieren", welches das körperliche, seelische und soziale Wohlergehen aller Teilnehmenden durch die wertvolle Zeit mit Natur, Tier und anderen Mitmenschen stabilisiert. Der Landkreis Landsberg am Lech erprobt seit 2024 niedrigschwellige und vielfältige Zugänge, um das Thema Demenz zu enttabuisieren – unter anderem durch Vorträge, Plakataktionen, Stadtspaziergänge mit Menschen mit Demenz, Workshops zum Thema Ernährung im Alter und bei Demenz, die Bauzaun-Ausstellung "Demenz neu sehen", ein Bewohner*innen-Konzert anlässlich der Langen Kunstnacht der Stadt Landsberg am Lech und vielem mehr.
Brandenburgs solidarischer Pakt für Pflege
In Brandenburg wurde im Rahmen des Pakts für Pflege die "Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen kommunaler Pflegepolitik – Pflege vor Ort" eingeführt, die quartiersbezogene Projekte fördert. Über 90 % der Landkreise und kreisfreien Städte sowie etwa 75 % der Ämter und Gemeinden haben bereits Fördermittel beantragt, beispielsweise für die Förderung einer Demenz-Kontaktstelle oder auch für "Angebote für jüngere Menschen mit Demenz" zur Förderung der sozialen Teilhabe, beides Projekte in Falkensee. Weitere Praxisbeispiele sind Demenzcafés, wie in Storkow (Mark), in welchen Menschen mit Demenz und Angehörige zusammenkommen können, um sich auszutauschen, zu informieren und sich gegenseitig zu unterstützen.
Rheinland-Pfalz fördert altersgerechte Wohnraumentwicklung
Das Landesprogramm "WohnPunkt RLP" in Rheinland-Pfalz fördert dörfliche Wohn-Pflege-Angebote und quartiersbezogene Modelle. Ziel ist es, barrierefreien, bezahlbaren Wohnraum in Kombination mit sozialen Unterstützungsangeboten zu schaffen. Seit 2014 haben bereits 60 Ortsgemeinden an dem Programm teilgenommen. Entstanden sind unter anderem Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Bürgervereine, Nachbarschaftshilfen und offene Treffpunkte wie Mittagstische für Senior*innen. Kommunen werden über mehrere Jahre begleitet und fachlich unterstützt, um ortsangepasste Wohnformen mit Teilhabe zu entwickeln. Vorbild ist das Bielefelder Modell (siehe Nordrhein-Westfalen).
Transparentes Beratungsnetzwerk in Sachsen
Die Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. – Alzheimer Gesellschaft und die "Fachservicestelle Sachsen" (beide gefördert durch das Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt) arbeiten gemeinsam daran, Angebote für pflegebedürftige Menschen – darunter auch jene mit Demenz – niedrigschwellig zugänglich zu machen. Ein Baustein ist die vernetzte Pflegeberatung, zu der auch die Pflegedatenbank des Freistaats Sachsen sowie die Landesförderung für kommunale Pflegebudgets und Koordinationsstellen gehören. Dadurch können bedarfsgerechte Unterstützungsstrukturen für Menschen mit Demenz direkt im Wohnumfeld etabliert werden.
Thüringen: Starke Kommunen für Menschen mit Demenz
In Thüringen wurden durch die Landesprogramme "Solidarisches Zusammenleben der Generationen" (LSZ) und die Sozialstrategie (ehemals Armutsprävention) auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte nahezu flächendeckend Strukturen einer integrierten Sozialplanung etabliert. Finanziert aus Landesmitteln sowie aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF bzw. ESF Plus) ermöglichen diese Programme eine strategische, ressortübergreifende Planung auf kommunaler Ebene – auch im Hinblick auf die Versorgung und Teilhabe von Menschen mit Demenz. Ziel ist es, generationenübergreifende Unterstützungsangebote in den Quartieren zu entwickeln oder bestehende weiter auszubauen. Dies geschieht in enger Abstimmung mit lokalen Akteuren wie Wohlfahrtsverbänden, Kirchengemeinden, Seniorenbüros, Mehrgenerationenhäusern, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Die Kommune übernimmt dabei eine aktive Rolle bei der Koordination und Einbindung dieser Strukturen, um Teilhabe und wohnortnahe Unterstützung – auch für Menschen mit Demenz – sicherzustellen.
Saarland – Netzwerk Saar
Mit der "Allianz für Demenz – Netzwerk Saar" auf Landesebene und den regionalen Demenznetzwerken bzw. Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz sind im Saarland wichtige Grundlagen gelegt. Ein konkretes Beispiel ist das AWO-Projekt "Bei uns im Südviertel" in St. Ingbert, dass sich auf die Verbesserung der Lebensqualität und soziale Teilhabe älterer Menschen im unmittelbaren Wohnumfeld konzentriert. Die enge Zusammenarbeit mit der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz ermöglicht es, passgenaue Angebote vor Ort zu entwickeln – etwa durch Informationsveranstaltungen und niedrigschwellige Beratungsangebote für Angehörige, die direkt im Stadtteil stattfinden. So wird ein unterstützendes Umfeld geschaffen, das sich an den Bedürfnissen der Menschen in ihrem gewohnten sozialen Raum orientiert.
Bremen setzt auf kultursensible Angebote für Menschen mit Demenz
Im Koalitionsvertrag der Bremer Regierung für die Jahre 2023 bis 2027 ist festgelegt, dass die Koalition "die Arbeit der Demenz Informations- und Koordinierungsstelle Bremen (DIKS) weiter stärken und ausweiten“"und "eine Informationskampagne und eine Ausweitung der Beratungsangebote auch in Bremerhaven" durchführen möchte. In Bremen werden kleinräumige quartiersnahe Versorgungsettings bevorzugt, die Betroffenen eine individuelle Betreuung in Hausgemeinschaftskonzepten bieten und die gesellschaftliche Teilhabe nach ihren Bedürfnissen in der realen Welt ermöglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf kultursensiblen und mehrsprachigen Beratungsangeboten, wie sie etwa im Projekt Seniorenbegleiterinnen des Zentrums für Migranten und interkulturelle Studien e. V. (ZIS) im Rahmen der Initiative DeMigranz oder im Projekt Zeit schenken des Netzwerks Selbsthilfe realisiert werden. Auch die DIKS bietet als zentrale Anlaufstelle eine kultursensible Beratung für pflegende Angehörige und Betroffene an. Diese Maßnahmen sind eingebettet in eine Vielzahl von Angeboten und Programmen für ältere Menschen, die zur Förderung von Teilhabe und Lebensqualität beitragen.
Wertschätzung und Mitsprachemöglichkeiten in Schleswig-Holstein
Das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein unterstützt Kommunen dabei, demenzfreundliche Strukturen zu entwickeln. Im Fokus stehen die Förderung von Teilhabe, Öffentlichkeitsarbeit zur Entstigmatisierung und die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements. Dazu schult das Zentrum lokale Akteure als Multiplikator*innen und initiiert Beteiligungsformate wie "Town-Hall-Gespräche", um die Perspektiven pflegender Angehöriger in kommunale Entscheidungsprozesse einzubinden. Ziel ist es, eine unterstützende Infrastruktur aufzubauen, die auf Wertschätzung, Mitsprache und Mitentscheidung basiert. Das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein, ein Projekt der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e. V. / Selbsthilfe Demenz wird bis Mitte 2027 durch das Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein und den Spitzenverband der Pflegekassen gefördert.
Berlin: Kiez-Begegnungen in demenzsensiblen Räumen
In Berlin setzen sich unter anderem das Netzwerk "Demenzfreundliche Kommune Lichtenberg e.V." und der "Qualitätsverbund Netzwerk im Alter Pankow e.V." für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit ein, fördern die Teilhabe Betroffener und bieten vielfältige Freizeitangebote an, die sowohl Menschen mit als auch ohne Demenz ansprechen. Durch Informationsveranstaltungen, Schulungen und die Förderung von Begegnungen im Kiez tragen sie dazu bei, demenzfreundliche Strukturen in den Berliner Bezirken zu etablieren. Ziel ist es, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Familien nachhaltig verbessert.
Demenzsensible Wohnberatung in Hessen
In Hessen lagt man den Fokus darauf, dass Menschen mit Demenz möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld und Wohnquartier bleiben können, helfen soll dabei eine gezielte Wohnberatung. Zu diesem Zweck schult die Hessische Fachstelle für Wohnberatung (HFW) (gefördert vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege) hauptamtliche Wohnberater*innen in Landkreisen und Städten. Teil der Fortbildung sind unter anderem eine gezielte "Wohnberatung für Menschen mit Demenz" und der sensible Umgang mit von Demenz Betroffenen und ihren Angehörigen. Des Weitere setzen sich Bürgermeister*innen und Kommunen und im Rahmen einer jährliche Veranstaltungsreihe auch mit Wohn- und Versorgungskonzepten für Menschen mit Demenz auseinander, so beispielsweise mit dem Pflegebauernhof.
Schlüssel zur Teilhabe
Die Menge und Vielfalt all dieser Initiativen und Förderprogramme tragen dem Umstand Rechnung, dass eine koordinierte und flexible Gestaltung von Sozialräumen wichtig ist, um den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz gerecht zu werden und ihre gesellschaftliche Teilhabe langfristig zu erhalten. Alle 16 Bundesländer planen, diese in den nächsten Jahren (weiterhin) kontinuierlich umzusetzen.