Breites Spektrum - Handlungsempfehlungen für Forschung zu Angehörigen

Mit einem Herausgeberband nehmen Expert:innen der Versorgungsforschung pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz gezielt in den Blick: Wie kann Pflege aus der Distanz wirken? Welche Interventionen helfen pflegenden Angehörigen bei der Selbstfürsorge? Wie können Angehörige in Forschung eingebunden werden? In einem Workshop wurden nun abschließende Handlungsempfehlungen diskutiert.

In 28 Beiträgen widmen sich Forschende im umfangeichen Herausgeberband zur Versorgungsforschung in Bezug auf Angehörige von Menschen mit Demenz sehr verschiedenen Schwerpunkten, jeweils unter einem der drei Hauptthemen "Angehörige von Menschen mit Demenz", "Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz" und "Angehörige als Akteure in der Forschung". Die Veröffentlichung ist zum Ende des Jahres geplant. Für die abschließenden Handlungsempfehlungen sind Autor:innen sowie das Konzeptionsteam des Bandes zu einem Workshop am 14. März 2024 in Berlin zusammen gekommen. Die Empfehlungen sollen sich an Forschung, Praxis sowie Politik und Gesellschaft richten.

Einleitend stellten Dr. Bernhard Holle und Kerstin Köhler vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) den aktuellen Stand des Herausgeberbands vor, der noch in diesem Jahr erscheinen soll. Viele Autor:innen waren anwesend, und konnten so einen Einblick in ihre Beiträge geben. Dabei wurde eine große Themenvielfalt gestreift: von der "[…] Notwendigkeit einer neuen Gesprächskultur in Kommunen für eine bedarfsgerechte Unterstützung pflegender Angehöriger" über "Angehörige von Menschen mit Demenz im Krankenhaus" bis hin zu "Einbindung von Angehörigen in die Versorgungsforschung – Herausforderungen im Kontext von Personen mit Demenz und Migrationsgeschichte".

Die vielfältigen Beiträge enthalten bereits Handlungsempfehlungen, die von den Veranstalter:innen des DZNE im Vorfeld den drei Adressatengruppen "Forschung", "Praxis" und "Politik und Gesellschaft" zugeordnet worden waren. Im ersten Schritt notierten alle Teilnehmenden je eine aus ihrer Sicht zentrale Handlungsempfehlung und ordneten diese einer Adressatengruppe zu. Hierzu folgte eine erste rege Diskussionsrunde im Plenum.

Anschließend wurden alle Handlungsempfehlungen in drei Kleingruppen zu je einer Adressatengruppe priorisiert und diskutiert, wobei die Gründe für die Priorisierung erläutert wurden. Die Ergebnisse der Priorisierung wurden wieder in großem Kreis präsentiert, gefolgt von einer Abschlussdiskussion. Die Ergebnisse des Workshops werden nun für das Abschlusskapitel aufbereitet.

Der Herausgeberband soll Ende 2024 als Printversion und Open Access-Publikation erscheinen. Er richtet sich an Forschende, Entscheidungsträger:innen in Politik und Gesellschaft sowie an alle, die Angehörige in der Versorgungspraxis unterstützen.  Herausgeber:innen sind das DZNE und die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V, beteiligt sind als Akteure außerdem die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

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