Menschen mit Demenz von Anfang an begleiten

Broschüre des Projekts: "Menschen mit Demenz von Anfang an begleiten"
Logo "Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz"

Die Erstbegleitung durch Ehrenamtliche für Menschen mit beginnender Demenz ist ein wertvolles Angebot, das den Betroffenen dabei hilft, auch nach ihrer Diagnose Teil der Gemeinschaft zu bleiben. Mit einem zugehörigen Projekt unterstützen das BMFSFJ und die DAlzG den Auf- und Ausbau dieses Angebots - ein weiterer Baustein zur Umsetzung der Maßnahme 2.1.4.

Insbesondere für alleinlebende Menschen mit einer neu diagnostizierten Demenz sind niedrigschwellige Orientierung und Hilfsangebote im unmittelbaren Umfeld wichtig. Die ehrenamtliche Erstbegleitung kann Menschen mit beginnender Demenz dabei unterstützen, Teil der Gemeinschaft zu bleiben und sich weiterhin aktiv einzubringen.


Bundesseniorenministerin Lisa Paus:
"Ehrenamtliche Erstbegleiterinnen und Erstbegleiter haben ein offenes Ohr für Betroffene, geben Orientierung zu möglichen Hilfen und stellen Kontakte her. Davon profitieren insbesondere Menschen mit Demenz, die alleine leben. Denn sie können besonders schutzbedürftig sein."


In der Maßnahme 2.1.4 der Nationalen Demenzstrategie haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden, den Ländern und den Maltesern vereinbart, den Aufbau einer Erstbegleitung durch Ehrenamtliche zu unterstützen.

Hierzu wurden verschiedene Aktivitäten auf den Weg gebracht, unter anderem das Projekt für ehrenamtliche Erstbegleitung nach der Diagnose Demenz des BMFSFJ und der DAlzG.


Monika Kaus, Erste Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft:
"Die bisherige Lebensplanung wird durch die [Demenz-]Diagnose komplett in Frage gestellt. Die Idee der 'Ehrenamtlichen Erstbegleitung' setzt hier an, um die Betroffenen in den ersten Monaten nach der Diagnose nicht allein zu lassen und ihnen Hilfestellungen zu geben, sich im Versorgungs- und Unterstützungssystem zurecht zu finden."


Für alle Engagierten, die Ehrenamtliche auf dem Weg zum/zur Erstbegleiter:in unterstützen wollen, hat die DAlzG eine Handreichung mit Schulungskonzept entwickelt. Hier wird die vielfältige Gruppe der Menschen mit beginnender Demenz in den Blick genommen - von jüngeren Menschen, die noch im Berufsleben stehen, bis hin zu Hochaltrigen, die auch mit einer Demenz so lang wie möglich in ihrem gewohnten Zuhause leben wollen.

Die Handreichung wurde, basierend auf einer umfangreichen Recherche und Fokusgruppen-Interviews mit Betroffenen, von Helfer:innen und Projektleitungen entwickelt. In ihr werden die besondere Situation der Menschen mit beginnender Demenz und ihrer Familien sowie die Bedarfe und mögliche Ansätze der Begleitung dargestellt. Den Personen, die ehrenamtliche Begleiter:innen vor Ort schulen, steht ein Curriculum zur Verfügung – ein Koffer voll Materialien und Tools zur Durchführung der Ehrenamtsschulungen . Die Handreichung wird nun im Rahmen der Projektlaufzeit bis 2024 erprobt und anschließend evaluiert sowie gegebenenfalls angepasst.

Ein Flyer des BMFSFJ gibt einen Überblick über die bestehenden Bausteine zur ehrenamtlichen Erstbegleitung. Hier werden Vernetzungspartner:innen, Fördermöglichkeiten sowie weitere relevante Webseiten übersichtlich dargestellt. Zusätzlich beraten sowohl die DAlzG als auch die Netzwerkstelle Lokale Allianzen der BAGSO fachlich und können beispielsweise bei der Vernetzung der umsetzenden Organisationen untereinander oder der Koordination von Angeboten helfen.

Ein weiterer Baustein ist die mehrteilige digitale Weiterbildung "Demenz und Ehrenamt in der Arbeit mit älteren Menschen", die die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) zweimal jährlich anbietet. Sie richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Multiplikator:innen aus Seniorenbüros, Mehrgenerationenhäusern und anderen Anlaufstellen für ältere Menschen. Fünf Module geben mit vielen Praxisbeispielen und umfangreichem Material Anregung für zukünftige Projekte und den Ausbau der Arbeit mit Ehrenamtlichen. 2022 konnten 95 Personen geschult werden und ihr erworbenes Wissen beispielsweise in der Arbeit in Mehrgenerationenhäusern oder Lokalen Allianzen umsetzen. Sie entwickeln eigene Projekte und werden dabei begleitet, unter anderem wenn sie in der Erstbegleitung von Menschen mit Demenz tätig werden wollen.

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