Netzwerktagung Nationale Demenzstrategie 2022
Leben mit Demenz - Wohnen heute und morgen
Die Mitglieder des Netzwerks Nationale Demenzstrategie treffen sich einmal im Jahr, um Erfahrungen auszutauschen, aktuelle Fragestellungen zu diskutieren und gemeinsam die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen zu fördern. Schwerpunktthema der Netzwerktagung Nationale Demenzstrategie 2022 war das Thema Wohnen, das vielfältige Bereiche des Lebens von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen berührt. Die Programmpunkte zur Netzwerktagung beleuchteten viele Facetten des Themas Wohnen für Menschen mit Demenz. Zum Auftakt schilderten Menschen mit Demenz ihre Perspektive aufs Wohnen. Weiterer Input erfolgte unter anderem über ein moderiertes Gespräch und Beiträge der parlamentarischen Staatssekretäre. Am Nachmittag wurden die Maßnahmen der Strategie in vier Fachforen diskutiert.
Grußworte
Parlamentarischer Staassekretär des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Sven Lehmann
Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Gesundheit, Sabine Dittmar
Demenzbotschafterin der Bundesregierung und Fußballnationaltrainerin der Frauen Martina Voss-Tecklenburg
Fachvorträge
Im Rahmen des Vormittagsprogramms gab es einen Impulsvortrag zum Thema:
- Digitalisierungspotentiale zur Unterstützung beim Leben mit Demenz, Dr. Karsten Schwarz, Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung, PDF-Downlaod
Fachforen
In den vier Fachforen konnten sich die Netzwerkmitglieder über aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse informieren und sich über ihre Erfahrungen und Herausforderungen bei der Umsetzung der Maßnahmen der Nationalen Demenzstrategie austauschen. Die thematische Ausrichtung der Foren richtete sich nach den vier Dimensionen des Wohnens – Zuhause, Wohnung, Sozialraum und Wohnumfeld.
Das Zuhause stellt einen sicheren und vertrauten Ort abseits von äußeren Einflussfaktoren und Stressoren dar. Menschen können hier auch als Teil von Familien ganz sie selbst sein. Für Menschen mit Demenz ist die emotionale Verbindung zum eigenen Zuhause wichtig. Es schafft Sicherheit und Stabilität in einer sich durch die Demenz verändernden Umwelt.
Damit Menschen mit Demenz möglichst lange in ihrem vertrauten Zuhause wohnen können, ist Beratung und Unterstützung für pflegende Angehörige besonders wichtig. In Forum 1 liegt der Fokus daher auf Maßnahmen der Demenzstrategie, die pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz durch unterschiedliche Ansätze unterstützen sollen. Hierzu gehören insbesondere die Förderung von Beratungsangeboten und die Entwicklung von Unterstützungsmöglichkeiten für hochbelastete pflegende Angehörige.
Referentinnen und Referenten des Forums 1:
- Perspektiven auf Angehörige in häuslichen Versorgungsarrangements von Menschen mit Demenz, Dr. Bernhard Holle, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) / Dr. Olga Klein, DZNE, Download Präsentation PDF
- Psychosoziale Faktoren in der Lebenswelt von Menschen mit Demenz, Dr. Francisca-Severia Rodriguez, DZNE, Download Präsentation PDF
- Die Beratung von pflegenden Angehörigen, Prof. Klaus Pfeiffer, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Download Präsentation PDF
Moderation:
Maren Tepper, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Die Gestaltung des Wohnraums kann maßgeblich die Gesundheit beeinflussen. Damit Menschen mit Demenz so lange und selbstständig wie möglich in ihrer eigenen Wohnung leben können, ist die Anpassung räumlicher Gegebenheiten an ihre Bedürfnisse wichtig. Technische Unterstützungssysteme wie Sensortechnik, Smart Speaker oder AAL-Technologien können ein möglichst langes Leben im eigenen Wohnraum unterstützen.
Im Forum 2 werden hier ansetzende Maßnahmen der Nationalen Demenzstrategie diskutiert und Einblicke in interessante Initiativen wie z.B. eine sogenannte Musterwohnung für Menschen mit Demenz ermöglicht. Die Teilnehmenden werden erfahren, wie derartige Angebote Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bei der Anpassung der eigenen vier Wände an ihre spezifischen Bedürfnisse unterstützen.
Referentinnen und Referenten des Forums 2:
- Möglichkeiten der Architektur, Michael Reichenbach, Sachverständiger für barrierefreie Bauplanung und Umfeldgestaltung, Download Präsentation PDF
- Die Musterwohnung für Menschen mit Demenz in Norderstedt, Anneke Pietsch, Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein, Download Präsentation PDF
- Förderung des altersgerechten Wohnens, Hildegund Ernst, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Download Präsentation PDF
Moderation:
Britta March, Bundesministerium für Gesundheit
Wohnen findet in einem Sozialraum statt. Der Sozialraum umfasst neben der räumlichen auch immer eine soziale und gesellschaftliche Dimension. Erleben Menschen ihren Sozialraum und die Menschen darin als intakt, hilfsbereit und sozial bereichernd, hat dies einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit.
Damit Menschen mit Demenz an ihrem Wohnort soziale Teilhabe erfahren können, ist die Sensibilisierung des Sozialraums für Menschen mit Demenz wichtig. Im Forum 3 werden Maßnahmen zur Förderung demenzsensibler Gottesdienste und Veranstaltungen und für mehr Schulungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Menschen mit Migrationshintergrund vorgestellt. Zudem werden verschiedene Forschungsprojekte präsentiert, die die Lebenswelt von Menschen mit Demenz und die partizipative Entwicklung von Angeboten für Menschen mit Demenz im Quartier in den Blick nehmen.
Referentinnen und Referenten des Forums 3:
- Aktueller Stand der Maßnahme 1.6.4 im Handlungsfeld 1, Annika Kron, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Download Präsentation PDF
- Demenz im Quartier, Ute Hauser, Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbsthilfe Demenz, Download Präsentation PDF
- Forschung zur Lebenswelt von Menschen mit Demenz, Dr. Saskia Kuliga, DZNE / Dr. Sonja Teupen, DZNE, Download Präsentation PDF
Moderation:
Dr. Kathrin Bernateck, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Wird das Wohnumfeld weiter gefasst, beschreibt es auch die Infrastruktur mit öffentlichen Institutionen, Angeboten der Gesundheitsversorgung und auch Grünflächen und Bewegungsangeboten rund um die Wohnung. Für ältere Menschen – vor allem im hohen Alter – ist besonders wichtig, dass alle nötigen medizinischen und pflegerischen Versorgungsangebote im unmittelbaren Wohnumfeld vorhanden sind, da die Mobilität älterer Menschen mit dem Alter abnimmt und sich ihr Aktionsradius verringert.
Damit Menschen mit Demenz so lange wie möglich in ihrem gewohnten Wohnumfeld bleiben können, ist eine gut ausgebaute pflegerische und medizinische Infrastruktur sowie unterschiedliche Wohn- und Versorgungsformen am Lebensort notwendig. Viele Maßnahmen der Nationalen Demenzstrategie unterstützen dieses Ziel. Im Forum 4 geht es um die gesundheitliche Aufklärung zur Reduktion von Risiken der Demenzformen, die sektorenübergreifende Vernetzung in der Versorgung und die Diskussion neuer innovativer Versorgungsformen.
Referentinnen und Referenten des Forums 4:
- Gesundheitliche Aufklärung zur Reduktion von Risiken der Demenzerkrankungen, Dix Meiberth, Universitätsklinikum Köln / Susanna Saxl-Reisen, Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. | Selbsthilfe Demenz / Claudia Vonstein, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Download Präsentation PDF
- DAS KONZEPT PFLEGEHOF Gemeinsam in Würde alt werden, Jan Adams und Katharina Rosteius, Initiative Pflegehof, Download Präsentation PDF
- Dementia Care Management auf dem Weg in die Routineversorgung?, Dr. Rene Thyrian, DZNE, Download Präsentation PDF
- Förderung regionaler Netzwerke nach § 45 c Abs. 9 SGB XI, Nils Dahl, BMG, Download Präsentation
Moderation:
Dr. Nils Dahl, Bundesministerium für Gesundheit